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Bulbine natalensis

Bulbine natalensis ist eine sukkulente Pflanze aus der Familie der Grasbaumgewächse (Asphodelaceae) und stammt aus Südafrika. Sie wächst bevorzugt in trockenen, grasbewachsenen Gebieten und ist für ihre traditionellen Anwendungen in der afrikanischen Heilmedizin bekannt. Die Pflanze wird sowohl innerlich als auch äußerlich genutzt, und ihr werden potenziell hormonmodulierende und entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben.

Welche Vorteile bringt Bulbine natalensis?

Bulbine natalensis wird in der Volksmedizin für verschiedene gesundheitsfördernde Zwecke genutzt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Eigenschaften teilweise in Studien mit der Pflanze in Verbindung gebracht werden können. Andere Effekte sind naheliegend, da bestimmte Wirkstoffe in der Pflanze generell spezifische Effekte aufweisen. Wie immer gilt es, Studien und Hinweise kritisch zu betrachten, hier jedoch noch einmal mehr, da die Studienlage bisher sehr dünn ist.

  • Testosteronsteigerung: Extrakte der Pflanze werden traditionell als natürliches Aphrodisiakum und zur Steigerung des Testosteronspiegels eingesetzt, was sich positiv auf Muskelaufbau, Energie und sexuelle Vitalität auswirken soll. Tierstudien zeigten, dass die Pflanze tatsächlich dazu in der Lage sein könnte, den Testosteronspiegel zu erhöhen (1,2,3,4).
  • Unterstützung der Wundheilung: In der traditionellen Medizin wird das Gel der Pflanze auf Wunden, Verbrennungen und Hautinfektionen aufgetragen, um die Heilung zu fördern. Untersuchungen kamen teilweise zu dem Ergebnis, dass es tatsächlich bei der Wundheilung helfen könnte (5).
  • Antimikrobielle Wirkung: Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Wirkstoffe in Bulbine Natalensis eine antimikrobielle Wirkung entfalten können (1,3).

Wie wirkt Bulbine natalensis?

Die gesundheitlichen Effekte von Bulbine natalensis sind auf mehrere bioaktive Verbindungen zurückzuführen:

  • Saponine: Diese sekundären Pflanzenstoffe konnten in Studien mit verschiedenen Effekten in Verbindung gebracht werden (6,7).
  • Flavonoide und Phenole: Diese antioxidativen Verbindungen helfen, Zellschäden durch freie Radikale zu reduzieren und tragen zur allgemeinen Gesundheitsförderung bei (8,9).
  • Anthrachinone: Bekannt für ihre antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften, die zur Wundheilung beitragen können (10,11,12).

Nebenwirkungen und Risiken

Obwohl Bulbine natalensis potenziell gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzt, sind einige Risiken und Nebenwirkungen zu beachten:

  • Hormonelle Auswirkungen: Eine übermäßige Einnahme kann zu hormonellen Ungleichgewichten führen, insbesondere bei langfristiger Anwendung.
  • Leberbelastung: Studien deuten darauf hin, dass hohe Dosen die Leberfunktion beeinträchtigen können, weshalb eine kontrollierte Anwendung wichtig ist.
  • Magen-Darm-Beschwerden: In manchen Fällen kann der Konsum zu Übelkeit oder Verdauungsproblemen führen.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Aufgrund der hormonellen Wirkung sollte die Pflanze während der Schwangerschaft und Stillzeit vermieden werden.

Fazit

Bulbine natalensis ist eine interessante Heilpflanze mit potenziellen Vorteilen für den Hormonhaushalt, die Hautgesundheit und die allgemeine Vitalität. Weil wenig über die Wirkung der Pflanze bekannt ist, sollte ihre Anwendung jedoch mit Bedacht erfolgen, da insbesondere hohe Dosierungen zu Nebenwirkungen führen können und die Studienlage die meisten der nachgesagten Wirkungen nicht ausreichend nachweisen kann. Wer die Pflanze als Nahrungsergänzung verwenden möchte, sollte sich in jedem Fall zuvor ärztlich beraten lassen.

Quellen:

  1. Musara, C., & Aladejana, E. (2020). Review of studies on Bulbine natalensis Baker (Asphodelaceae): Ethnobotanical uses, biological and chemical properties. Journal of Applied Pharmaceutical Science, 10, 150-155. https://doi.org/10.7324/JAPS.2020.10918
  2. Malviya, N., Jain, S., Gupta, V., & Vyas, S. (2011). Recent studies on aphrodisiac herbs for the management of male sexual dysfunction - A review. Acta Poloniae Pharmaceutica, 68(1), 3-8.
  3. Yakubu, M., & Quadri, L. (2012). Garcinia kola seeds: Is the aqueous extract a true aphrodisiac in male Wistar rats? African Journal of Traditional, Complementary, and Alternative Medicines, 9(4), 530-535. https://doi.org/10.4314/ajtcam.v9i4.9
  4. Yakubu, M. T., & Afolayan, A. J. (2010). Anabolic and androgenic activities of Bulbine natalensis stem in male Wistar rats. Pharmaceutical Biology, 48(5), 568–576. https://doi.org/10.3109/13880200903207094
  5. Pather, N., & Kramer, B. (2012). Bulbine natalensis and Bulbine frutescens promote cutaneous wound healing. Journal of ethnopharmacology, 144(3), 523–532. https://doi.org/10.1016/j.jep.2012.09.034
  6. Zhang, X. X., Ito, Y., Liang, J. R., Liu, J. L., He, J., & Sun, W. J. (2014). Therapeutic effects of total steroid saponin extracts from the rhizome of Dioscorea zingiberensis C.H.Wright in Freund's complete adjuvant induced arthritis in rats. International immunopharmacology, 23(2), 407–416. https://doi.org/10.1016/j.intimp.2014.07.018
  7. Desai, S., Desai, D. G., & Kaur, H. (2009). Saponins and their biological activities. Pharma Times, 41(3), 13-16.
  8. Heim, K. E., Tagliaferro, A. R., & Bobilya, D. J. (2002). Flavonoid antioxidants: Chemistry, metabolism and structure-activity relationships. The Journal of Nutritional Biochemistry, 13(10), 572-584. https://doi.org/10.1016/S0955-2863(02)00208-5
  9. Rice-Evans, C., Miller, N., & Paganga, G. (1997). Antioxidant properties of phenolic compounds. Trends in Plant Science, 2(4), 152-159. https://doi.org/10.1016/S1360-1385(97)01018-2
  10. Kshirsagar, A. D., Panchal, P. V., Harle, U. N., Nanda, R. K., & Shaikh, H. M. (2014). Anti-inflammatory and antiarthritic activity of anthraquinone derivatives in rodents. International journal of inflammation, 2014, 690596. https://doi.org/10.1155/2014/690596
  11. Park, J. G., Kim, S. C., Kim, Y. H., Yang, W. S., Kim, Y., Hong, S., Kim, K. H., Yoo, B. C., Kim, S. H., Kim, J. H., & Cho, J. Y. (2016). Anti-Inflammatory and Antinociceptive Activities of Anthraquinone-2-Carboxylic Acid. Mediators of inflammation, 2016, 1903849. https://doi.org/10.1155/2016/1903849
  12. Qun, T., Zhou, T., Hao, J., Wang, C., Zhang, K., Xu, J., Wang, X., & Zhou, W. (2023). Antibacterial activities of anthraquinones: structure-activity relationships and action mechanisms. RSC medicinal chemistry, 14(8), 1446–1471. https://doi.org/10.1039/d3md00116d