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Dornige Hauhechel

Die Dornige Hauhechel, botanisch Ononis spinosa, ist ein mehrjähriger Halbstrauch aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die Pflanze ist in Europa weitverbreitet und wächst bevorzugt an sonnigen, trockenen Standorten wie Wiesen, Wegrändern oder Böschungen. Charakteristisch sind die holzigen, stark verzweigten und mit Dornen besetzten Stängel, die der Pflanze ihren Namen verleihen. Mit ihren kleinen, rosa bis purpurfarbenen Schmetterlingsblüten ist sie auch optisch auffällig.

Traditionell wurde die Dornige Hauhechel seit der Antike sowohl in der Volksmedizin als auch als Weidepflanze genutzt, wobei insbesondere die Wurzel von Bedeutung ist. Heute gilt sie als typische Heilpflanze Mitteleuropas und ist auch Bestandteil verschiedener pflanzlicher Arzneimittel.

Welche Vorteile bietet die Dornige Hauhechel für die Gesundheit?

In der Naturheilkunde wird die Dornige Hauhechel vor allem wegen ihrer Wirkung auf die Harnwege geschätzt. Auch wissenschaftliche Untersuchungen beschäftigen sich zunehmend mit den Inhaltsstoffen der Pflanze. Obwohl noch deutlich mehr Forschung notwendig ist, um von abschließenden Aussagen sprechen zu können, sind schon einige Ergebnisse veröffentlicht worden. Zu den häufig genannten Vorteilen zählen:

  • Entzündungshemmung: Verschiedene Extrakte zeigen in Studien durch Interaktion mit dem TLR4-Signalweg entzündungshemmende Eigenschaften (1,2).
  • Analgetischer Effekt: In Studien zeigten Extrakte der Dornigen Hauhechel, dass sie eine schmerzstillende Wirkung aufweisen. Diese wurde im Rahmen der Untersuchung als ebenso potent, beziehungsweise potenter als Aspirin eingestuft (2,3)
  • Antioxidativer Effekt: In wissenschaftlichen Untersuchungen wurden Wirkstoffe der Pflanze mit einem antioxidativen Effekt in Verbindung gebracht (2).
  • Antikarzinogener Effekt: Studien deuten auf eine krebshemmende Wirkung hin, die auf einer starken zytotoxischen Aktivität gegen einige Zelllinien beruhen könnte (2).
  • Antifungale Wirkung: Tests zeigten eine potente antifungale Wirkung, die von Inhaltsstoffen der Pflanze ausgeht. Dies zeigte sich in Untersuchungen bei verschiedenen Pilzarten (4).
  • Litholytischer Effekt: Die Ergebnisse einer Studie legen nahe, dass O. spinosa L. eine auflösende Wirkung auf Nierensteine haben könnte (5).

Wie wirkt die Dornige Hauhechel im Körper?

Die Wirkung beruht vermutlich hauptsächlich auf den in der Wurzel enthaltenen Isoflavonoiden, Phytosterolen und Triterpenen (1)

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

  • Nicht ohne ärztliche Aufsicht: Da die Studienlage bisher nicht aussagekräftig genug ist, sollte eine Anwendung in keinem Fall ohne ärztliche Aufsicht erfolgen.
  • Nicht bei Wasseransammlungen durch Herz- oder Niereninsuffizienz: In solchen Fällen sollte die Pflanze nicht eingesetzt werden.
  • Reizungen im Magen-Darm-Bereich: Bei empfindlichen Personen können hoch dosierte Präparate leichte Beschwerden hervorrufen.
  • Nicht für die Daueranwendung: Wie bei vielen Heilpflanzen sollte die Einnahme zeitlich begrenzt sein.

Fazit

Die Dornige Hauhechel (Ononis spinosa) ist eine alte mitteleuropäische Heilpflanze mit markantem Erscheinungsbild. Ihre dornenbewehrten Stängel machen sie im Gelände unverwechselbar, während ihre Wurzeln seit Jahrhunderten medizinisch genutzt werden. Besonders bei leichten Harnwegsbeschwerden ist sie in der Naturheilkunde ein bewährtes pflanzliches Mittel, dessen Wirksamkeit auch in der modernen Phytotherapie anerkannt ist. Studien deuten ebenfalls auf ein breit gefächertes medizinisches Potenzial hin, im Allgemeinen sind allerdings mehr Studien notwendig, um die Wirkung abschließend verstehen zu können.

Quellen:

  1. Spiegler, V., Gierlikowska, B., Saenger, T., Addotey, J. N., Sendker, J., Jose, J., Kiss, A. K., & Hensel, A. (2020). Root Extracts From Ononis spinosa Inhibit IL-8 Release via Interactions With Toll-Like Receptor 4 and Lipopolysaccharide. Frontiers in pharmacology, 11, 889. https://doi.org/10.3389/fphar.2020.00889
  2. Al-Snafi, A. E. (2020). The traditional uses, constituents and pharmacological effects of Ononis spinosa. Journal of Pharmacy and Pharmacology, 10(1), 53–59
  3. Yılmaz BS, Ozbek H, Citoglu GS, Ugra S, Bayram I and Erdogan E. Analgesic and hepatotoxic effects of Ononis spinosa L. Phytother Res 2006; 20: 500-503.
  4. Stojković, D., Dias, M. I., Drakulić, D., Barros, L., Stevanović, M., C F R Ferreira, I., & D Soković, M. (2020). Methanolic Extract of the Herb Ononis spinosa L. Is an Antifungal Agent with no Cytotoxicity to Primary Human Cells. Pharmaceuticals (Basel, Switzerland), 13(4), 78. https://doi.org/10.3390/ph13040078
  5. Bashan, I., & Bozlu, M. (2020). The possible litholytic effect of Ononis spinosa L. on various human kidney stones—An in vitro experimental evaluation. Journal of Herbal Medicine, 22, 100345.[ https://doi.org/10.1016/j.hermed.2020.100345