Winterling
Der Winterling, botanisch Eranthis hyemalis, ist eine kleine, ausdauernde Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Ursprünglich stammt er aus Südeuropa, hat sich jedoch in vielen Teilen Europas eingebürgert und wird heute auch in Parks und Gärten als Zierpflanze kultiviert. Charakteristisch sind seine leuchtend gelben, becherförmigen Blüten, die bereits im Spätwinter – oft durch Schnee hindurch – erscheinen und ihm den Namen gaben. Mit einer Höhe von nur 5 bis 15 Zentimetern gehört er zu den ersten Frühblühern des Jahres und spielt eine wichtige Rolle als frühe Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten.
Neben seiner ästhetischen Bedeutung war der Winterling auch in der Volksmedizin bekannt. Seine Verwendung ist allerdings eingeschränkt, da die Pflanze, insbesondere die Knollen, giftige Alkaloide enthält. In kleinen Dosen nutzte man ihn früher äußerlich, etwa in Salben, doch ein innerlicher Gebrauch ist aufgrund der Giftigkeit nicht ratsam. Dennoch rückt der Winterling als auffälliger Vertreter der winterlichen Flora immer wieder in das Interesse botanischer und ökologischer Forschung.
Welche Vorteile bietet der Winterling für die Gesundheit?
Die Vorteile, die dem Winterling in der Naturheilkunde zugesprochen werden, sind begrenzt, da die Pflanze aufgrund ihrer Giftigkeit nicht bedenkenlos eingesetzt werden kann. In der Vergangenheit wurde er jedoch in der Volksmedizin in geringen Mengen genutzt. Bislang ist die Studienlage bedauerlicherweise wenig aussagekräftig. Es ist deutlich mehr Forschung notwendig, um abschließende Aussagen treffen zu können. Erste Ergebnisse deuten auf eine potenziell antineoplastische Wirkung hin: Die Studie zeigt, dass EHL ein neuronspezifisches Toxin mit biocider Wirkung ist und ein vielversprechendes Potenzial als Krebswirkstoff hat (1).
Wie wirkt der Winterling im Körper?
Die Inhaltsstoffe des Winterlings wirken auf das Herz-Kreislauf-System, indem sie die Herzmuskeltätigkeit beeinflussen. Aufgrund der Giftigkeit ist eine Anwendung äußerst riskant und sollte in keinem Fall durchgeführt werden.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
- Giftigkeit: Alle Teile der Pflanze, besonders die Knolle, sind giftig und können bei Verzehr zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Herzrhythmusstörungen und im Extremfall zu schweren Vergiftungen führen (1).
Fazit
Der Winterling ist vor allem als Zier- und Frühblüher von Bedeutung und erfreut durch seine leuchtenden Blüten mitten im Winter. Obwohl er in der Vergangenheit auch medizinisch genutzt wurde, macht seine Giftigkeit ihn heute zu einer reinen Schmuck- und ökologischen Pflanze. Für die moderne Heilkunde spielt er bislang keine Rolle, doch als Symbol des beginnenden Frühjahrs und als wichtige Nahrungsquelle für Insekten ist er von großer ökologischer und kultureller Bedeutung.
Quellen:
- McConnell, M. T., Lisgarten, D. R., Byrne, L. J., Harvey, S. C., & Bertolo, E. (2015). Winter Aconite (Eranthis hyemalis) Lectin as a cytotoxic effector in the lifecycle of Caenorhabditis elegans. PeerJ, 3, e1206. https://doi.org/10.7717/peerj.1206
- Erst, A. S., Petrova, N. V., Kaidash, O. A., Wang, W., & Kostikova, V. A. (2023). The Genus Eranthis: Prospects of Research on Its Phytochemistry, Pharmacology, and Biotechnology. Plants (Basel, Switzerland), 12(22), 3795. https://doi.org/10.3390/plants12223795