Zu Inhalt springen

Clematis

Clematis (Clematis spp.) ist eine Gattung aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und umfasst weltweit über 300 Arten, die hauptsächlich in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel vorkommen. Die Pflanze ist vor allem als beliebte Kletterpflanze in Gärten bekannt – ihre medizinische Bedeutung ist hingegen weniger verbreitet. In der traditionellen Pflanzenheilkunde, insbesondere in der Homöopathie und der chinesischen Medizin, wird Clematis jedoch seit Langem genutzt.

Welche Vorteile bringt Clematis?

Clematis wird in der Natur- und Volksmedizin für verschiedene therapeutische Zwecke verwendet. Neue Erkenntnisse der Wissenschaft decken diese Anwendungsbereiche teilweise durch die Ergebnisse verschiedener Studien. Diese Studien gilt es allerdings kritisch zu betrachten, da die Ergebnisse nicht ohne Weiteres übertragbar sind:

  • Entzündungshemmung: In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) werden bestimmte Arten wie Clematis chinensis zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden wie Arthritis und Gelenkschmerzen eingesetzt (1,2).
  • Hepaprotektiver Effekt: Studien legen nahe, dass die Wirkstoffe der Pflanze potenziell leberschützende Effekte aufweisen (1) 
  • Schmerzlinderung: Clematis wird häufig zur Linderung neuralgischer Schmerzen und Migräne verwendet, insbesondere in homöopathischen Zubereitungen, dieser Effekt wird allerdings auch von der Wissenschaft gestützt (1,2).
  • Antioxidative Wirkung: Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen deuten auf eine antioxidative Wirkung verschiedener Wirkstoffe in Pflanze hin (3)
  • Antibakterielle Effekte: Studien haben eine potenziell antibakterielle Wirkung gezeigt (3).

Wie wirkt Clematis?

Die Effekte der Clematis-Pflanze lassen sich auf folgende Inhaltsstoffe zurückführen: Triterpensaponine, Alkaloide, Flavonoide, ätherische Öle und Bitterstoffe. Die Wirkung ist jedoch stark abhängig von der Art, der Zubereitung und der Dosierung – viele Clematis-Arten sind in hoher Dosis toxisch und sollten daher nur mit Vorsicht verwendet werden.

Nebenwirkungen und Risiken

Clematis enthält Protoanemonin – eine reizende und toxische Substanz, die bei unsachgemäßer Anwendung gesundheitsschädlich sein kann:

  • Haut- und Schleimhautreizungen: Der Kontakt mit frischen Pflanzenteilen kann zu Hautausschlägen oder Reizungen führen.
  • Toxizität bei oraler Einnahme: Die frische Pflanze ist giftig. Nur korrekt verarbeitete oder stark verdünnte homöopathische Zubereitungen gelten als sicher. Dennoch sollte die Einnahme nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Aufgrund potenzieller Risiken sollte auf Clematis während dieser Phasen verzichtet werden.

Fazit

Clematis ist eine faszinierende Pflanze mit dekorativer Schönheit und gleichzeitig einem unterschätzten medizinischen Potenzial. In traditionellen Anwendungen – insbesondere in der Homöopathie und der TCM – wird sie bei Schmerzen und Entzündungen geschätzt. Aufgrund ihrer Toxizität in frischer Form sollte sie jedoch ausschließlich in geprüften und korrekt dosierten Produkten verwendet werden und lediglich unter Aufsicht medizinisch geschulten Fachpersonals.

Quellen:

  1. Chawla, R., Kumar, S., & Sharma, A. (2012). The genus Clematis (Ranunculaceae): chemical and pharmacological perspectives. Journal of ethnopharmacology, 143(1), 116–150. https://doi.org/10.1016/j.jep.2012.06.014
  2. Thapliyal, Somesh & Sati, Hemlata & Sati, Bhawna. (2024). A Comprehensive insight into the phytoconstituents and health benefits of Clematis species. Environment Conservation Journal. 25. 297-302. 10.36953/ECJ.24482653. 
  3. Nawaz, I., Nawaz, S., Naqvi, S. T. A., Nasir, A., Shahzadi, I., Ahmed, R., Baig, A., & Shah, M. M. (2025). Antimicrobial, phytochemical, and antioxidant characterization of the leaf extracts of Clematis montana and Clematis grata. Kuwait Journal of Science, 52(1), 100305. https://doi.org/10.1016/j.kjs.2024.100305
  4. Hao, D.-C., Gu, X., Xiao, P.-G., & Peng, Y. (2013). Chemical and biological research of Clematis medicinal resources. Chinese Science Bulletin, 58(1), 112–120. https://doi.org/10.1007/s11434-012-5628-7