Alanin
Alanin
wurde 1875 erstmals in Seidenproteinen entdeckt. Seide besteht zu 30 Prozent aus Alanin und trägt zu deren besonderer Faserstärke und Flexibilität bei. Alanin ist für den Menschen nicht essentiell, da es aus der Brenztraubensäure beim Abbau von Kohlenhydraten hergestellt werden kann. Nur die L-Form ist an der Biosynthese von Proteinen beteiligt. Alanin spielt eine wichtige Rolle in den Stoffwechselprozessen zwischen der Muskulatur und der Leber. Im Körper speichern die Muskeln die größten Mengen an Proteinen. Bei Hunger oder erhöhtem Bedarf an Proteinen können aus diesen Speichern größere Eiweißmengen abgebaut und freigesetzt werden. Diese können in der Leber zu Glukose umgewandelt werden. Bei Neigung zu Hypoglykämie (Unterzuckerung) kann eventuell ein Mangel an Alanin bestehen. Dieses regt die Bildung von Glukagon an, das als Gegenspieler des Insulins den Spiegel des Blutzuckers anheben kann. Alanin ist weiter in der Prostataflüssigkeit vorhanden und kann möglicherweise die Funktion der Prostata unterstützen und krankhafte Symptome (benigne Prostatahyperplasie) verringern. Fleisch und Geflügel, Fisch, Eier und Milchprodukte enthalten neben einigen stark protein-haltigen Pflanzen reichlich Alanin. Mängel sind nur bei einem generell hohen Proteinmangel zu erwarten. Nebenwirkungen durch die Einnahme von Alanin sind nicht bekannt. Patienten mit Leber- oder Nierenkrankheiten sollten hohe Dosen nicht ohne therapeutische Betreuung.