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Gewöhnliche Fransenhauswurz

Die Gewöhnliche Fransenhauswurz, botanisch Sempervivum globiferum, gehört zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae) und ist eine ausdauernde, rosettenbildende Sukkulente. Sie kommt hauptsächlich in Mittel- und Südeuropa vor und gedeiht bevorzugt auf felsigen Hängen, Mauerkronen und alpinen Matten. Charakteristisch sind ihre kugeligen Brutzwiebeln (Kindel), mit denen sie sich vegetativ fortpflanzt – daher auch der Name „globiferum“, was „kugeltragend“ bedeutet. Als typische Vertreterin der Gattung Sempervivum („immerlebend“) ist sie extrem robust, trockenheitsresistent und winterhart. Die Fransenhauswurz bildet dichte Rosetten aus fleischigen Blättern mit fein bewimpertem Rand. Im Sommer entwickelt sie aufrechte Blütenstände mit gelben bis orangefarbenen Blüten, die nach der Blütezeit absterben, während die Tochterrosetten weiterleben. Seit der Antike wurde die Pflanze in der Volksheilkunde genutzt, vor allem wegen ihrer hautberuhigenden und kühlenden Eigenschaften. Heute findet sie vereinzelt in naturheilkundlichen Salben und Tinkturen Verwendung.

Welche Vorteile bietet die Fransenhauswurz für die Gesundheit?

Die Anwendung der Gewöhnlichen Fransenhauswurz in der traditionellen Pflanzenheilkunde ähnelt der bekannteren Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum). Dabei stehen insbesondere äußerliche Anwendungen im Vordergrund. Wissenschaftliche Studien gibt es derzeit nicht in ausreichendem Maß, um speziell über den Gewöhnlichen Fransenhauswurz Aussagen treffen zu können. Ergebnisse wurden häufig in Studien erzielt, in denen verschiedene Hauswurzarten zum Einsatz gekommen sind. Diese Studien finden sich beim Lexikonartikel zu Hauswurz. Im Folgenden gehen wir deshalb nur auf traditionelle Anwendungen ein:

  • Hautberuhigend und kühlend: Der Saft aus den fleischigen Blättern wirkt laut traditionellen Quellen reizlindernd bei Sonnenbrand, Insektenstichen oder kleinen Hautreizungen.
  • Traditioneller Einsatz bei Ohrenschmerzen: In der Volksheilkunde wurde der Pflanzensaft gelegentlich zur Linderung von Ohrenschmerzen verwendet, indem einige Tropfen in den Gehörgang gegeben wurden – heute wird dies aufgrund fehlender Evidenz nicht mehr empfohlen.

Wie wirkt die Fransenhauswurz im Körper?

Auch hier ist mehr Forschung notwendig, um abschließende Aussagen treffen zu können.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

  • Nicht innerlich anwenden ohne Fachkenntnis: Wie bei vielen Wildpflanzen ist eine innerliche Anwendung nicht ausreichend untersucht und sollte ohne ärztliche Beratung vermieden werden.
  • Mögliche Hautreaktionen: In seltenen Fällen kann es bei empfindlichen Personen zu Hautreizungen kommen – vor allem bei frischem Pflanzensaft.
  • Verwechslung mit anderen Sukkulenten: Bei Wildsammlung ist auf eine korrekte Bestimmung zu achten, da nicht alle ähnlich aussehenden Pflanzen unbedenklich sind.

Fazit

Die Gewöhnliche Fransenhauswurz ist eine alte Heilpflanze mit beeindruckender Widerstandskraft und traditionell geschätzten hautberuhigenden Eigenschaften. Auch wenn moderne Studien fehlen, gilt sie in der Volksmedizin als bewährtes Mittel für einfache Hautbeschwerden. Eine therapeutische Nutzung sollte dennoch mit Bedacht und Kenntnis erfolgen und unter Aufsicht medizinischen Fachpersonals.