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Einkorn

Das Einkorn, botanisch Triticum monococcum, ist eine der ältesten domestizierten Getreidearten der Welt und gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Ursprünglich stammt es aus dem „Fruchtbaren Halbmond“ im Nahen Osten und wurde bereits vor mehr als 10.000 Jahren von frühen Ackerbauern kultiviert. Als Urgetreide ist es eng mit dem Emmer und Dinkel verwandt und zeichnet sich durch seine einkörnige Ährenstruktur aus, die ihm den Namen verlieh.

Das Korn des Einkorns ist kleiner als das moderner Weizensorten, besitzt aber eine auffällig goldgelbe Farbe, die auf seinen hohen Gehalt an Carotinoiden zurückzuführen ist. Aufgrund seiner Robustheit wächst das Einkorn auch auf nährstoffarmen Böden und unter schwierigen klimatischen Bedingungen, weshalb es bereits in der Antike eine wichtige Rolle in der Ernährung spielte. Heute erlebt das Urgetreide eine Renaissance, da es sowohl kulinarisch als auch ernährungsphysiologisch besondere Eigenschaften aufweist.

Welche Vorteile bietet das Einkorn für die Gesundheit?

Die Vorteile, die dem Einkorn in der Ernährung und Naturheilkunde zugesprochen werden, sind vielfältig. Auch die Forschung beschäftigt sich zunehmend mit den besonderen Eigenschaften dieses Urgetreides. Bisher ist die Studienlage zwar noch lange nicht aussagekräftig, allerdings zeichnet sich bereits jetzt ein größeres gesundheitliches Potenzial ab. Hier sind einige der bisherigen Ergebnisse:

  • Reich an Nährstoffen: Einkorn enthält überdurchschnittlich viele Mineralstoffe (z. B. Eisen, Zink) sowie einen hohen Anteil an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren (1,2).
  • Hoher Gehalt an Carotinoiden: Besonders das Lutein im Einkorn wirkt antioxidativ und kann zum Schutz von Zellen und Augen beitragen (1).
  • Antioxidative Wirkung: Wissenschaftliche Arbeiten legen nahe, dass von den Wirkstoffen im Einkorn eine antioxidative Wirkung ausgehen könnte (1,2).
  • Besseres Blutzuckermanagement: Studien an Schweinen haben gezeigt, dass Einkornbrot im Vergleich zu normalem Weizenbrot zu einer niedrigeren und zweiphasigen Insulinreaktion führen kann, was möglicherweise zur Blutzuckerkontrolle beitragen könnte (2).
  • Darmgesundheit: Der Verzehr von Einkorn kann eine vielfältigere und gesündere Darmflora fördern und könnte so unter Umständen zu Veränderungen der Stoffwechselwege führen (2).
  • Verträglichkeit: Manche Menschen, die modernen Weizen nicht gut vertragen, berichten über eine bessere Bekömmlichkeit von Einkornprodukten. Auch die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen scheinen in diese Richtung zu deuten (3).

Wie wirkt das Einkorn im Körper?

Die gesundheitsfördernde Wirkung des Einkorns beruht vor allem auf seinen Mikronährstoffen und Antioxidantien. Die Kombination aus Mineralstoffen, Carotinoiden und Proteinen unterstützt verschiedene Stoffwechselprozesse und das Immunsystem und trägt zu einer ausgewogenen Ernährung bei (1).

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

  • Glutengehalt: Obwohl Einkorn einen deutlich geringeren negativen Effekt auf Menschen mit Zöliakie hat, enthält es dennoch Gluten und ist daher für Menschen mit Zöliakie in der Regel nicht geeignet.

Fazit

Das Einkorn ist ein uraltes Getreide mit großem ernährungsphysiologischem Wert. Reich an Mineralstoffen, Proteinen und Antioxidantien, bietet es interessante gesundheitliche Vorteile und bereichert die moderne Ernährung mit seinem charakteristischen Geschmack und seiner goldgelben Farbe. Auch wenn es Gluten enthält und daher nicht für Zöliakie-Betroffene geeignet ist, bleibt es eine wertvolle Alternative zu modernen Weizensorten und ein bedeutendes Kulturerbe der Menschheit. Mehr Studien müssen in Zukunft für ein noch größeres Verständnis sorgen, aber das Potenzial ist bereits jetzt sehr groß.

Quellen:

  1. Nakov, G., Brandolini, A., Ivanova, N., Dimov, I., & Stamatovska, V. (2018). The effect of einkorn (Triticum monococcum L.) whole meal flour addition on physico-chemical characteristics, biologically active compounds and in vitro starch digestion of cookies. Journal of Cereal Science, 83, 116–122. https://doi.org/10.1016/j.jcs.2018.08.004
  2. Barone, F., Laghi, L., Gianotti, A., Ventrella, D., Saa, D. L. T., Bordoni, A., Forni, M., Brigidi, P., Bacci, M. L., & Turroni, S. (2018). In Vivo Effects of Einkorn Wheat (Triticum monococcum) Bread on the Intestinal Microbiota, Metabolome, and on the Glycemic and Insulinemic Response in the Pig Model. Nutrients, 11(1), 16. https://doi.org/10.3390/nu11010016
  3. Di Stasio, L., Picascia, S., Auricchio, R., Vitale, S., Gazza, L., Picariello, G., Gianfrani, C., & Mamone, G. (2020). Comparative Analysis of in vitro Digestibility and Immunogenicity of Gliadin Proteins From Durum and Einkorn Wheat. Frontiers in nutrition, 7, 56. https://doi.org/10.3389/fnut.2020.00056