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Wilde Guave

Die Wilde Guave, botanisch Psidium guineense, gehört zur Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) und ist ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum, der vor allem in tropischen Regionen Mittel- und Südamerikas heimisch ist. Sie gedeiht bevorzugt in offenen, sonnigen Lagen, auf savannenartigen Flächen, Berghängen und Waldrändern. Die Pflanze ist eng mit der bekannteren Gemeinen Guave (Psidium guajava) verwandt, weist jedoch einige Besonderheiten auf, die sie zu einer eigenen phytotherapeutischen und ökologischen Ressource machen. Charakteristisch sind die eiförmigen Blätter mit filzig behaarter Unterseite sowie die weißen Blüten, die in dichten Büscheln stehen. Ihre Früchte sind meist kleiner als die der gewöhnlichen Guave, rundlich bis oval, gelb bis orangefarben und besitzen ein intensives Aroma. In vielen Regionen werden sie frisch verzehrt oder zu Marmelade, Saft oder fermentierten Getränken verarbeitet. Neben ihrer kulinarischen Bedeutung spielt die Wilde Guave auch in der traditionellen Medizin eine Rolle – insbesondere zur Unterstützung der Verdauung und bei Infektionen.

Welche Vorteile bietet die Wilde Guave für die Gesundheit?

Die Wilde Guave wird in der ethnobotanischen und naturheilkundlichen Literatur als vielseitige Heilpflanze beschrieben. Die Studienlage ist bisher sehr begrenzt, erste Studien untermauern allerdings ihre traditionellen Anwendungen. Um die Wirkung der Pflanze vollständig verstehen zu können, sind allerdings mehr Studien notwendig. Hier sind einige der bisherigen Ergebnisse.

  • Reich an Antioxidantien: Blätter und Früchte enthalten hohe Mengen an Polyphenolen, Flavonoiden und Vitamin C, die zur Neutralisierung freier Radikale beitragen können (1,2).
  • Entzündungshemmend: Bestimmte Inhaltsstoffe wie Quercetin oder Tannine könnten entzündliche Prozesse im Körper hemmen (1).
  • Antimikrobielle Wirkung: Extrakte aus Blättern und Rinde zeigen in vitro antibakterielle und pilzhemmende Eigenschaften, etwa gegen Staphylococcus aureus oder Candida-Arten (1,3).

Wie wirkt die Wilde Guave im Körper?

Die Wirkung der Wilden Guave lässt sich auf eine Kombination bioaktiver Substanzen zurückführen – darunter Flavonoide (wie Quercetin), Gerbstoffe und Vitamin C (3).

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

  • Vorsicht bei Schwangerschaft: Wie bei vielen Heilpflanzen wird eine Anwendung während der Schwangerschaft nicht empfohlen, da entsprechende Studien fehlen.
  • Rohverzehr unreifer Früchte meiden: Diese könnten – wie auch bei anderen Guavenarten – leicht abführend wirken.
  • Ärztliche Aufsicht: Im Idealfall findet die Einnahme unter ärztlicher Aufsicht statt.

Fazit

Die Wilde Guave (Psidium guineense) ist eine aromatische Fruchtpflanze mit langer Tradition in Gesundheit und Ernährung. Erste Studienergebnisse deuten auf antioxidative und antimikrobielle Eigenschaften hin. Weitere Forschung ist jedoch nötig, um die Wirkung der Pflanze voll zu verstehen. Die bisherigen Erkenntnisse legen jedoch bereits spannende Perspektiven für eine ganzheitliche Anwendung nahe.

Quellen:

  1. Shukla, P., Patel, C., Nair, R., & Verma, M. (2024). Psidium guineense: A review on nutritional benefit. International Journal of Creative Research Thoughts (IJCRT), 12(1), a178. https://www.ijcrt.org/papers/IJCRT2401024.pdf
  2. Kalyani, Gade. (2024). Medicinal and Nutritional Importance of Psidium guajava Linn. in Human Health. 10.1007/978-981-97-6895-0_15.
  3. Fonsêca, B. M. B. da, Costa, W. K., Silva, V. B. G., Ferreira, M. R. A., Soares, L. A. L., de Oliveira, A. M., Correia, M. T. dos S., & da Silva, M. V. (2024). Extract from Psidium guineense Sw leaves: An alternative against resistant strains of Staphylococcus aureus. South African Journal of Botany, 174, 850–855.[ https://doi.org/10.1016/j.sajb.2024.09.017