Zu Inhalt springen

Kleiner Sauerampfer

Der kleine Sauerampfer, der auch unter den Bezeichnungen Zwerg-Sauerampfer und kleiner Ampfer, sowie unter seinem lateinischen Namen Rumex acetosella bekannt ist, ist eine Pflanze, deren oberhalb der Erde wachsende Teile zur Herstellung von Medizin verwendet werden. Der kleine Sauerampfer wird zur Reduzierung von plötzlich einsetzenden und anhaltenden Schmerzen und Schwellungen der Nasenpassagen und der Atemwege, zur Behandlung bakterieller Infektionen in Kombination mit konventionellen Medikamenten und zur Steigerung des Urinflusses eingesetzt. Der kleine Sauerampfer ist außerdem ein Inhaltsstoff der pflanzlichen Krebsbehandlung Essiac. In Kombination mit Enzianwurzel, Holunderblüte, Eisenkraut und Schlüsselblume wird der kleine Sauerampfer oral zur Aufrechterhaltung gesunder Nasennebenhöhlen und zur Behandlung einer Nasennebenhöhlenentzündung verwendet.

Wie wirkt kleiner Sauerampfer?

Kleiner Sauerampfer enthält Tannine, welche eine trocknende Wirkung besitzen und Schleim reduzieren.

Wie effektiv ist kleiner Sauerampfer?

Kleiner Sauerampfer ist in Kombination mit Enzianwurzel, Holunderblüte, Eisenkraut und Schlüsselblume möglicherweise effektiv, wenn er zur Behandlung einer Nasennebenhöhlenentzündung eingesetzt wird. Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Daten, um eine Aussage bezüglich der Effektivität von kleinem Sauerampfer bei Wassereinlagerungen und Infektionen treffen zu können. Es bedarf weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen, um die Effektivität von kleinem Sauerampfer bei diesen Anwendungen bewerten zu können.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Kleiner Sauerampfer scheint bei einer Verwendung in kleinen Mengen als Teil eines Kombinationsprodukts, das Enzianwurzel, Holunderblüte, Eisenkraut und Schlüsselblume enthält (Sinupret), für die meisten Menschen sicher und unbedenklich zu sein. Es gibt nicht genügend Informationen darüber, ob kleiner Sauerampfer in medizinischen Mengen oder für sich alleine sicher und unbedenklich ist. Das erwähnte Kombinationsprodukt kann Magenverstimmungen und gelegentlich allergischen Hautausschlag hervorrufen. In großen Mengen eingenommen kann kleiner Sauerampfer das Risiko für eine Entwicklung von Nierensteinen erhöhen. Es gibt außerdem einen Bericht über einen Todesfall nach dem Konsum von 500 Gramm kleinem Sauerampfer.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen:

Schwangerschaft und Stillzeit: Es ist nicht genug über die Verwendung von kleinem Sauerampfer während Schwangerschaft und Stillzeit bekannt. Aus diesem Grund sollten schwangere und stillende Frauen besser auf eine Verwendung verzichten.

Kinder: Kleiner Sauerampfer könnte für Kinder bei einer Einnahme in großen Mengen nicht sicher und unbedenklich sein. Er enthält Oxalsäure. Es gibt Bedenken, da ein vierjähriges Kind nach dem Verzehr von Rhabarberblättern starb, die ebenfalls Oxalsäure enthalten.

Erkrankungen der Nieren: Große Mengen kleiner Sauerampfer könnte das Risiko für Nierensteine erhöhen. Man sollte kleinen Sauerampfer nicht ohne ärztliche Beratung verwenden, wenn man in der Vergangenheit unter Nierensteinen gelitten hat.

Wechselwirkungen

Zum augenblicklichen Zeitpunkt liegen keine Informationen über Wechselwirkungen von kleinem Sauerampfer mit Medikamenten oder Supplements vor.

Dosierung

Folgende Dosierungen wurden im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen untersucht:

Oral

  • Bei Infektionen der Nasennebenhöhlen: Ein spezifisches Kombinationsprodukt, das 36 mg kleinen Sauerampfer, 12 mg Enzianwurzel und je 36 mg Holunderblüte, Eisenkraut und Schlüsselblume enthält, dreimal täglich.

