Zu Inhalt springen

Echter Wurmfarn

Der Echte Wurmfarn (Dryopteris filix-mas) ist ein heimischer Vertreter der Farngewächse und gehört zur Familie der Wurmfarngewächse (Dryopteridaceae). Er wächst bevorzugt in schattigen Wäldern, an Waldrändern und auf feuchten Böden und ist durch seine großen, doppelt gefiederten Wedel leicht zu erkennen. Schon in der Antike wurde der Wurmfarn wegen seiner medizinischen Eigenschaften geschätzt – insbesondere als Mittel gegen Darmparasiten.

Im Lauf der Jahrhunderte fand er vor allem in der traditionellen europäischen Pflanzenheilkunde Verwendung. Heute wird der Echte Wurmfarn aufgrund seiner vermeintlich potenten, aber auch gegebenenfalls potenziell toxischen Inhaltsstoffe nur noch mit Vorsicht eingesetzt – dennoch ist sein historischer und pharmakologischer Wert unbestritten.

Welche gesundheitlichen Vorteile bietet der Echte Wurmfarn?

In der traditionellen Heilkunde wurde der echte Wurmfarn zu verschiedenen Zwecken eingesetzt. Wissenschaftliche Untersuchungen weisen ebenfalls auf ein therapeutisches Potenzial hin, allerdings sind die Studien nicht ohne Weiteres übertragbar und deswegen sollten die Ergebnisse kritisch interpretiert werden. Hier sind sowohl die Ergebnisse aktueller Studien als auch traditionelle Anwendungsgebiete:

  • Wurmtreibende Wirkung: Der Wurmfarn wurde traditionell zur Bekämpfung von Bandwürmern und anderen Darmparasiten eingesetzt. Seine Rhizome enthalten Substanzen, die Wissenschaftlern zufolge die Parasiten potenziell lähmen könnten, sodass diese ausgeschieden werden könnten (1,2).
  • Entzündungshemmende Eigenschaften: In geringen Dosen wurde der Extrakt auch zur äußeren Anwendung bei Hautentzündungen oder Hämorrhoiden genutzt. Studien weisen ebenfalls auf ein entzündungshemmendes Potenzial hin(3,4).
  • Tonicum in der Volksmedizin: In manchen Regionen galt der Wurmfarn als allgemeines Stärkungsmittel bei Schwäche und Erschöpfung – wobei die moderne Medizin hiervon absieht.

Wie wirkt der Echte Wurmfarn im Körper?

Die medizinische Wirkung ist vermutlich auf verschiedene Inhaltsstoffe zurückzuführen. Darunter vor allem Filicin (5). Wie genau die Pflanze wirkt, ist allerdings bisher nicht ausreichend erforscht, um hier abschließende Aussagen treffen zu können.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

Ja – und diese sind nicht zu unterschätzen. Die Anwendung des Wurmfarns sollte ausschließlich unter fachkundiger Anleitung erfolgen:

  • Toxizität: Die wirksamen Substanzen können in höheren Dosen das zentrale Nervensystem schädigen und zu Erbrechen, Krämpfen oder sogar Atemlähmung führen (2,3,4,6).
  • Nicht für Kinder oder Schwangere geeignet: Die Einnahme ist für Schwangere, Stillende und Kinder strikt kontraindiziert.
  • Veraltete Anwendung: Aufgrund des hohen Risikopotenzials wird der Echte Wurmfarn heute kaum noch innerlich angewendet – moderne Antiparasitika sind sicherer und effektiver.

Fazit

Der Echte Wurmfarn ist eine faszinierende Heilpflanze mit langer Tradition, insbesondere als natürliches Mittel gegen Würmer. Trotz seiner vermeintlichen Wirkung sollte er heutzutage nur noch mit größter Vorsicht verwendet werden. In der modernen Phytotherapie spielt er aufgrund seiner Toxizität nur noch eine untergeordnete Rolle – bleibt aber als Teil der pflanzenheilkundlichen Geschichte bedeutend.

Quellen:

  1. Prajapati, D., Jadon, A., Purohit, K. (2022). Evaluation of anthelmintic activity of Dryopteris filix-mas using earthworm. World Journal of Advanced Research and Reviews, 16, 886–893. https://doi.org/10.30574/wjarr.2022.16.1.1093
  2. Egorova, A., Gatiyatullina, A., Terenzhev, D., Belov, T., & Kalinnikova, T. (2021). Toxic action of substances from male fern Dryopteris filix-mas (L.) Schott (1834) on free-living soil nematode Caenorhabditis elegans Maupas (1900). E3S Web of Conferences, 254, 09011. https://doi.org/10.1051/e3sconf/202125409011
  3. Erhirhie, E. O., Emeghebo, C. N., Ilodigwe, E. E., Ajaghaku, D. L., Umeokoli, B. O., Eze, P. M., Ngwoke, K. G., & Chiedu Okoye, F. B. G. (2019). Dryopterisfilix-mas (L.) Schott ethanolic leaf extract and fractions exhibited profound anti-inflammatory activity. Avicenna journal of phytomedicine, 9(4), 396–409.
  4. Erhirhie, E. O., Emeghebo, C. N., Ilodigwe, E. E., Ajaghaku, D. L., Umeokoli, B. O., Eze, P. M., Ngwoke, K. G., & Chiedu Okoye, F. B. G. (2019). Dryopterisfilix-mas (L.) Schott ethanolic leaf extract and fractions exhibited profound anti-inflammatory activity. Avicenna journal of phytomedicine, 9(4), 396–409.
  5. Franchi, G. G., & Ferri, S. (1988). Localization of the active principles of the male fern (Dryopteris filix-mas (L.) Schott.) by fluorescence microscopy. Pharmacological Research Communications, 20(Suppl. 5), 135–138. https://doi.org/10.1016/S0031-6989(88)80858-0
  6. Aronson, J. K. (Ed.). (2016). Dryopteraceae. In Meyler's side effects of drugs (16th ed., p. 1100). Elsevier.[ https://doi.org/10.1016/B978-0-444-53717-1.00670-3