Skip to content

Annual mugwort

Der Einjährige Beifuß, botanisch bekannt als Artemisia annua, ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Ursprünglich in Asien beheimatet, insbesondere in China und Vietnam, wächst er heute auch in Europa und Nordamerika. Die Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch und zeichnet sich durch fein gefiederte, aromatisch duftende Blätter und kleine gelblich-grüne Blüten aus. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird Artemisia annua seit über 2000 Jahren verwendet – insbesondere zur Behandlung von Fieber und Infektionen. International bekannt wurde die Pflanze durch den darin enthaltenen Wirkstoff Artemisinin, der in der modernen Medizin als wirksames Mittel gegen Malaria etabliert ist. Doch neben seiner Rolle als Malariamittel rückt der Einjährige Beifuß zunehmend in den Fokus der Naturheilkunde und Forschung – mit einem breiten Spektrum möglicher gesundheitlicher Wirkungen.

Welche Vorteile bringt Einjähriger Beifuß?

Artemisia annua wird in der traditionellen Medizin und in Studien mit zahlreichen potenziellen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht. Eine Vielzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen weist auf verschiedene Wirkungen hin. Diese Studien sind zwar vielversprechend, allerdings ist mehr Forschung notwendig, um abschließende Aussagen zur Wirkung treffen zu können. Außerdem sind die bisherigen Ergebnisse kritisch zu betrachten, da sie sich nicht ohne Weiteres übertragen lassen.

  • Antimikrobielle Wirkung: Artemisinin wirkt stark gegen Malariaerreger und zeigt in Studien auch Wirksamkeit gegen andere Parasiten, Bakterien und Viren (1,2,3,4,5).
  • Immunmodulation: Extrakte des einjährigen Beifußes können die Immunantwort modulieren und entzündungshemmend wirken – was ihn für Autoimmunerkrankungen oder chronische Entzündungen interessant macht (1).
  • Antioxidative Eigenschaften: Die Pflanze enthält Flavonoide und Phenolsäuren, die freie Radikale neutralisieren und Zellschäden entgegenwirken können (7,8).
  • Potenzial bei Krebs: Es gibt Hinweise aus präklinischen Studien, dass Artemisinin und seine Derivate selektiv auf Krebszellen toxisch wirken können – dies wird derzeit intensiv erforscht (1).
  • Unterstützung bei Infektionen: Neben Malaria gibt es experimentelle Hinweise auf eine mögliche Wirkung gegen SARS-CoV-2 (9).

Wie wirkt Einjähriger Beifuß?

Die medizinische Wirkung von Artemisia annua lässt sich auf mehrere bioaktive Inhaltsstoffe zurückführen, darunter allen voran Artemisinin, der wahrscheinlich bekannteste Wirkstoff. Ein Sesquiterpenlacton, das besonders wirksam gegen Malariaerreger sein soll (1,10). Außerdem sind Flavonoide, Cumarine, ätherische Öle und Phenolsäuren enthalten (1).

Nebenwirkungen und Risiken

Obwohl Artemisia annua in der Regel gut vertragen wird, sind bestimmte Vorsichtsmaßnahmen zu beachten:

  • Lebertoxizität: Hochdosierte oder langzeitige Anwendung kann die Leber belasten – ärztliche Überwachung wird empfohlen (11,12).
  • Wechselwirkungen: Artemisinin kann mit Medikamenten interagieren, insbesondere solchen, die über Cytochrom-P450-Enzyme abgebaut werden.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Aufgrund potenzieller Uteruskontraktionen und fehlender Studien sollte die Anwendung während dieser Phasen vermieden werden.
  • Allergische Reaktionen: Bei empfindlichen Personen kann es zu Hautausschlägen oder Atemwegsreaktionen kommen.

Fazit

Der Einjährige Beifuß ist eine faszinierende Heilpflanze mit einer beeindruckenden pharmakologischen Geschichte – von der traditionellen Anwendung bis zur modernen Malariatherapie. Dank seiner potenziell antimikrobiellen, antioxidativen und immunmodulierenden Eigenschaften wird Artemisia annua zunehmend auch bei anderen Gesundheitsproblemen erforscht. Trotz seines Potenzials sollte die Anwendung stets achtsam erfolgen, insbesondere bei Selbstmedikation oder Kombination mit anderen Therapien.

