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Indischer Wassernabel

Der Indische Wassernabel, botanisch Centella asiatica, ist eine ausdauernde, krautige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae), gelegentlich auch den Araliengewächsen (Araliaceae) zugeordnet. Ursprünglich in tropischen Regionen Asiens beheimatet – insbesondere in Indien, Sri Lanka, China und Indonesien – wächst die Pflanze bevorzugt an feuchten Standorten wie Reisfeldern, Flussufern und sumpfigen Wiesen. Mit ihren nierenförmigen Blättern, kriechenden Stängeln und unscheinbaren, weiß-rosa Blüten spielt Centella asiatica eine wichtige Rolle in der traditionellen Heilkunde – sowohl im indischen Ayurveda als auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin. In Indien wird die Pflanze als „Brahmi“ verehrt und seit Jahrhunderten zur Förderung geistiger Klarheit und zur Unterstützung der Wundheilung eingesetzt. Auch in der modernen Naturkosmetik und Phytotherapie findet sie wachsende Beachtung.

Welche Vorteile bietet der indische Wassernabel für die Gesundheit? Centella asiatica wird seit Langem für eine Vielzahl gesundheitlicher Anwendungen geschätzt. Die Forschung befasst sich zunehmend mit den potenziellen Effekten der Pflanze. Erste Ergebnisse deuten auf interessante Eigenschaften hin, wenngleich viele davon noch weiter untersucht werden müssen. Zu den bisher beobachteten Vorteilen zählen beispielsweise:

  • Förderung der Wundheilung: In mehreren Studien konnte gezeigt werden, dass Extrakte der Pflanze die Bildung von Kollagen fördern und die Heilung von Hautverletzungen beschleunigen können (1,2).
  • Entzündungshemmender Effekt: Studien deuten darauf hin, dass die Pflanze eine entzündungshemmende Wirkung haben könnte, da sie die Aktivität zentraler Entzündungsmarker wie Interleukin-1, Tumornekrosefaktor (TNF) und Cyclooxygenase-2 (COX-2) senken kann (2).
  • Kardioprotektiven Effekt: Ergebnisse verschiedener Studien legen eine kardioprotektive Wirkung nahe, die von den Wirkstoffen der Pflanze ausgeht (2,3).
  • Neuroprotektive Wirkung: Untersuchungen deuten darauf hin, dass Inhaltsstoffe des Indischen Wassernabels eine schützende Wirkung auf Nervenzellen haben und möglicherweise die kognitive Funktion unterstützen können (2).
  • Antioxidative Effekte: Die Pflanze enthält Flavonoide und Triterpensaponine, die freie Radikale abfangen und somit zellschützend wirken können (2).
  • Antidiabetische Eigenschaften: In Untersuchungen zeigten die Wirkstoffe der Pflanze einen positiven Effekt bei gesundheitlichen Problemen im Kontext des Blutzuckerspiegels beziehungsweise Diabetes (2).

Wie wirkt der Indische Wassernabel im Körper? Die Hauptwirkstoffe von Centella asiatica sind Triterpensaponine wie Asiaticosid, Madecassosid und Asiatic Acid. Diese bioaktiven Verbindungen zeigten in Studien verschiedene positive Effekte, unter anderem im Bereich der Hautheilung und Nervengesundheit (1,2).

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

Generell gilt der indische Wassernabel als sicher, allerdings ist mehr Forschung notwendig, um die Nebenwirkungen abschließend bewerten zu können. Eine Anwendung sollte bis dahin nur nach Rücksprache mit medizinischem Fachpersonal erfolgen.

  • Lebertoxizität: In seltenen Einzelfällen wurden Leberschädigungen beobachtet. Diese Probleme benötigen allerdings mehr Forschung, um sie genauer evaluieren zu können (4).
  • Schwangerschaft & Stillzeit: Die Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit sollte explizit nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.
  • Allergische Reaktionen möglich: Wie bei vielen Heilpflanzen kann es in seltenen Fällen zu Hautreaktionen oder Unverträglichkeiten kommen.

Fazit Der Indische Wassernabel ist eine traditionsreiche Heilpflanze mit vielseitigem Anwendungspotenzial – insbesondere für Haut, Nerven und Psyche. Erste wissenschaftliche Studien bestätigen teilweise viele der überlieferten Wirkungen, insbesondere im Bereich der Wundheilung und der antioxidativen Eigenschaften. Dennoch sind für viele Anwendungsgebiete noch weitere klinische Untersuchungen notwendig.

Quellen:

  1. Bylka, W., Znajdek-Awiżeń, P., Studzińska-Sroka, E., & Brzezińska, M. (2013). Centella asiatica in cosmetology. Postepy dermatologii i alergologii, 30(1), 46–49. https://doi.org/10.5114/pdia.2013.33378
  2. Bansal, K., Bhati, H., Vanshita, & Bajpai, M. (2024). Recent insights into therapeutic potential and nanostructured carrier systems of Centella asiatica: An evidence-based review. Pharmacological Research - Modern Chinese Medicine, 10, 100403. https://doi.org/10.1016/j.prmcm.2024.100403
  3. Mohd Razali, N. N., Ng, C. T., & Fong, L. Y. (2019). Cardiovascular protective effects of Centella asiatica and its triterpenes: A review. Planta Medica, 85(17), 1203–1215. https://doi.org/10.1055/a-1008-6138
  4. National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases. (2024, April 24). Centella asiatica. In LiverTox: Clinical and Research Information on Drug-Induced Liver Injury. National Institutes of Health. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK603561/