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Damaszener-Rose

Die Damaszener-Rose (Rosa damascena) ist eine historische Kulturform der Rose aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie ist eine Hybridart, die vermutlich aus einer Kreuzung zwischen der Gallica-Rose (Rosa gallica), der Moschus-Rose (Rosa moschata) und möglicherweise der Zentifolie (Rosa × centifolia) hervorging. Ursprünglich im Nahen Osten kultiviert, gelangte sie über die Kreuzfahrer im Mittelalter nach Europa. Ihren Namen verdankt sie der syrischen Hauptstadt Damaskus. Heute wird sie vor allem in Bulgarien, der Türkei, im Iran und in Marokko großflächig kultiviert – meist zur Gewinnung von Rosenöl und Rosenwasser. Die Damaszener-Rose ist für ihren intensiven, komplexen Duft berühmt und gilt als eine der edelsten Rosenarten der Welt.

Abseits der Parfümerie hat die Damaszener-Rose auch eine lange Tradition in der Naturheilkunde und in der kulinarischen sowie spirituellen Anwendung. Ihre Blütenblätter enthalten eine Vielzahl bioaktiver Stoffe, die das wissenschaftliche Interesse in den letzten Jahren verstärkt geweckt haben.

Welche Vorteile bietet die Damaszener-Rose für die Gesundheit?

In der Natur- und Volksheilkunde wird die Damaszener-Rose seit Jahrhunderten geschätzt. Auch moderne Untersuchungen bestätigen einige ihrer traditionellen Einsatzgebiete und weisen auf neue Einsatzmöglichkeiten hin. Wenngleich wenn mehr Forschung notwendig ist, um die Wirkung der Pflanze komplett zu verstehen, sind hier einige der bisherigen Forschungsergebnisse:

  • Schmerzlindernder Effekt: Der hydroalkoholische Extrakt von R. damascena hat in Untersuchungen eine signifikante schmerzstillende Wirkung gezeigt, was ihn zu einem potenziellen Mittel bei schmerzhaften Erkrankungen machen könnte (1,2).
  • Entzündungshemmende Wirkung: Extrakte der Blüten zeigen in Studien entzündungshemmende Eigenschaften, was auf Flavonoide und ätherische Öle zurückgeführt wird (1,2,3,4,5).
  • Beruhigende Effekte: Rosenduft und Rosenextrakte wirken nachweislich entspannend auf das Nervensystem und können Stress reduzieren (2,6).
  • Antioxidativer Schutz: Die Blütenblätter enthalten eine Vielzahl an Polyphenolen, die freie Radikale neutralisieren und oxidativen Stress mindern können (2,3,4,5).
  • Antimikrobieller Effekt: Studien deuten auf einen antimikrobiellen Effekt hin, der von den Inhaltsstoffen der Damaszener Rose ausgeht (5).
  • Kognitive Funktionen: Studien legen nahe, dass Wirkstoffe der Pflanze bei Lern- und Gedächtnisstörungen helfen und vor demenzbedingten Nervenschäden schützen können (3,7).
  • Hautpflege: Rosenwasser wird traditionell zur Beruhigung sensibler oder entzündlicher Haut eingesetzt – ein Bereich, in dem auch moderne Kosmetik zunehmend auf natürliche Inhaltsstoffe zurückgreift und der sich durch die vorangegangenen Eigenschaften sinnvoll untermauern lässt.

Wie wirkt die Damaszener-Rose im Körper?

Die Wirkung geht vor allem von Flavonoiden (z. B. Quercetin), Gerbstoffen und ätherischen Ölen (v. a. Citronellol, Geraniol, Nerol) aus (1,2,3,6).

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

  • Allergische Reaktionen: In seltenen Fällen kann es bei empfindlichen Personen zu Hautirritationen oder allergischen Reaktionen auf ätherische Rosenöle kommen.
  • Reizpotenzial bei Überdosierung: Hochkonzentriertes Rosenöl kann bei direkter Anwendung auf der Haut Reizungen hervorrufen – eine fachgerechte Verdünnung ist daher wichtig und die Anwendung sollte im Zweifelsfall durch eine medizinische Fachkraft betreut werden.
  • Nicht verzehrgeeignet ohne Kennzeichnung: Rosenprodukte aus konventionellem Anbau können mit Pestiziden belastet sein – daher sollten nur ausdrücklich als lebensmitteltauglich deklarierte Produkte eingenommen werden. Die Einnahme sollte im Zweifelsfall unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Fazit

Die Damaszener-Rose ist nicht nur eine schöne Blume, sie hat auch eine lange Tradition in der Naturheilkunde. Ihre Inhaltsstoffe zeigten in Studien vielfältiges Potenzial – von entzündungshemmenden und antioxidativen Effekten bis hin zu beruhigenden Eigenschaften. Sowohl als pflanzliches Heilmittel als auch als kosmetische Zutat bleibt sie ein faszinierendes Naturprodukt. Wie bei allen Naturstoffen sollte jedoch auch bei der Damaszener-Rose auf Herkunft und Qualität geachtet werden. Was die Wirkung anbelangt, sollte außerdem noch ergänzt werden, dass weit mehr Forschung notwendig ist, um alle Facetten der Wirkung der Damaszener Rose vollständig zu verstehen, auch wenn die bisherigen Studien auf großes Potenzial hindeuten.

Quellen:

  1. Hajhashemi, V., Ghannadi, A., & Hajiloo, M. (2010). Analgesic and Anti-inflammatory Effects of Rosa damascena Hydroalcoholic Extract and its Essential Oil in Animal Models. Iranian journal of pharmaceutical research : IJPR, 9(2), 163–168.
  2. Mahboubi, M. (2016). Rosa damascena as holy ancient herb with novel applications. Journal of Traditional and Complementary Medicine, 6(1), 10–16. https://doi.org/10.1016/j.jtcme.2015.09.005
  3. Beheshti, F., Ahmadabady, S., Baghcheghi, Y., Anaeigoudari, A., & Hosseini, M. M. (2021). A mini review of neuropharmacological effects of Rosa damascena Herrm. Pharmaceutical Sciences, 28, Article e49. https://doi.org/10.34172/PS.2021.49
  4. Boskabady, M. H., Shafei, M. N., Saberi, Z., & Amini, S. (2011). Pharmacological effects of rosa damascena. Iranian journal of basic medical sciences, 14(4), 295–307.
  5. J.V.S. Chandana, G. Arun Kumar, B. Vaishnavi, A. Adarsh, T. Rama Rao. A review on antioxidant activity of Rosa Damascena. International Journal of Research and Review. 2024; 11(3): 156-162. DOI: https://doi.org/10.52403/ijrr.20240321
  6. Esfandiary, E., Abdolali, Z., Omranifard, V., Ghanadian, M., Bagherian-Sararoud, R., Karimipour, M., Mahaki, B., & Dabiri, S. (2018). Novel Effects of Rosa damascena Extract on Patients with Neurocognitive Disorder and Depression: A Clinical Trial Study. International journal of preventive medicine, 9, 57. https://doi.org/10.4103/ijpvm.IJPVM_199_17
  7. Awale, S., Tohda, C., Tezuka, Y., Miyazaki, M., & Kadota, S. (2011). Protective Effects of Rosa damascena and Its Active Constituent on Aβ(25-35)-Induced Neuritic Atrophy. Evidence-based complementary and alternative medicine : eCAM, 2011, 131042. https://doi.org/10.1093/ecam/nep149