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Lysin

Lysin wurde 1889 aus dem Milchprotein Kasein isoliert und konnte 1902 in seiner Struktur geklärt werden. Die Aminosäure Lysin ist für den Menschen essentiell. Da Lysin nicht vom Körper selbst gebildet werden kann, muss diese Aminosäure in ausreichender Menge mit der Ernährung aufgenommen werden. Lysin ist ein Teil vieler Proteine und hat entsprechend viele Funktionen im Körper. Es trägt zum Wachstum, zur Gewebereparatur, zur Bildung von Enzymen, Hormonen und Antikörpern sowie zur Kollagensynthese und Knochengesundheit bei. Lysin hilft möglicherweise, Kalzium zu absorbieren und zu speichern. Lysin hält weiter die Stickstoffbalance im Körper aufrecht, und es spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem, bekannt sind beispielsweise antivirale Fähigkeiten. Lysin könnte auch zur Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems beitragen. Als Baustein von Kollagen ist Lysin ein wichtiger Bestandteil der Gefäßwände und kann so die Arterienwände stärken.

Die Hauptlieferanten von Lysin

Lysin ist reichlich in tierischen Lebensmitteln, in Milch und Milchprodukten, Eiern und Fischen vorhanden. Gemüse enthalten dagegen wenig Lysin, mit Ausnahme von Hülsenfrüchten (Bohnen, Erbsen, Linsen). Auch Nüsse und Getreide sind mit wenigen Ausnahmen (z.B. Buchweizen, Reis) eher lysinarm. Im Vergleich mit anderen Aminosäuren reagiert Lysin deutlich empfindlicher auf Verarbeitungsprozesse, das gilt für allem für das Erhitzen mit trockener Hitze (z. B. Toasten, Rösten).

Typische Gruppen für einen Mehrbedarf an Lysin

Bei einem schwachen Immunsystem, beispielsweise bei häufig wiederkehrenden Herpes-Infektionen, kann der Bedarf an Lysin erhöht sein. Über seine Beteiligung am Kalzium-Stoffwechsel kann Lysin der Osteoporose vorbeugen und zu ihrer Behandlung beitragen. Da Lysin Teil des Kollagens ist und auf diese Weise die Gefäßwände stärken kann, empfehlen orthomolekulare Mediziner Lysingaben auch zur begleitenden Therapie bei Herz-Kreislauf-Krankheiten. Es gibt ausserdem Hinweise, dass Lysin zur Senkung von Triglyzeriden beitragen und die Erholung nach Verletzungen und Operationen verbessern kann.

Hier sind jedoch nähere Studien über die Wirkungen von Lysin nötig.

  • Menschen mit Herpes-Infektionen
  • eventuell bei Osteoporose
  • eventuell bei Herz-Kreislauf-Krankheiten
  • eventuell Athleten

Wenn Lysin im Körper fehlt

Bei einem Mangel an Lysin können alle von Lysin abhängigen Funktionen im Körper gestört werden. Das betrifft beispielsweise das Wachstum, die Stickstoffbalance und die Abwehrfunktionen. Solche Mängel sind vor allem aus Ländern bekannt, in denen die Ernährung hauptsächlich aus lysinarmem Getreide, beispielsweise Mais, besteht.

Kann man Lysin überdosieren oder gibt es Nebenwirkungen?

Bei der Zufuhr von Lysin gibt es bis zu einer Dosis von 4 Gramm täglich keine Berichte über toxische Wirkungen bei gesunden Erwachsenen. Bei sehr hohen Dosen (15 bis 40 g täglich) können Darmkrämpfe und Diarrhoe auftreten. Bei Nahrungsmittelallergien auf Milch, Weizen oder Eier empfehlen einige Fachleute, Lysin zu vermeiden.

Der tägliche Bedarf an Lysin

Der tägliche Bedarf an Lysin wird bei gesunden Erwachsenen mit 15 mg/kg (Milligramm pro Kilogramm) Körpergewicht angegeben.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

  • Schwangerschaft und Stillzeit: Es ist nicht genug über die Sicherheit von Lysin während Schwangerschaft und Stillzeit bekannt. Aus diesem Grund sollten schwangere und stillende Frauen sicherheitshalber auf Lysin verzichten.
  • Erkrankungen der Nieren: Es gibt einen Bericht über Nierenerkrankungen, der mit der Einnahme von Lysin Supplements in Verbindung gebracht wird. Wenn man unter einer Erkrankung der Nieren leidet, sollte man vor der Einnahme von Lysin den behandelnden Arzt konsultieren.
  • Osteoporose: Die Verwendung von Lysin in Kombination mit Kalzium Supplements könnte die Kalziumabsorption erhöhen.
  • Lysinurische Proteinintoleranz: Eine Lysin Supplementation kann bei Kindern, die unter einer lysinurischen Proteinintoleranz leiden, Durchfall und Magenkrämpfe hervorrufen.

Wechselwirkungen

Bei einer Kombination von Lysin mit folgenden Medikamenten sollte man vorsichtig sein:

Kalzium Supplements

Lysin kann die Menge an Kalzium, die der Körper absorbiert, erhöhen. Eine Einnahme von Kalzium in Verbindung mit Lysin kann die Kalziumspiegel im Körper erhöhen. Aus diesem Grund sollte man keine großen Mengen an Kalzium zur selben Zeit wie Lysin einnehmen.