Referenzen

  1. Bhakuni, D. S., Bittner, M., Marticorena, C., Silva, M., Weldt, E., and Hoeneisen, M. Screening of Chilean plants for anticancer activity. I. Lloydia. 1976;39(4):225-243. View abstract.
  2. Choe S., Hwang B, Kim M, and et al. Chemical components of Rumex acetellosa L. Korean J Pharmacog 1998;29:209-216.
  3. Dornberger, K. and Lich, H. [Screening for antimicrobial and presumed cancerostatic plant metabolites (author's transl)]. Pharmazie 1982;37(3):215-221. View abstract.
  4. Ernst, E., Marz, R. W., and Sieder, C. [Acute bronchitis: effectiveness of Sinupret. Comparative study with common expectorants in 3,187 patients]. Fortschr.Med 4-20-1997;115(11):52-53. View abstract.
  5. Farre, M., Xirgu, J., Salgado, A., Peracaula, R., Reig, R., and Sanz, P. Fatal oxalic acid poisoning from sorrel soup. Lancet 12-23-1989;2(8678-8679):1524. View abstract.
  6. Gniazdowska, B., Doroszewska, G., and Doroszewski, W. [Hypersensitivity to weed pollen allergens in the region of Bygdoszcz]. Pneumonol.Alergol.Pol. 1993;61(7-8):367-372. View abstract.
  7. Karn H and Moore MJ. The use of the herbal remedy ESSIAC in an outpatient cancer population. Proc Annu Meet Am Soc Clin Oncol 1997;16:A245.
  8. Lee, N. J., Choi, J. H., Koo, B. S., Ryu, S. Y., Han, Y. H., Lee, S. I., and Lee, D. U. Antimutagenicity and cytotoxicity of the constituents from the aerial parts of Rumex acetosa. Biol Pharm Bull. 2005;28(11):2158-2161. View abstract.
  9. Locock RA. Herbal medicine: Essiac. Can Pharm J 1997;130 (Feb):18-19, 51.
  10. Melzer, J., Saller, R., Schapowal, A., and Brignoli, R. Systematic review of clinical data with BNO-101 (Sinupret) in the treatment of sinusitis. Forsch Komplement.Med (2006.) 2006;13(2):78-87. View abstract.
  11. Neubauer N and Marz RW. Placebo-controlled, randomized double-blind clinical trial with Sinupret sugar coated tablets on the basis of a therapy with antibiotics and decongestant nasal drops in acute sinusitis. Phytomedicine 1994;1:177-181.
  12. Richardson, M. A. Research of complementary/alternative medicine therapies in oncology: promising but challenging. J Clin Oncol. 1999;17(11 Suppl):38-43. View abstract.
  13. Richstein, A. and Mann, W. [Treatment of chronic sinusitis with Sinupret]. Ther.Ggw. 1980;119(9):1055-1060. View abstract.
  14. Sanz, P. and Reig, R. Clinical and pathological findings in fatal plant oxalosis. A review. Am J Forensic Med Pathol. 1992;13(4):342-345. View abstract.
  15. Tai, J. and Cheung, S. In Vitro culture studies of FlorEssence on human tumor cell lines. Phytother Res 2005;19(2):107-112. View abstract.
  16. Tarasova, G. D. [The administration of sinupret in the treatment of acute sinusitis in children]. Vestn.Otorinolaringol. 2001;(2):46-48. View abstract.
  17. U.S.Congressional Office of Technology Assessment. Essiac. US Government Printing Office, Washington, DC: 1990.
  18. Yamamoto A. Essiac. Can J Hosp Pharm 1988;41(3):158.
  19. Zick, S. M., Sen, A., Feng, Y., Green, J., Olatunde, S., and Boon, H. Trial of Essiac to ascertain its effect in women with breast cancer (TEA-BC). J Altern Complement Med 2006;12(10):971-980. View abstract.
  20. Ito H. Effects of the antitumor agents from various natural sources on drug-metabolizing system, phagocytic activity and complement system in sarcoma 180-bearing mice. Jpn J Pharmacol 1986;40:435-43. View abstract.
  21. Jaber R. Respiratory and allergic diseases: from upper respiratory tract infections to asthma. Prim Care 2002;29:231-61. View abstract.
  22. Kaegi E. Unconventional therapies for cancer: 1. Essiac. The Task Force on Alternative Therapies of the Canadian Breast Cancer Research Initiative. CMAJ 1998;158:897-902. View abstract.
  23. Marz RW, Ismail C, Popp MA. Action profile and efficacy of a herbal combination preparation for the treatment of sinusitis. Wien Med Wochenschr 1999;149:202-8. View abstract.
  24. Neubauer N, Marz RW. Placebo-controlled, randomized, double-blind, clincal trial with Sinupret sugar coated tablets on the basis of a therapy with antibiotics and decongestant nasal drops in acute sinusitis. Phytomedicine 1994;1:177-81.
  25. Terris MK, Issa MM, Tacker JR. Dietary supplementation with cranberry concentrate tablets may increase the risk of nephrolithiasis. Urology 2001;57:26-9. View abstract.