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Drüsiges Springkraut

Das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) ist eine einjährige, schnellwüchsige Pflanze aus der Familie der Balsaminengewächse (Balsaminaceae). Ursprünglich im westlichen Himalaya beheimatet, wurde es im 19. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa eingeführt und hat sich seither in vielen Teilen Europas und Nordamerikas als invasive Art etabliert. Aufgrund seines starken Wuchses verdrängt das Springkraut heimische Pflanzenarten und beeinflusst dadurch die Biodiversität und das Gleichgewicht in natürlichen Ökosystemen negativ. Die Pflanze zeichnet sich durch ihre auffälligen, leuchtend rosa bis purpurfarbenen Blüten und die charakteristischen, bei Berührung explosionsartig öffnenden Samenkapseln aus. Im Drüsigen Springkraut finden sich verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, insbesondere phenolische Verbindungen sowie Sekrete aus Drüsenhaaren, die antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.

Welche Vorteile bietet das Drüsige Springkraut für die Gesundheit?

Weil das Drüsige Springkraut vor allem als invasive Art bekannt ist und die meisten Studien sich mit der ökologischen Bedeutung der Pflanze befassen, ist die Studienlage, was ihre gesundheitliche Bedeutung angeht, bisher kaum aussagekräftig. Es liegt allerdings nahe, dass verschiedene Wirkstoffe der Pflanze potenziell gesundheitliche Vorteile bieten können. Diese sind allerdings nicht nur auf die Pflanze beschränkt, und für das drüsige Springkraut gilt, dass keine fundierten Aussagen getroffen werden können, bis die Pflanze besser erforscht ist. Hier sind potenzielle Vorteile, angelehnt an die enthaltenen Wirkstoffe:

  • Antientzündliche Effekte: Die phenolischen Verbindungen und Drüselsekrete könnten entzündungshemmend wirken, indem sie die Aktivität proinflammatorischer Enzyme und Zytokine reduzieren könnten (1,2).
  • Antimikrobielle Eigenschaften: Extrakte des Springkrauts könnten potenziell das Wachstum bestimmter Bakterien und Pilze hemmen (2,3).
  • Antioxidative Wirkung: Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe könnten freie Radikale neutralisieren und somit Zellen vor oxidativem Stress schützen (1,2).
  • Traditionelle Anwendung: In der Volksmedizin wird das Springkraut lokal gegen Hautreizungen und Insektenstiche verwendet, was auf eine unterstützende Wirkung bei der Linderung von Entzündungen hindeuten könnte. Wissenschaftliche Ergebnisse untermauern das zum Teil, indem sie einen schmerzlindernden Effekt nahelegen (1).

Wie wirkt das Drüsige Springkraut im Körper?

Die bioaktiven Inhaltsstoffe des Drüsigen Springkrauts beeinflussen potenziell zelluläre Signalwege, die Entzündungsprozesse regulieren, und besitzen antimikrobielle Wirkung. Besonders die phenolischen Verbindungen und verschiedene Arten von Wirkstoffen wie Flavonoide, Glykoside, Phytosterole, Triterpenoide und Peptide interagieren mit Enzymen, die an Reaktionen im Körper beteiligt sind(1,2,3,4,5). Die genauen molekularen Mechanismen sind jedoch bisher nicht vollständig erforscht.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

  • Invasive Ausbreitung: Die ökologische Problematik durch die aggressive Vermehrung des Springkrauts bleibt bestehen und erfordert Managementmaßnahmen.
  • Hautreizungen: Der Pflanzensaft kann bei empfindlichen Personen Hautreizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen.
  • Mangel an klinischen Daten: Für eine sichere therapeutische Anwendung am Menschen sind noch keine ausreichenden klinischen Studien verfügbar.

Fazit

Das Drüsige Springkraut ist eine invasive Pflanze mit erheblichen ökologischen Auswirkungen, deren sekundäre Pflanzenstoffe unabhängig von der spezifischen Pflanze jedoch vielversprechende gesundheitliche Wirkungen zeigten (4,5). Während der Schutz der heimischen Ökosysteme Priorität hat, lohnt sich die weitere Erforschung der pharmakologischen Potenziale. Klinische Studien sind erforderlich, um Nutzen und Risiken beim Menschen abschließend bewerten zu können.

Quellen:

  1. Dev Prakash Dahiya, Bhavneshwari Devi*, Shivani, Anchal Sankhyan, Nishant Verma, A Review on Himalayan Balsam (Impatiens Glandulifera), Int. J. of Pharm. Sci., 2025, Vol 3, Issue 4, 273-280 https://doi.org/10.5281/zenodo.15126683
  2. Szewczyk K, Heise EM & Piwowarski JP, Preliminary characterization and bioactivities of some Impatiens L. water-soluble polysaccharides, Molecules, 2018;23(3):631
  3. Szewczyka K, Bonikowskib R, Maciąg- Krajewskab A, Abramekc J, Bogucka-Kocka A, Lipophilic components and evaluation of the cytotoxic and antioxidant activities of Impatiens glandulifera Royle and Impatiens noli-tangere L. (Balsaminaceae), Grasas Aceites, 2018;69(3):e270.
  4. Roy, A., Khan, A., Ahmad, I., Alghamdi, S., Rajab, B. S., Babalghith, A. O., Alshahrani, M. Y., Islam, S., & Islam, M. R. (2022). Flavonoids a Bioactive Compound from Medicinal Plants and Its Therapeutic Applications. BioMed research international, 2022, 5445291. https://doi.org/10.1155/2022/5445291
  5. Khan, H., Pervaiz, A., Intagliata, S., Das, N., Nagulapalli Venkata, K. C., Atanasov, A. G., Najda, A., Nabavi, S. M., Wang, D., Pittalà, V., & Bishayee, A. (2020). The analgesic potential of glycosides derived from medicinal plants. Daru : journal of Faculty of Pharmacy, Tehran University of Medical Sciences, 28(1), 387–401. https://doi.org/10.1007/s40199-019-00319-7