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Buchsbaum

Der Buchsbaum (Buxus sempervirens) ist ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum aus der Familie der Buchsbaumgewächse (Buxaceae). Er ist in Europa, Nordafrika und Westasien verbreitet und wird seit Jahrhunderten als Zierpflanze in Gärten und Parks geschätzt. Aufgrund seiner dichten, langsam wachsenden Struktur eignet er sich hervorragend für Formschnitte und Hecken. Neben seiner dekorativen Funktion enthält der Buchsbaum jedoch auch verschiedene Inhaltsstoffe, die pharmakologische Wirkungen haben können. Aus diesem Grund wird er auch in der traditionellen Medizin verwendet.

Welche Vorteile bringt der Buchsbaum?

Obwohl der Buchsbaum in der traditionellen Medizin verwendet wurde, ist sein Nutzen aufgrund seiner potenziellen Giftigkeit begrenzt. Studien brachten Buchs mit verschiedenen Effekten in Verbindung. Wie sonst auch, sind diese Studien allerdings kritisch zu betrachten, da die Ergebnisse nicht ohne Weiteres auf jeden übertragbar sind

  • Fiebersenkende Eigenschaften: Früher wurde Buchsbaumtee zur Behandlung von Fieber eingesetzt, insbesondere als Alternative zu Chinin bei Malaria.
  • Entzündungshemmende Wirkung: Bestimmte Alkaloide des Buchsbaums sollen entzündungshemmende Eigenschaften besitzen, weshalb er in der Volksmedizin bei rheumatischen Beschwerden genutzt wurde (1).
  • Hauterkrankungen und Wundheilung: In einigen Regionen wurde Buchsbaum äußerlich zur Behandlung von Hautkrankheiten wie Ekzemen oder Geschwüren verwendet, außerdem zeigte er in Studien eine positive Wirkung in Bezug auf die Wundheilung (2,3).
  • Antibakterielle und antifungale Wirkung: Mehrere Studien brachten verschiedene Extrakte der Pflanze mit einer antibakteriellen beziehungsweise antifungalen Wirkung in Verbindung(1,4,5).
  • Cholesterinsenkende Wirkung: Eine Tierstudie brachte Buxus sempervirens mit einer blutfettsenkenden Wirkung in Verbindung (6).
  • Antioxidative Wirkung: Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, dass von Buchs eine antioxidative Wirkung ausgeht (1,6).

Wie wirkt der Buchsbaum?

Die pharmakologischen Wirkungen des Buchsbaums beruhen auf seinen bioaktiven Inhaltsstoffen:

  • Buxin und Cyclobuxin: Diese Alkaloide können in höheren Dosen toxisch wirken (1,5).
  • Gerbstoffe: Sie tragen zur adstringierenden Wirkung bei und wurden traditionell für Hautbehandlungen genutzt (5,7,8).
  • Flavonoide: Diese Verbindungen besitzen antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften (1,5,9).

Nebenwirkungen und Risiken

Der Buchsbaum enthält mehrere toxische Alkaloide. Das ist wahrscheinlich ein Grund, warum man Buchs heute eher in Gärten als in medizinischen Bereichen findet:

  • Vergiftungsgefahr: Der Verzehr von Buchsbaumblättern oder -rinde kann zu Erbrechen, Durchfall, Krämpfen und in schweren Fällen zu Atemlähmung führen.
  • Hautreizungen: Der direkte Kontakt mit dem Pflanzensaft kann bei empfindlichen Personen Hautreizungen hervorrufen.
  • Nicht für den innerlichen Gebrauch empfohlen: Aufgrund seiner Giftigkeit wird von einer innerlichen Anwendung dringend abgeraten.

Fazit

Der Buchsbaum ist eine vielseitige Zierpflanze mit einer langen Geschichte in der traditionellen Medizin. Aufgrund seiner potenziellen Toxizität wird er jedoch heute kaum noch medizinisch genutzt. Sein Wert liegt vor allem in seiner Verwendung als Gartenpflanze und Heckenpflanze. Wer den Buchsbaum für gesundheitliche Zwecke nutzen möchte, sollte dies nur nach sorgfältiger Recherche und Rücksprache mit einem Experten tun, auf keinen Fall auf eigene Faust.

Quelle:

  1. Amtaghri, S., & Eddouks, M. (2024). Pharmacological and phytochemical properties of the genus Buxus: A review. Fitoterapia, 177, 106081. https://doi.org/10.1016/j.fitote.2024.106081
  2. Süntar, I., Keles, H., & Aktay, G. (2013). Evaluation of the wound healing activity of Buxus sempervirens L. and Centaurium erythraea (L.) Rafn. by using in vivo and in vitro methods. Planta Medica, 79. https://doi.org/10.1055/s-0033-1352002
  3. Küpeli Akkol, E., Süntar, I., Keles, H., & Aktay, G. (2013). Evaluation of the wound healing activity of Buxus sempervirens L. and Centaurium erythraea (L.) Rafn. by using in vivo and in vitro methods. Planta Medica, 79(13), PC8. https://doi.org/10.1055/s-0033-1352002
  4. Palchykov, V. A., Zazharskyi, V. V., Brygadyrenko, V. V., Davydenko, P. O., Kulishenko, O. M., & Borovik, I. V. (2020). Chemical composition and antibacterial effect of ethanolic extract of Buxus sempervirens on cryogenic strains of microorganisms in vitro. Chemical Data Collections, 25, 100323. https://doi.org/10.1016/j.cdc.2019.100323
  5. Ait Slimane- Ait Kaki, Sabrina & Oulebsir-Mohandkaci, Hakima & Kaki, Y & Amellal, Hajar. (2015). Evaluation of the biological activity of the polyphenols of Buxus sempervirens L. against some bacterial strains. 22.
  6. Ajebli, M., & Eddouks, M. (2018). Buxus sempervirens L. improves lipid profile in diabetic rats. Cardiovascular & Hematological Disorders-Drug Targets, 18. https://doi.org/10.2174/1871529X18666180419100823
  7. Su, X., Liu, X., Wang, S., Li, B., Pan, T., Liu, D., Wang, F., Diao, Y., & Li, K. (2017). Wound-healing promoting effect of total tannins from Entada phaseoloides (L.) Merr. in rats. Burns, 43(4), 830-838. https://doi.org/10.1016/j.burns.2016.10.010
  8. Chokotho, L., & van Hasselt, E. (2005). The use of tannins in the local treatment of burn wounds - a pilot study. Malawi medical journal : the journal of Medical Association of Malawi, 17(1), 19–20. https://doi.org/10.4314/mmj.v17i1.10866
  9. Maleki, S. J., Crespo, J. F., & Cabanillas, B. (2019). Anti-inflammatory effects of flavonoids. Food Chemistry, 299, 125124. https://doi.org/10.1016/j.foodchem.2019.125124