Kriechende Gämswurz
Die Kriechende Gämswurz, botanisch Doronicum pardalianches, gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit auffälligen goldgelben Blüten. Ursprünglich in den Bergregionen Südeuropas beheimatet, hat sie sich mittlerweile auch in Teilen Mitteleuropas angesiedelt – bevorzugt an schattigen Waldrändern, Bachufern und in feuchten Auenlandschaften. Ihr kriechender, weit verzweigter Wurzelstock macht sie zu einem robusten Bodendecker, der sich unter günstigen Bedingungen rasch ausbreiten kann. In der Vergangenheit wurde die Pflanze vereinzelt als Ziergewächs kultiviert oder traditionell verwendet – unter anderem wegen ihrer auffälligen Blüte und ihrer Verwandtschaft mit anderen heilkundlich genutzten Gämswurz-Arten wie Doronicum austriacum oder Doronicum grandiflorum.
Welche Vorteile bietet die Kriechende Gämswurz für die Gesundheit?
Die Kriechende Gämswurz selbst wurde in der modernen Phytotherapie bisher nur wenig untersucht, doch ihre botanische Verwandtschaft mit anderen Arten der Gattung Doronicum deutet auf ein mögliches therapeutisches Potenzial hin. Traditionell wurde sie – meist in der Volksmedizin – für folgende Zwecke herangezogen:
- Entzündungshemmung: Extrakte der Pflanze wurden in der Volksheilkunde bei äußerlichen Entzündungen oder Hautreizungen angewendet.
- Anregung des Kreislaufs: Einzelne Anwendungen traditioneller Heilkunde deuten auf eine mögliche tonisierende Wirkung bei körperlicher Erschöpfung hin.
- Verdauungsfördernd: Ähnlich wie andere Korbblütler wurde sie gelegentlich bei Magenbeschwerden eingesetzt.
Wissenschaftlich fundierte Studien zu diesen Wirkungen fehlen bislang jedoch weitgehend. weswegen mehr Forschung notwendig ist, um abschließende Aussagen zur Wirkung treffen zu können. Dennoch ist eine Eigenschaft erwähnenswert:
- Neuroprotektive Wirkung: Aktuelle Studien legen nahe, dass die Ethylacetatfraktion aus den Wurzeln der Pflanze neuroprotektive Eigenschaften besitzt. Sie könnte oxidativen Stress in Nervenzellen reduzieren und damit potenziell zur Erhaltung der Gehirngesundheit beitragen (1).
Wie wirkt die Kriechende Gämswurz im Körper?
Die genaue pharmakologische Wirkung ist bisher nicht ausreichend erforscht. Ähnliche Arten enthalten jedoch verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe wie Sesquiterpenlactone, ätherische Öle und Flavonoide. Ob und in welchem Maß Doronicum pardalianches diese ebenfalls enthält, ist wissenschaftlich bisher nicht abschließend geklärt.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
- Verwechslungsgefahr: Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur Familie der Korbblütler besteht ein gewisses Risiko der Verwechslung mit anderen, möglicherweise toxischen Pflanzen.
- Allergische Reaktionen: Wie bei vielen Korbblütlern können empfindliche Personen allergisch auf die Pflanze reagieren – insbesondere bei äußerlicher Anwendung.
- Nicht für den Verzehr geeignet: Aufgrund unzureichender Studien zur innerlichen Anwendung und möglicher toxischer Inhaltsstoffe ist vom eigenständigen Konsum abzuraten.
- Nicht ausreichend erforscht: Aufgrund der unzureichenden belege über die Wirkung, sollte eine Anwendung auf keinen Fall ohne ärztliche Aufsicht erfolgen.
Fazit
Die Kriechende Gämswurz ist eine auffällige Wildpflanze mit Zierwert und historischer Verwendung in der Volksheilkunde. Wissenschaftlich ist ihr Nutzen bislang kaum belegt, und ihre Anwendung sollte daher mit Vorsicht erfolgen. Ihre botanische Verwandtschaft zu bekannteren Gämswurz-Arten lässt jedoch auf ein interessantes Potenzial schließen – vorausgesetzt, künftige Studien widmen sich gezielt ihrer Zusammensetzung und Wirkung.
Quellen:
- Manayi, A., Rastegari, A., Heydarian, B., Vahedi-Mazdabadi, Y., Khanavi, M., Akbarzadeh, T., & Saeedi, M. (2023). Phytochemical investigation and biological activity of Doronicum pardalianches L. roots against Alzheimer's disease. Natural product research, 37(7), 1227–1231. https://doi.org/10.1080/14786419.2021.1999944