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Wilfords Dreiflügelfrucht

Die Wilfords Dreiflügelfrucht, botanisch Tripterygium wilfordii, ist eine Kletterpflanze aus der Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae). Beheimatet in Ostasien, insbesondere in China, Taiwan und Japan, wächst sie bevorzugt in feuchten Bergwäldern, an Flussufern und in schattigen Lagen. Die Pflanze kann mehrere Meter in die Höhe ranken und fällt durch ihre charakteristischen Früchte auf: dreiflügelige Samenkapseln, die wie kleine Propeller wirken und der Pflanze ihren deutschen Namen geben.

Seit Jahrhunderten wird die Wilfords Dreiflügelfrucht in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eingesetzt, wo sie als Lei Gong Teng („Donnergott-Rebe“) bekannt ist. Sie gilt als eine der wirkungsvollsten, zugleich aber auch als eine riskante Heilpflanze. In der TCM wurde sie insbesondere zur Behandlung von chronischen Entzündungen, Gelenkbeschwerden und Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Heute steht sie auch im Fokus moderner Forschung, da ihre Inhaltsstoffe ein breites pharmakologisches Wirkungsspektrum entfalten, das von entzündungshemmenden Effekten bis hin zu antitumoralen Aktivitäten reicht. Ihre Bedeutung liegt also gleichermaßen in der langen medizinischen Tradition wie in ihrem Potenzial für die moderne Pharmakologie. Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, dass die Pflanze auch hochgiftige Stoffe enthält und damit stets ein zweischneidiges Schwert zwischen Heilmittel und Gift darstellt.

Welche Vorteile bietet die Wilfords Dreiflügelfrucht für die Gesundheit?

In der traditionellen Medizin werden der Pflanze eine Reihe potenzieller gesundheitlicher Vorteile zugeschrieben. Auch in der Forschung zeigte die Pflanze positive Effekte, die potenziell gesundheitsfördernd sein könnten. Anzumerken ist allerdings, dass mehr Forschung notwendig ist, um abschließende Aussagen über die Wirkung der Pflanzen treffen zu können:

  • Entzündungshemmung: Extrakte hemmen nachweislich Entzündungsfaktoren und die Aktivierung von Immunzellen, was zu einer Verringerung von Entzündungen beiträgt. Wahrscheinlich wurde die Pflanze deswegen bei chronischen Gelenkbeschwerden genutzt (1).
  • Immunmodulation: Substanzen wie Triptolid können das Immunsystem regulieren und wurden im Kontext von Autoimmunerkrankungen untersucht (1).

Wie wirkt die Wilfords Dreiflügelfrucht im Körper?

Die Wirkung beruht auf verschiedenen Inhaltsstoffen. Bisher wurden über 500 Metaboliten aus der Pflanze identifiziert, unter anderem Sesquiterpene, Diterpene, Triterpene, Alkaloide, Flavonoide, Lignane und Glykoside. Unter diesen Metaboliten tragen vermutlich bemerkenswerte Verbindungen wie Triptolid, Celastrol und Wilforlid zur Wirkung von T. wilfordii bei (1).

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

  • Giftigkeit: Alle Pflanzenteile, besonders die Wurzeln und die Rinde, sind giftig.
  • Nebenwirkungen: Studien dokumentieren Leber- und Nierenschäden, Übelkeit, Unfruchtbarkeit und eine generelle Immunschwächung (1).
  • Nicht zur Selbstmedikation geeignet: Jegliche Nutzung sollte ausschließlich und in jedem Fall unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Fazit

Die Wilfords Dreiflügelfrucht (Tripterygium wilfordii) ist eine traditionsreiche Heilpflanze Ostasiens, die seit Jahrhunderten im Rahmen der Naturheilkunde genutzt wird. Ihre zahlreichen Wirkstoffe machen sie heute zu einem Forschungsobjekt in der modernen Pharmakologie, insbesondere bei Autoimmunerkrankungen und Krankheiten, die mit Entzündungsprozessen in Zusammenhang stehen. Um die Wirkung der Pflanze beziehungsweise ihre potenziell gesundheitsfördernden Eigenschaften zu verstehen, ist mehr Forschung notwendig, ihr Potenzial scheint allerdings groß. Gleichzeitig bleibt die Pflanze aufgrund ihrer Giftigkeit riskant und eignet sich keinesfalls für die Selbstanwendung.

Quellen:

  1. Shan, Y., Zhao, J., Wei, K., Jiang, P., Xu, L., Chang, C., Xu, L., Shi, Y., Zheng, Y., Bian, Y., Zhou, M., Schrodi, S. J., Guo, S., & He, D. (2023). A comprehensive review of Tripterygium wilfordii hook. f. in the treatment of rheumatic and autoimmune diseases: Bioactive compounds, mechanisms of action, and future directions. Frontiers in pharmacology, 14, 1282610. https://doi.org/10.3389/fphar.2023.1282610