Flatterulme
Die Flatterulme, botanisch Ulmus laevis, ist ein großer Laubbaum aus der Familie der Ulmengewächse (Ulmaceae). Sie ist in Europa heimisch und wächst bevorzugt in feuchten Auenwäldern, an Flussufern und in Überschwemmungsgebieten. Mit einer Höhe von bis zu 35 Metern und einer breiten, lockeren Krone zählt sie zu den eindrucksvollsten heimischen Ulmenarten. Charakteristisch sind die breiten, ungleichmäßig gezähnten Blätter und die auffälligen, geflügelten Samen, die im Frühjahr vom Wind verbreitet werden.
Die Flatterulme ist ökologisch besonders wertvoll: Sie bietet zahlreichen Insekten, Vögeln und Kleinsäugern Lebensraum und Nahrung. In der Volksmedizin wurden verschiedene Teile der Pflanze traditionell verwendet.
Welche Vorteile bietet die Flatterulme für die Gesundheit?
Traditionell wurden Rinde und Blätter der Flatterulme zu medizinischen Zwecken genutzt. Studien, die vor allem mit Extrakten aus der Rinde des Baumes durchgeführt wurden, weisen ebenfalls auf positive Aspekte für die Gesundheit hin. Allerdings ist die Studienlage bisher nicht ausreichend, um abschließende Aussagen über die Wirkung zu treffen, weswegen mehr Studien notwendig sind und bisherige Ergebnisse kritisch zu betrachten sind. Hier sind einige der bisherigen Erkenntnisse aus Studien sowie verschiedene traditionelle Anwendungsbereiche:
- Entzündungshemmend und antioxidativ: Forschungen an der Gattung der Ulmen zeigen, dass Extrakte aus der Rinde der Ulme ausgeprägte entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften besitzen. Verantwortlich dafür sind vor allem enthaltene Polyphenole und Flavonoide (1).
- Antitumor-Potenzial: Untersuchungen zeigten in Laborstudien hemmende Effekte auf hormonabhängige Endometriumkarzinom-Zellen. Dies deutet auf ein mögliches antitumorales Wirkungspotenzial hin (2,3).
- Entzündungshemmend: Inhaltsstoffe aus der Rinde wurden traditionell zur äußerlichen Anwendung bei Hautentzündungen und kleineren Verletzungen genutzt.
- Verdauungsunterstützend: Abkochungen aus der Rinde fanden Anwendung bei Magen- und Darmbeschwerden.
- Immunstärkend: Volksmedizinisch galt die Pflanze als kräftigend und stärkend.
Wie wirkt die Flatterulme im Körper?
Die Wirkung geht wahrscheinlich vor allem auf Schleimstoffe, Gerbstoffe und Flavonoide in der Rinde zurück, auch hier sind allerdings mehr Studien notwendig, um über die Wirkung genaue Aussagen treffen zu können.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
- Begrenzte Datenlage: Die moderne Forschung hat sich bisher kaum mit den medizinischen Wirkungen der Flatterulme beschäftigt.
- Vorsicht bei innerlicher Anwendung: Die traditionelle Nutzung stützt sich auf Erfahrungswissen, klinische Belege sind begrenzt.
- Äußerliche Anwendung gilt als sicher: Umschläge oder Abkochungen aus der Rinde wurden traditionell ohne bekannte Risiken genutzt, allerdings sollte auch die äußerliche Anwendung stets unter ärztlicher Absprache erfolgen.
Fazit
Die Flatterulme (Ulmus laevis) ist ein eindrucksvoller Auenbaum mit großer ökologischer Bedeutung und einer langen Tradition in der Volksmedizin. Besonders ihre Rinde fand bei verschiedenen gesundheitlichen Problemen Einsatz. Auch wenn wissenschaftliche Belege bisher spärlich sind, zeigt die Pflanze interessante Potenziale, die über ihren Wert als ökologisch wichtiger Baum hinausgehen.
Quellen:
- Jeong, C., Lee, C. H., Seo, J., Park, J. H. Y., & Lee, K. W. (2024). Catechin and flavonoid glycosides from the Ulmus genus: Exploring their nutritional pharmacology and therapeutic potential in osteoporosis and inflammatory conditions. Fitoterapia, 178, 106188. https://doi.org/10.1016/j.fitote.2024.106188
- Paschke, D., Abarzua, S., Schlichting, A., Richter, D. U., Leinweber, P., & Briese, V. (2009). Inhibitory effects of bark extracts from Ulmus laevis on endometrial carcinoma: an in-vitro study. European journal of cancer prevention : the official journal of the European Cancer Prevention Organisation (ECP), 18(2), 162–168. https://doi.org/10.1097/CEJ.0b013e32831bc546.
- Hartmann, A. M., Abarzua, S., Schlichting, A., Richter, D. U., Leinweber, P., & Briese, V. (2011). Effects of elm bark extracts from Ulmus laevis on human chorion carcinoma cell lines. Archives of gynecology and obstetrics, 284(5), 1265–1269. https://doi.org/10.1007/s00404-01