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Kokoswasser

Was ist Kokoswasser?

Bei Kokoswasser handelt es sich um die klare Flüssigkeit, die sich im Zentrum junger, grüner Kokosnüsse wiederfindet und die gebildet wird, wenn das Nährgewebe einer Kokosnussfrucht seinen Entwicklungsprozess durchläuft. Kokoswasser hat einen erfrischenden, nussigen Geschmack und weißt eine leichte Süße auf, die jedoch weitaus weniger stark als bei Fruchtsäften ausgeprägt ist. In tropischen Regionen wird Kokoswasser nicht nur aufgrund seines erfrischenden Geschmacks, sondern auch aufgrund seiner zahlreichen Gesundheitsvorzüge konsumiert. Kokoswasser besteht zu 94% aus Wasser, doch es weist gleichzeitig auch eine einzigartige chemische Zusammensetzung auf, die zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, natürliche Zucker und Phytohormone umfasst. Der Elektrolytgehalt ist ein weiteres erwähnenswertes Element, der dieses Getränk zu einem idealen rehydrierenden Getränk macht, von dessen Vorzügen nicht nur Sportler profitieren können. Die Elektrolytzusammensetzung von Kokoswasser ist deshalb so ideal, weil sie der von menschlichem Plasma sehr ähnlich ist. Die meisten Menschen, die sich nicht so gut mit Kokosnüssen in ihrer Ernährung auskennen, verwechseln Kokoswasser häufig mit Kokosmilch, da ihnen nicht bewusst ist, dass es sich hierbei um zwei unterschiedliche Dinge handelt. Kokoswasser ist die rohe, klare Flüssigkeit, die man erhält, wenn man eine frische Kokosnuss öffnet und die natürlich in der Frucht vorkommt. Kokosmilch ist hingegen ein verarbeitetes Produkt, das aus dem geriebenen Fruchtfleisch gewonnen wird, zu dem Wasser hinzugefügt wird. Das Resultat ist eine weiße, cremige Flüssigkeit, die als Zutat in zahlreichen tropischen und asiatischen Gerichten verwendet wird. Während der letzten Jahre hat sich Kokoswasser zu einem sehr beliebten Getränk entwickelt. Kokoswasser ist nicht nur erfrischend und mit zahlreichen wichtigen Nährstoffen inklusive Mineralstoffen überladen, sondern kann auch durch eine Reihe von Gesundheitsvorzügen glänzen, auf die wir im Folgenden einen näheren Blick werfen werden

1. Kokoswasser ist eine gute Quelle für zahlreiche Nährstoffe

Wie bereits erwähnt wurde, ist Kokoswasser der Saft, der sich im Zentrum junger, unreifer Kokosnüsse befindet und von dem ein Teil während des Reifungsprozesses in das weiße Fruchtfleisch der Kokosnuss umgewandelt wird (1). Kokoswasser besteht zu 94% aus Wasser und enthält anders als das Fruchtfleisch nur sehr wenig Fett. Kokosnüsse reifen für etwa 10 bis 12 Monate und das Kokoswasser, das kommerziell erhältlich ist, stammt hauptsächlich aus jungen Kokosnüssen, die etwa 6 bis 7 Monate alt sind. Eine durchschnittliche junge Kokosnuss enthält zwischen 125 und 250 ml Kokoswasser

250 ml Kokoswasser liefern etwa 48 kcal, sowie

  • Kohlenhydrate: 9 Gramm
  • Ballaststoffe: 3 Gramm
  • Protein: 2 Gramm
  • Vitamin C: 10% des Tagesbedarfs
  • Magnesium: 15% des Tagesbedarfs
  • Mangan: 17% des Tagesbedarfs
  • Kalium: 17% des Tagesbedarfs
  • Natrium: 11% des Tagesbedarfs
  • Kalzium: 6% des Tagesbedarfs
  • Zusammenfassung: Kokoswasser findet sich in jungen Kokosnüssen wieder und stellt eine gute Quelle für Ballaststoffe, Vitamin C und mehrere wichtige Mineralstoffe dar.

