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Gabelfarn

Der Gabelfarn (Dicranopteris linearis) ist ein weitverbreiteter Farn aus der Familie der Gleichblattgewächse (Gleichblattfarngewächse, Gleichblatt-Farnfamilie). Er wächst bevorzugt in tropischen und subtropischen Regionen Asiens, Afrikas und Australiens sowie auf pazifischen Inseln. Charakteristisch für den Gabelfarn sind seine verzweigten, gabelartigen Wedel, die der Pflanze ihren Namen geben. Dicranopteris linearis besiedelt oft degradierte Böden, Lichtungen und Waldränder, wo er schnell dichte Teppiche bildet und so der Bodenerosion entgegenwirkt. Der Gabelfarn spielt in vielen Ökosystemen eine wichtige Rolle, indem er den Boden stabilisiert, Nährstoffe recycelt und als Pionierpflanze neue Lebensräume erschließt. Gleichzeitig hat die Pflanze auch kulturelle Bedeutung in einigen indigenen Gemeinschaften, die sie für traditionelle Heilzwecke nutzen.

Welche Vorteile bietet der Gabelfarn für die Gesundheit?

Der Gabelfarn enthält eine Vielzahl bioaktiver Verbindungen, die ihm in der Volksmedizin eine wichtige Stellung verleihen. Wissenschaftliche Untersuchungen unterstützen die traditionelle Anwendung zum Teil. Es ist allerdings weit mehr Forschung notwendig, um abschließende Aussagen über die genaue Wirkung der Pflanze treffen zu können. Außerdem sind die bisherigen Ergebnisse kritisch zu betrachten, da sie nicht ohne Weiteres übertragbar sind. Bislang deuten die Studien auf folgende Aspekte hin:

  • Antioxidative Aktivität: Seine Inhaltsstoffe wirken als Radikalfänger und schützen so die Zellen vor oxidativem Stress (1,2,3,4).
  • Entzündungshemmende Effekte: Der Farn wird verwendet, um Entzündungen im Körper zu reduzieren, insbesondere bei rheumatischen Beschwerden und Gelenkschmerzen (3,4).
  • Hepatoprotektives Potenzial: Studien deuten an, dass Dicranopteris linearis die Leber vor Schäden durch Toxine wie Paracetamol (PCM) und Tetrachlorkohlenstoff (CCl4) schützen kann (3,4).
  • Antimikrobielle Wirkung: Extrakte des Gabelfarns zeigen antibakterielle und antimykotische Eigenschaften, die bei der Behandlung von Hautinfektionen und Wunden hilfreich sein können (5,6).
  • Antikarzinogene Wirkung: Erste Untersuchungen weisen darauf hin, dass von Extrakten der Pflanze eine antikarzinogene Wirkung ausgehen könnte (7).

Wie wirkt der Gabelfarn im Körper?

Die Wirkung des Gabelfarns beruht auf der Interaktion seiner enthaltenen Phenole, Flavonoide und anderen sekundären Pflanzenstoffe mit biologischen Systemen. Diese Substanzen stoßen verschiedene Prozesse im menschlichen Organismus an. Dabei unterstützt der Farn sowohl die körpereigenen Abwehrmechanismen als auch die Regeneration geschädigter Gewebe (1).

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

  • Mangel an klinischen Studien: Die meisten Erkenntnisse zum Gabelfarn stammen aus traditionellen Anwendungen und Laborstudien; klinische Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit am Menschen sind begrenzt, weswegen von einer Anwendung ohne ärztliche Aufsicht dringend abzuraten ist.
  • Toxizität bei Überdosierung: Bei übermäßigem Verzehr können Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden auftreten, weshalb eine kontrollierte Dosierung wichtig ist.
  • Allergische Reaktionen: Hautkontakt mit Pflanzenteilen kann bei empfindlichen Personen zu Reizungen führen.

Fazit

Der Gabelfarn (Dicranopteris linearis) ist eine ökologisch bedeutende und kulturell geschätzte Pflanze, der in der traditionellen Medizin vielfältige gesundheitsfördernde Eigenschaften zugesprochen werden. Trotz positiver traditioneller Erfahrungen sind allerdings weitere wissenschaftliche Studien erforderlich, um seine Anwendung sicher und effektiv zu gestalten.

Quellen:

  1. Duong, T.-H., Tran, T.-M.-D., To, P.-M., Phan, N.-H.-N., Nguyen, T.-P., Le, H. T., & Sichaem, J. (2024). Potential Antioxidant Compounds from the Spores of Dicranopteris linearis and the Branches of Averrhoa bilimbi. Antioxidants, 13(11), 1319. https://doi.org/10.3390/antiox13111319
  2. Aboshoufa, N. M., & Elgubbi, H. (2019). Antioxidant studies and phytochemical screening of the medicinal fern Dicranopteris linearis extracts. Botany Department, Faculty of Science, Misurata University, Libya. Received April 20, 2019; Published September 23, 2019.
  3. Zakaria, Z. A., Kamisan, F. H., Omar, M. H., Mahmood, N. D., Othman, F., Abdul Hamid, S. S., & Abdullah, M. N. H. (2017). Methanol extract of Dicranopteris linearis L. leaves impedes acetaminophen-induced liver intoxication partly by enhancing the endogenous antioxidant system. BMC complementary and alternative medicine, 17(1), 271. https://doi.org/10.1186/s12906-017-1781-5
  4. Zakaria, Z. A., Sahmat, A., Azmi, A. H., Nur Zainol, A. S., Omar, M. H., Balan, T., Sulistyorini, L., Azizah, R., & Abdullah, M. N. H. (2021). Polyphenolics and triterpenes presence in chloroform extract of Dicranopteris linearis leaves attenuated paracetamol-induced liver intoxication in rat. BMC complementary medicine and therapies, 21(1), 35. https://doi.org/10.1186/s12906-020-03200-2
  5. Lai, C.-S., Ponnusamy, Y., Lim, G.-L., & Ramanathan, S. (2021). Antibacterial, antibiofilm and antibiotic-potentiating effects of a polyphenol-rich fraction of Dicranopteris linearis (Burm.f.) Underw. Journal of Herbal Medicine, 25, 100419. https://doi.org/10.1016/j.hermed.2020.100419
  6. Thomas, T., Kurup, G., & Sadasivan, C. (2007). Antibacterial activity of Dicranopteris linearis under in vitro conditions. Journal of Tropical Medicinal Plants, 1(2), 191–195.
  7. Baharuddin, A., bin Roosli, R., Zakaria, Z. A., & Md Tohid, S. (2021). Dicranopteris linearis: A potential medicinal plant with anticancer properties. Boletín Latinoamericano y del Caribe de Plantas Medicinales y Aromáticas, 20, 28–37. https://doi.org/10.37360/blacpma.21.20.1.2