Swertia Chirata
Swertia chirata gehört zur Familie der Enziangewächse (Gentianaceae) und ist in den Hochlagen des Himalaya beheimatet. In der traditionellen indischen und tibetischen Medizin (Ayurveda und Sowa Rigpa) gilt es seit Jahrhunderten als wirksames Bittertonikum. Die gesamte Pflanze – vor allem jedoch die oberirdischen Teile – wird medizinisch genutzt. Chirettakraut wird in der Naturheilkunde besonders für seine verdauungsfördernden, fiebersenkenden und leberunterstützenden Eigenschaften geschätzt.
Welche Vorteile bringt Chirettakraut?
Swertia chirata soll ein breites Spektrum an gesundheitsfördernden Wirkungen besitzen. Studien, die bisher zu der Pflanze veröffentlicht wurden, zeigen ebenfalls ein großes medizinisches Potenzial. Um die gefundenen Effekte allerdings abschließend verifizieren zu können, ist weit mehr Forschung notwendig. Wie immer sind die Ergebnisse aus den angegebenen Studien kritisch zu betrachten, da sie sich nicht ohne Weiteres übertragen lassen können. Im Folgenden findet sich eine kleine Zusammenfassung aus Ergebnissen wissenschaftlicher Arbeiten sowie traditionellen Anwendungsmethoden, die bisher nicht durch Studien belegt werden konnten:
- Antimikrobiell und antiviral: Extrakte aus Swertia chirata haben in Studien eine Wirkung gegen verschiedene Bakterien, Viren und Pilze gezeigt (1,2,3).
- Blutzuckerregulation: Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass Swertia chirata antidiabetische Eigenschaften besitzt und den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen kann (4).
- Leberunterstützung: Es wird traditionell bei Lebererkrankungen und zur Entgiftung eingesetzt. Dieser Effekt wird auch von wissenschaftlichen Arbeiten nahegelegt, in denen Wirkstoffe in der Pflanze die Gesundheit der Leber unterstützen konnten (4).
- Entzündungshemmend: Die Pflanze weist entzündungshemmende Eigenschaften auf, die möglicherweise bei der Behandlung verschiedener entzündlicher Erkrankungen hilfreich sein können (1,3,4).
- Fiebersenkung und Immunstärkung: In der ayurvedischen Medizin gilt Chirettakraut als Fiebersenker bei infektiösen Erkrankungen. Gleichzeitig soll es das Immunsystem modulieren und stärken.
Wie wirkt Chirettakraut?
Die Wirkung von Chirettakraut beruht auf verschiedenen bioaktiven Verbindungen. Darunter unter anderem Bitterstoffe, Xanthone, Iridoide und Mangiferin
Nebenwirkungen und Risiken
Obwohl Chirettakraut in verschiedenen Studien zeigen konnte, dass medizinisches Potenzial vorhanden ist, kann dieses wie bereits angesprochen nicht ohne weiteres übertragen werden, weswegen abschließende Aussagen zu der Wirkung nicht getroffen werden können. Folgende Punkte liegen als Nebenwirkungen aufgrund der vorhandenen Informationen nahe, auch hier gilt allerdings, dass mehr Forschung notwendig ist, um auch die Nebenwirkungen klar einordnen zu können:
- Reizung des Magen-Darm-Trakts: Bei empfindlichen Personen können Bitterstoffe, Magenreizungen oder Übelkeit auslösen.
- Nicht während der Schwangerschaft: Aufgrund der starken Bitterstoffe und der fehlenden Forschung zu den Nebenwirkungen sollte die Anwendung in der Schwangerschaft vermieden werden.
- Wechselwirkungen: Bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten wie Antidiabetika oder Lebermedikamenten könnte es zu Wechselwirkungen kommen.
Fazit
Chirettakraut ist eine traditionsreiche Heilpflanze aus dem Himalaja, die in verschiedenen Studien mit einer potenziell gesundheitsfördernden Wirkung in Verbindung gebracht werden konnte. Diese Wirkung in unterschiedlichen Bereichen gilt es in Zukunft weiter zu erforschen, um einen fundierten medizinischen Nutzen aus der Pflanze ziehen zu können.
Quellen:
- Swati, K. M., Bhatt, V., Sendri, N., Bhatt, P., & Bhandari, P. (2023). Swertia chirayita: A comprehensive review on traditional uses, phytochemistry, quality assessment and pharmacology. Journal of Ethnopharmacology, 300, 115714. https://doi.org/10.1016/j.jep.2022.115714
- Shereen, M. A., Ahmad, A., Khan, H., Satti, S. M., Kazmi, A., Bashir, N., Shehroz, M., Hussain, S., Ilyas, M., Khan, M. I., Niyazi, H. A., & Zouidi, F. (2024). Plant extract preparation and green synthesis of silver nanoparticles using Swertia chirata: Characterization and antimicrobial activity against selected human pathogens. Heliyon, 10(6), e28038. https://doi.org/10.1016/j.heliyon.2024.e28038
- Abdurrahman, S. Z., Ahmad, G., Anwar, M., & Rehman, S. (2021). Swertia chirata: A comprehensive review of its abundant medicinal properties. International Journal of Unani and Integrative Medicine, 5(2), 157–160. https://doi.org/10.33545/2616454X.2021.v5.i2c.184
- Kumar, V., & Van Staden, J. (2016). A Review of Swertia chirayita (Gentianaceae) as a Traditional Medicinal Plant. Frontiers in pharmacology, 6, 308. https://doi.org/10.3389/fphar.2015.00308
- Kumar, K. P. S., Bhowmik, D., Chiranjib, C., Biswajit, B., & Chandira, M. (2010). Swertia chirata: A traditional herb and its medicinal uses. Journal of Chemical and Pharmaceutical Research, 2(1), 262–266. Verfügbar unter http://www.jocpr.com