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Wieso verarbeitet in Bezug auf Nahrung nicht direkt schlecht ist

Wieso verarbeitet in Bezug auf Nahrung nicht direkt schlecht ist

Wieso verarbeitet in Bezug auf Nahrung nicht direkt schlecht ist

Verarbeitete Lebensmittel haben oft einen schlechten Ruf, besonders in Fitness- und Gesundheitskreisen. Häufig werden sie mit Übergewicht, schlechter Gesundheit und ungesunden Inhaltsstoffen assoziiert. Doch es ist wichtig zu verstehen, dass nicht jede Form der Lebensmittelverarbeitung automatisch ungesund ist. Tatsächlich gibt es verschiedene Verarbeitungsstufen, von denen einige nützlich und notwendig sein können. Heute gehen wir darauf ein, warum „verarbeitet“ nicht immer „schlecht“ bedeutet und warum „Roh“ nicht immer besser ist.

1. Was bedeutet „verarbeitet“ eigentlich?

Lebensmittelverarbeitung bezieht sich auf jede Änderung an einem natürlichen Lebensmittel, um es für den Verzehr vorzubereiten. Dies umfasst Prozesse wie Waschen, Schneiden, Kochen, Einfrieren, Trocknen oder Fermentieren. Während extrem verarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte oft Zucker, Salz und ungesunde Fette enthalten, können weniger stark verarbeitete Lebensmittel ebenso gesund oder sogar gesünder als ihre unverarbeiteten Versionen sein (1).

Beispiele für gesunde verarbeitete Lebensmittel sind etwa gefrorenes Gemüse, Vollkornbrot oder Joghurt. Diese Produkte bieten ernährungsphysiologische Vorteile und ermöglichen eine längere Haltbarkeit ohne den Zusatz ungesunder Inhaltsstoffe.

2. Verarbeitung zur Nährstoffanreicherung

Ein Hauptgrund, warum nicht alle verarbeiteten Lebensmittel schlecht sind, ist die Möglichkeit der Nährstoffanreicherung. Einige Lebensmittel, wie Frühstückszerealien oder Pflanzenmilch, werden bewusst mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert, um den Nährstoffgehalt zu erhöhen. Insbesondere bei Vitamin-D-Mangel oder der Supplementierung von Eisen können verarbeitete Lebensmittel helfen, die allgemeine Ernährungsqualität zu verbessern (2).

3. Sicherheit und Haltbarkeit

Verarbeitete Lebensmittel bieten häufig den Vorteil einer längeren Haltbarkeit und erhöhen die Lebensmittelsicherheit. Das Pasteurisieren von Milch oder das Einfrieren von Obst und Gemüse verhindert das Wachstum von schädlichen Bakterien und bewahrt den Nährstoffgehalt. So kann man auch außerhalb der Saison auf nährstoffreiche Lebensmittel zugreifen, ohne auf frische, teure oder importierte Ware angewiesen zu sein (3).

4. Zeitersparnis und Bequemlichkeit

Für viele Menschen bietet die Verarbeitung von Lebensmitteln erhebliche Zeitersparnis. Tiefkühlgemüse oder vorgekochter Reis sind praktische Alternativen, um schnell und einfach gesunde Mahlzeiten zuzubereiten. Besonders für Menschen mit vollen Terminkalendern kann die Verarbeitung ein wesentlicher Faktor sein, um überhaupt eine gesunde Ernährung aufrechtzuerhalten.

Verarbeitete Lebensmittel ermöglichen es vielen, auch in hektischen Phasen ihres Lebens auf nährstoffreiche Optionen zurückzugreifen, anstatt auf Fast Food oder stark zuckerhaltige Snacks angewiesen zu sein.

5. Verarbeitung und Bekömmlichkeit

Ein weiteres Argument, warum verarbeitete Lebensmittel nicht direkt schlecht sind, ist die Verbesserung der Bekömmlichkeit. Einige Lebensmittel, wie Bohnen oder Getreide, sind in roher Form schwer verdaulich und können sogar Antinährstoffe enthalten. Durch das Kochen, Fermentieren oder Einweichen werden diese Substanzen abgebaut und das Lebensmittel wird leichter verdaulich.

Auch Lebensmittel wie fermentierter Joghurt oder Sauerkraut enthalten nützliche Probiotika, die das Mikrobiom des Darms positiv beeinflussen können. Diese Vorteile wären ohne den Verarbeitungsprozess nicht vorhanden.

Fazit

Verarbeitete Lebensmittel sind nicht per se schlecht. Man kann Lebensmittel mit Nährstoffen anreichern, Lebensmittelsicherheit erhöhen, die Haltbarkeit verlängern und sogar die Bekömmlichkeit verbessern. Es kommt darauf an, welche Art von Verarbeitung und welche Zusatzstoffe verwendet werden. Im Vergleich zu extrem verarbeiteten Lebensmitteln, die oft ungesunde Fette, Zucker und Salz enthalten, sind minimal verarbeitete Produkte eine sinnvolle und praktische Ergänzung einer ausgewogenen Ernährung.

Von Leon Hiebler / @HeraklesStrength

 

Quellen:

  • Monteiro, C. A., et al. (2019). Ultra-processed foods: what they are and how to identify them. Public Health Nutrition, 22(5), 936-941.
  • Ribaya-Mercado, J. D., & Solon, F. S. (2008). The impact of fortification of staple foods with vitamins and minerals on nutritional status of populations. Nutrition Reviews, 66(1), 1-19.
  • Oliveira, M., & Varela, C. (2018). Microbial spoilage of fruits and vegetables and their control. Microorganisms, 6(4), 152.

 

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