2. Kokoswasser besitzt antioxidative Eigenschaften

Freie Radikale sind instabile Moleküle, die in den Zellen des Körpers bei natürlichen Stoffwechselprozessen entstehen. Ihre Produktion steigt in Reaktion auf Stress oder Verletzungen. Wenn sich zu viele freie Radikale im Körper befinden, kommt es zu sogenanntem oxidativem Stress, welcher die Zellen des Körpers schädigen und das Risiko für Krankheiten erhöhen kann (3). Wissenschaftliche Untersuchungen, bei denen Tiere Toxinen ausgesetzt wurden, konnten zeigen, dass Kokoswasser Antioxidantien enthält, die freie Radikale so modifizieren, dass diese nicht länger Schäden hervorrufen (4, 5, 6, 7).

Eine Studie fand heraus, dass Ratten, die unter Leberschäden litten, im Vergleich zur Kontrollgruppe eine signifikante Verbesserung bezüglich des oxidativen Stresses aufwiesen, wenn sie mit Kokoswasser behandelt wurden (6). Im Rahmen einer anderen Studie wurden Ratten, die eine fruktosereiche Ernährung bekamen, mit Kokoswasser behandelt. Bei diesen Tieren nahm die Aktivität freier Radikale ab und es konnte eine Reduzierung des Blutdrucks, der Triglyzeridwerte und der Insulinspiegel beobachtet werden (7). Bis jetzt wurden die antioxidativen Eigenschaften von Kokoswasser jedoch nicht im Rahmen von Humanstudien untersucht.

  • Zusammenfassung: Kokoswasser enthält Antioxidantien, die die Zellen vor Schäden schützen können, die durch freie Radikale hervorgerufen werden.

3. Kokoswasser könnte dabei helfen, vor Diabetes zu schützen und positive Wirkungen bei Diabetikern besitzen

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Kokoswasser bei diabetischen Tieren die Blutzuckerspiegel senken und andere Gesundheitsmarker verbessern kann (8, 9, 10). Im Rahmen einer Studie konnten Ratten, die mit Kokoswasser behandelt wurden, bessere Blutzuckerspiegel als die Tiere der Kontrollgruppe aufrechterhalten (9). Dieselbe Studie fand außerdem heraus, dass Ratten, die Kokoswasser erhielten, niedrigere Spiegel von Hämoglobin A1c aufwiesen, was auf eine bessere Langzeitblutzuckerkontrolle hindeutet. Eine andere Studie fand heraus, dass das Verabreichen von Kokoswasser an diabetische Ratten zu Verbesserungen der Blutzuckerspiegel und Reduzierungen der Marker für oxidativen Stress führte (10). Es bedarf jedoch kontrollierter Humanstudien, um all diese Ergebnisse beim Menschen zu bestätigen. Kokoswasser passt mit seinen 3 Gramm Ballaststoffen und einem Anteil von lediglich 6 Gramm verwertbaren Kohlenhydraten pro 250 ml gut in den Ernährungsplan von Diabetikern. Es stellt außerdem eine gute Quelle für Magnesium dar, welches die Insulinsensitivität verbessern und die Blutzuckerspiegel bei Prediabetikern und Menschen, die unter Diabetes vom Typ 2 leiden, senken könnte (11, 12).

  • Zusammenfassung: Mit diabetischen Tieren durchgeführte Untersuchungen legen nahe, dass Kokoswasser die Blutzuckerkontrolle verbessern könnte. Es ist außerdem eine gute Quelle für Magnesium, welches die Insulinsensitivität verbessern und die Blutzuckerspiegel senken kann.