Quellen:

  1. Septembre-Malaterre, A., Lalarizo Rakoto, M., Marodon, C., Bedoui, Y., Nakab, J., Simon, E., Hoarau, L., Savriama, S., Strasberg, D., Guiraud, P., Selambarom, J., & Gasque, P. (2020). Artemisia annua, a Traditional Plant Brought to Light. International journal of molecular sciences, 21(14), 4986. https://doi.org/10.3390/ijms21144986
  2. Abad M.J., Bedoya L.M., Apaza L., Bermejo P. The Artemisia L. Genus: A Review of Bioactive Essential Oils. Molecules. 2012;17:2542–2566. doi: 10.3390/molecules17032542.
  3. Wang D., Cui L., Chang X., Guan D. Biosynthesis and Characterization of Zinc Oxide Nanoparticles from Artemisia Annua and Investigate Their Effect on Proliferation, Osteogenic Differentiation and Mineralization in Human Osteoblast-like MG-63 Cells. J. Photochem. Photobiol. B. 2020;202:111652. doi: 10.1016/j.jphotobiol.2019.111652.
  4. Lubbe A., Seibert I., Klimkait T., van der Kooy F. Ethnopharmacology in Overdrive: The Remarkable Anti-HIV Activity of Artemisia Annua. J. Ethnopharmacol. 2012;141:854–859. doi: 10.1016/j.jep.2012.03.024.
  5. Chaudhary V., Kapoor R., Bhatnagar A.K. Effectiveness of Two Arbuscular Mycorrhizal Fungi on Concentrations of Essential Oil and Artemisinin in Three Accessions of Artemisia Annua L. Appl. Soil Ecol. 2008;40:174–181. doi: 10.1016/j.apsoil.2008.04.003.
  6. Tse E.G., Korsik M., Todd M.H. The Past, Present and Future of Anti-Malarial Medicines. Malar. J. 2019;18:93. doi: 10.1186/s12936-019-2724-z.
  7. Swamikannu, B., Umapathy, V. R., Natarajan, P. M., Nandini, M. S., Queency Stylin, A. G. S., Vimalarani, V., & Rajinikanth, S. (2024). Unlocking the Therapeutic Benefits of Artemisia Annua: A Comprehensive Overview of its Medicinal Properties. Journal of pharmacy & bioallied sciences, 16(Suppl 5), S4248–S4253. https://doi.org/10.4103/jpbs.jpbs_1250_24
  8. Chukwurah, P. N., Brisibe, E. A., Osuagwu, A. N., & Okoko, T. (2014). Protective capacity of Artemisia annua as a potent antioxidant remedy against free radical damage. Asian Pacific journal of tropical biomedicine, 4(Suppl 1), S92–S98. https://doi.org/10.12980/APJTB.4.2014C731
  9. Nair MS, Huang Y, Fidock DA, Polyak SJ, Wagoner J, Towler MJ, Weathers PJ. Artemisia annua L. extracts inhibit the in vitro replication of SARS-CoV-2 and two of its variants. J Ethnopharmacol. 2021 Jun 28;274:114016. doi: 10.1016/j.jep.2021.114016. Epub 2021 Mar 12. PMID: 33716085; PMCID: PMC7952131.
  10. Castilho P.C., Gouveia S.C., Rodrigues A.I. Quantification of Artemisinin in Artemisia Annua Extracts by 1H-NMR. Phytochem. Anal. 2008;19:329–334. doi: 10.1002/pca.1053.
  11. Djeungoue Petga MA, Kouam AF, Chougouo Kengne RD, Galani Tietcheu BR, Louokdom JS, Ngantchouko Ngalemo CB, Chuisseu Djamen PD, Moundipa PF. Comparative assessment of hepatoprotective properties of Artesunate and flavonoids from Artemisia annua on acetaminophen and carbon tetrachloride-induced cytotoxicity in primary mice hepatocytes. Metabol Open. 2023 Apr 6;18:100241. doi: 10.1016/j.metop.2023.100241. PMID: 37089824; PMCID: PMC10114220.
  12. Thio J, Haig A, Phyu Phyu Swe E, Nguyen P, Tran K, Kasi M, Artemisinin-induced cholestatic liver injury and intrahepatic ductopenia, Oxford Medical Case Reports, Volume 2024, Issue 7, July 2024, omae070, [https://doi.org/10.1093/omcr/omae070