Zu Inhalt springen

Gewöhnlicher Trompetenbaum

Der Gewöhnliche Trompetenbaum, botanisch Catalpa bignonioides, ist ein auffälliger, sommergrüner Laubbaum aus der Familie der Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae). Ursprünglich beheimatet im Südosten der Vereinigten Staaten, ist er heute in vielen Teilen Europas als Zierbaum weit verbreitet – insbesondere in Parks, Gärten und an Straßenrändern. Seine Beliebtheit verdankt der Trompetenbaum seiner breiten Krone, den großen, herzförmigen Blättern und den eindrucksvollen, glockenartigen Blüten, die in prächtigen Rispen erscheinen. Diese ähneln kleinen Trompeten – ein Merkmal, das dem Baum seinen Namen verliehen hat. Im Spätsommer bildet er lange, bohnenähnliche Samenschoten aus, die oft bis in den Winter hängen bleiben. Abseits seiner dekorativen Wirkung ist Catalpa bignonioides auch in der traditionellen nordamerikanischen Volksmedizin bekannt. Rinde, Blätter und Samen wurden dort traditionell unter anderem bei Atemwegserkrankungen und Hautproblemen verwendet. Inzwischen rückt die Pflanze auch aus phytochemischer Sicht zunehmend in den Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen.

Welche Vorteile bietet der Gewöhnliche Trompetenbaum für die Gesundheit?

Dem Trompetenbaum werden in der traditionellen Heilkunde verschiedene Eigenschaften zugeschrieben. Auch wissenschaftliche Studien widmen sich zunehmend den Inhaltsstoffen des Baums, wobei vor allem antioxidative und entzündungshemmende Effekte im Mittelpunkt stehen. Es ist mehr Forschung notwendig, um abschließende Aussagen über die Wirkung der Pflanze treffen zu können. Hier sind allerdings einige Beispiele bisheriger Ergebnisse:

  • Trainingsleistung und Muskelwachstum: Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass Extrakt aus Catalpa bignonioides den Akt/mTOR-Signalweg aktiviert – zentral für Muskelwachstum und -differenzierung. In Tierversuchen verbesserte dies Ausdauer und Griffkraft (1,2).
  • Antioxidative Wirkung: Extrakte aus Blättern und Rinde enthalten Flavonoide und Phenolsäuren, die freie Radikale binden und dadurch zellschützend wirken könnten (3).
  • Entzündungshemmung: In Untersuchungen zeigten sich entzündungshemmende Effekte, was den traditionellen Einsatz bei Hautreizungen oder Insektenstichen stützt (4).
  • Antimikrobielle Eigenschaften: Bisherige Ergebnisse deuten darauf hin, dass Bestandteile der Pflanze das Wachstum bestimmter Bakterienstämme hemmen können (5).

Wie wirkt der Trompetenbaum im Körper?

Die beobachteten Effekte beruhen vor allem auf sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoiden, Triterpenen und iridoiden Verbindungen (1,5,6). Zudem enthält die Pflanze geringe Mengen an Alkaloiden, deren genaue pharmakologische Bedeutung noch weiter untersucht wird (6).

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

  • Rohverzehr nicht empfohlen: Einige Pflanzenteile – insbesondere Samen und unreife Früchte – enthalten potenziell toxische Substanzen wie Catalpin, die bei übermäßigem Verzehr zu Magen-Darm-Beschwerden führen können.
  • Nur unter Aufsicht medizinischen Fachpersonals anwenden: Die medizinische Nutzung sollte stets unter Aufsicht von medizinischem Fachpersonal stattfinden.
  • Nicht ausreichend erforscht bei Kindern und Schwangeren: Während Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern sollte auf die Verwendung verzichtet werden, solange keine fundierten Studien vorliegen.

Fazit

Der Gewöhnliche Trompetenbaum (Catalpa bignonioides) ist mehr als nur ein dekorativer Parkbaum – er trägt auch ein traditionelles Heilwissen in sich, das durch moderne Forschung zunehmend beleuchtet wird. Seine potenziellen antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften machen ihn zu einer interessanten Pflanze für die Phytotherapie. Dennoch ist die Studienlage bislang begrenzt, weshalb eine medizinische Nutzung mit Bedacht erfolgen sollte und weit mehr Forschung notwendig ist, bevor man von fundiertem Wissen sprechen kann.

Quellen:

  1. Kim, S.-Y., Kwon, S.-P., Park, S., Cho, S.-H., Oh, Y., Kim, S. H., Park, Y. H., Jung, H. S., Lee, D.-c., Jeong, H., & Kim, K.-N. (2022). Effect of Pinoresinol and Vanillic Acid Isolated from Catalpa bignonioides on Mouse Myoblast Proliferation via the Akt/mTOR Signaling Pathway. Molecules, 27(17), 5397. https://doi.org/10.3390/molecules27175397
  2. Jeong, H., Lee, D., Kwon, S.-P., Park, S., Kim, S.-R., Kim, S. H., Park, J.-I., Lee, D., Choi, K.-M., Lee, W., Park, J.-W., Yun, B., Cho, S.-H., & Kim, K.-N. (2024). Catalpa bignonioides extract improves exercise performance through regulation of growth and metabolism in skeletal muscles. Asian Pacific Journal of Tropical Biomedicine, 14(2), 47–54. https://doi.org/10.4103/apjtb.apjtb_779_23
  3. Dvorská, M., Žemlička, M., Muselík, J., Karafiátová, J., & Suchý, V. (2007). Antioxidant activity of Catalpa bignonioides. Fitoterapia, 78(6), 437–439. https://doi.org/10.1016/j.fitote.2007.03.025
  4. Muñoz-Mingarro, D., Acero, N., Llinares, F., Pozuelo, J. M., Galán de Mera, A., Vicenten, J. A., Morales, L., Alguacil, L. F., & Pérez, C. (2003). Biological activity of extracts from Catalpa bignonioides Walt. (Bignoniaceae). Journal of Ethnopharmacology, 87(2–3), 163–167. https://doi.org/10.1016/S0378-8741(03)00111-9
  5. Torres, C., Nuñez, M., Isla, M., Castro, M., Gonzalez, A., & Zampini, C. (2015). Antibacterial activity of tinctures from tree leaves belonging to the Bignoniaceae family and their synergistic effect with antibiotics. Pharmacognosy Journal, 7(6), 400–405. https://doi.org/10.5530/pj.2015.6.15
  6. Oh, Y., Lee, D., Park, S., Kim, S. H., & Kang, K. S. (2021). The Chemical Constituents from Fruits of Catalpa bignonioides Walt. and Their α-Glucosidase Inhibitory Activity and Insulin Secretion Effect. Molecules (Basel, Switzerland), 26(2), 362. https://doi.org/10.3390/molecules26020362