4. Kokoswasser könnte dabei helfen Nierensteine zu verhindern

Der Konsum ausreichender Mengen an Flüssigkeiten ist für eine Vorbeugung vor Nierensteinen sehr wichtig. Doch auch wenn reines Wasser eine hervorragende Getränkewahl darstellt, legt eine Studie nahe, dass Kokoswasser noch besser sein könnte. Nierensteine entstehen aus Kalzium, Oxalat und anderen Verbindungen, die Kristalle im Urin bilden (13) Aus diesen Kristallen können sich Nierensteine bilden, wobei einige Menschen anfälliger als andere hierfür sind. Im Rahmen einer Studie, die mit Ratten durchgeführt wurde, die unter Nierensteinen litten, verhinderte Kokswasser, dass sich diese Kristalle in den Nieren und anderen Bereichen des Harntrakts einlagerten. Es reduzierte außerdem die Anzahl der Kristalle, die sich im Urin bildeten (14). Wissenschaftler glauben, dass Kokoswasser dabei hilft, die Produktion freier Radikale zu reduzieren, die in Reaktion auf hohe Oxalatspiegel im Urin zustande kommen. Man sollte hierbei jedoch im Hinterkopf behalten, dass dies die erste Studie war, die die Auswirkungen von Kokswasser auf Nierensteine untersucht hat, Bevor definitive Aussagen getroffen werden können, müssen weitere Untersuchungen zu diesem Thema durchgeführt werden.

  • Zusammenfassung: Erste Untersuchungen legen nahe, dass Kokoswasser Nierensteine über eine Reduzierung der Bildung von Kristallen im Urin verhindern könnte.

5. Kokoswasser könnte die Herzgesundheit unterstützen

Der Konsum von Kokoswasser könnte dabei helfen, das Risiko für Herzkrankheiten zu reduzieren. Bei einer Studie konnte beobachtet werden, dass es bei Ratten, die Kokoswasser konsumierten zu Reduzierungen der Cholesterin- und Triglyzeridspiegel im Blut kam. Zusätzlich konnte eine Reduzierung des Leberfettes beobachtet werden (15). Im Rahmen einer anderen Studie fütterten dieselben Wissenschaftler Ratten mit derselben Dosierung (4 ml pro 100 Gramm Körpergewicht pro Tag) an Kokoswasser. Nach 45 Tagen zeigte die Kokoswasser Gruppe Reduzierungen der Cholesterin- und Triglyzeridspiegel, die den entsprechenden Wirkungen eines Statin Medikaments entsprachen, das zur Senkung der Cholesterinspiegel eingesetzt wird (16). Man sollte jedoch im Hinterkopf behalten, dass dies einer sehr hohen Dosierung entspricht. Bei einer 68 Kilo schweren Person wären dies umgerechnet 2,7 Liter Kokoswasser pro Tag. Trotzdem sind die Resultate, dass Kokoswasser die Cholesterinspiegel genauso effektiv wie ein Statin Medikament senken kann, sehr beeindruckend und sollten weiter untersucht werden.

  • Zusammenfassung: Mit Tieren durchgeführte Studien legen nahe, dass Kokoswasser ausgeprägte cholesterinsenkende Eigenschaften besitzen könnte.

6. Kokoswasser könnte den Blutdruck senken

Kokoswasser könnte eine gute Unterstützung zur Kontrolle des Blutdrucks darstellen. Im Rahmen einer kleinen Studie, die mit Probanden mit erhöhtem Blutdruck durchgeführt wurde, verbesserte Kokoswasser den systolischen Blutdruck (der obere der beiden Blutdruckwerte) bei 71% der Probanden (17). Zusätzlich hierzu enthält Kokoswasser beeindruckende 600 mg Kalium pro 250 ml. Von Kalium konnte gezeigt werden, dass es den Blutdruck bei Menschen mit hohem und normalem Blutdruck senken kann (18, 19). Darüber hinaus kam eine mit Tieren durchgeführte Studie zu dem Ergebnis, dass Kokoswasser eine Anti-thrombotische Aktivität aufweist, was bedeutet, dass es der Entwicklung von Blutgerinnseln entgegenwirken kann (8).

  • Zusammenfassung: Kokoswasser könnte dabei helfen, den Blutdruck zu senken und das Risiko für eine Entstehung von Blutgerinnseln in den Arterien reduzieren.

7. Kokoswasser ist während und nach einem länger anhaltenden Training von Vorteil

Kokoswasser ist das perfekte Getränk zur Rehydrierung und zur Wiederauffüllung der Elektrolyte, die während des Trainings über den Schweiß verloren gehen. Elektrolyte sind Mineralstoffe, die mehrere wichtige Rollen im Körper spielen, zu denen auch die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitsgleichgewichts gehört. Diese Elektrolyte umfassen unter anderem Kalium, Magnesium, Natrium und Kalzium. Zwei Studien haben herausgefunden, dass Kokoswasser zur Rehydrierung nach einem sportlichen Training besser als Wasser und genauso gut wie elektrolytreiche Sportgetränke geeignet ist (20, 21). Die Studienteilnehmer sagten außerdem, dass Kokswasser weniger Übelkeit und Magenprobleme verursachte. Eine andere Studie, die elektrolytreiche Getränke mit Kokoswasser verglich, kam hingegen zu dem Ergebnis, dass Kokoswasser von den getesteten Getränken am stärksten dazu neigte, Magenprobleme und eine aufgeblähtes Gefühl hervorzurufen (22).

  • Zusammenfassung: Kokoswasser ist ein effektives Getränk, um den Körper nach dem Training mit dringend benötigter Flüssigkeit und dringend benötigten Elektrolyten zu versorgen. Es ist in dieser Hinsicht mit anderen Sportgetränken vergleichbar.

Kokoswasser ist eine köstliches Hydrationsgetränk

Kokoswasser ist leicht süßlich und besitzt einen milden, nussigen Geschmack. Es ist außerdem kalorien- und kohlenhydratarm. Das Wasser ist am frischesten, wenn es direkt aus der Kokosnuss kommt. Drücke hierfür einfach einen Strohalm in den weichen, grünen Teil einer Kokosnuss und genieße das frische Kokoswasser. Die Kokosnuss sollte im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von 2 bis 3 Wochen nach dem Kauf konsumiert werden. Kokoswasser ist jedoch auch in abgepackter Form erhältlich. Bei diesen Produkten sollte man auf die Liste der Zutaten achten, um sicherzustellen, dass das Produkt 100% Kokoswasser enthält. Einige Produkte enthalten zugesetzten Zucker und Aromastoffe. Kokoswasser kann auch als Zutat für Smoothies, Chiasamen Pudding und Vinaigrette Dressing oder als Ersatz für Wasser verwendet werden, wenn Du etwas natürliche Süße willst.

Fazit

Kokoswasser ist ein köstliches, nahrhaftes und natürliches Getränk, das sehr gesund ist. Es kann unter anderem Vorzüge für die Gesundheit von Herz und Nieren mit sich bringen und die Blutzuckerkontrolle unterstützen.

Auch wenn es weiterer kontrollierter Studien bedarf, um diese Vorzüge zu bestätigen, sind die bis heute verfügbaren Daten vielversprechend.

Referenzen

  1. https://nutritiondata.self.com/facts/nut-and-seed-products/3115/2
  2. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20032881/
  3. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18044138
  4. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24141413
  5. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22900330
  6. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24835026
  7. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22449517
  8. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26146124
  9. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25651375
  10. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22576019
  11. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12663588
  12. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24089547
  13. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3192488/
  14. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23489503
  15. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18809454
  16. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17004906
  17. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15892382
  18. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16467502
  19. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9449404
  20. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12056182
  21. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17883020
  22. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22257640

 

https://www.healthline.com/nutrition/8-coconut-water-benefits#section9