Breitwegerich
Der Breitwegerich (Plantago major) ist eine ausdauernde Pflanze aus der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Sie ist weltweit verbreitet und wächst bevorzugt an Wegrändern, auf Wiesen und in Gärten. Die Pflanze zeichnet sich durch ihre bodennahen, breiten Blätter aus, die in einer Rosette angeordnet sind, sowie durch lange, unscheinbare Blütenstände. Breitwegerich ist eine der ältesten Heilpflanzen und wird sowohl in der traditionellen als auch in der modernen Medizin verwendet.
Welche Vorteile bietet der Breitwegerich?
Der Breitwegerich besitzt zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften, die ihn zu einer vielseitigen Heilpflanze machen, die in der traditionellen Medizin regelmäßig Verwendung findet. Der Breitwegerich wurde in Studien mit einer Vielzahl verschiedener potenzieller Vorteile auf die Gesundheit in Verbindung gebracht, in einigen Bereichen ist jedoch mehr Forschung notwendig, um abschließende Aussagen treffen zu können. Hier sind einige der traditionellen Anwendungsbereiche und der wissenschaftlichen Erkenntnisse:
- Wundheilung: Die entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften des Breitwegerichs unterstützen die Heilung von Wunden, Insektenstichen und Hautirritationen (1,2,3,4). Er wird traditionell als Umschlag oder Pflaster auf verletzter Haut angewendet.
- Husten und Atemwegserkrankungen: Breitwegerich soll schleimlösend und reizlindernd wirken, weshalb er in der traditionellen Medizin häufig zur Linderung von Husten und Bronchialerkrankungen eingesetzt wird (5). Studien zeigten ebenfalls einen Effekt (6)
- Entzündungshemmung: Die enthaltenen Wirkstoffe haben entzündungshemmende Wirkungen, die bei Magen-Darm-Beschwerden und entzündlichen Erkrankungen hilfreich sein könnten. (1,2,4)
- Entgiftung: Breitwegerich wird traditionell als blutreinigendes Mittel verwendet und soll bei der Unterstützung des Stoffwechsels und der Ausleitung von Schadstoffen helfen. In Studien zeigte sich ein Effekt auf die Nieren. (2,5)
- Antimikrobielle Wirkung: Studien haben gezeigt, dass Breitwegerich sowohl antibakterielle als auch antivirale und antifungale Effekte zeigt (1,2,4,7,8).
- Verdauungsfördernd: Breitwegerich konnte mit einer lindernden Wirkung auf Durchfallerkrankungen in Verbindung gebracht werden (1,2).
Wie wirkt der Breitwegerich?
Die Wirkung des Breitwegerichs basiert auf seinen zahlreichen bioaktiven Inhaltsstoffen neben Schleimstoffen, Iridoidglykosiden (z. B. Aucubin), Gerbstoffe, Flavonoideund verschiedenen Mikronährstoffen finden sich Insgesamt über 31 aktive Wirkstoffe im Breitwegerich, die auf unterschiedliche Weise zu seiner Wirkung beitragen (9).
Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen
Breitwegerich gilt als sehr sicher in der Anwendung, doch auch hier gibt es einige Aspekte zu beachten:
- Allergien: In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten, insbesondere bei Menschen mit Empfindlichkeit gegenüber Wegerichgewächsen.
- Schwangerschaft und Stillzeit: Es gibt keine ausreichenden Studien zur Sicherheit während Schwangerschaft und Stillzeit, weshalb die Anwendung nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen sollte.
- Wechselwirkungen: Breitwegerich kann die Aufnahme bestimmter Medikamente im Darm beeinträchtigen, wenn er in großen Mengen konsumiert wird.
Fazit
Breitwegerich ist eine vielseitige Heilpflanze mit langer Tradition in der Naturheilkunde. Seine entzündungshemmenden, antibakteriellen und wundheilenden Eigenschaften machen ihn zu einem wertvollen Mittel für zahlreiche Beschwerden. Ob als Tee, Umschlag oder in Salben verarbeitet – der Breitwegerich ist eine natürliche und effektive Unterstützung für die Gesundheit. Vor einer Einnahme sollte aber zur Sicherheit idealerweise ein Arzt konsultiert werden.
Quellen:
- Adom, M. B., Taher, M., Mutalabisin, M. F., Amri, M. S., Abdul Kudos, M. B., Wan Sulaiman, M. W. A., Sengupta, P., & Susanti, D. (2017). Chemical constituents and medical benefits of Plantago major. Biomedicine & pharmacotherapy = Biomedecine & pharmacotherapie, 96, 348–360. https://doi.org/10.1016/j.biopha.2017.09.152
- Najafian, Y., Hamedi, S. S., Farshchi, M. K., & Feyzabadi, Z. (2018). Plantago major in Traditional Persian Medicine and modern phytotherapy: a narrative review. Electronic physician, 10(2), 6390–6399. https://doi.org/10.19082/6390
- Thomé RG, Santos HB, Santos FV, Oliveira RJ, De Camargos LF, Pereira MN, et al. Evaluation of healing wound and genotoxicity potentials from extracts hydroalcoholic of Plantago major and Siparuna guianensis. Exp Biol Med (Maywood) 2012;237:1379–86. doi: 10.1258/ebm.2012.012139.
- Zhakipbekov, K., Turgumbayeva, A., Issayeva, R., Kipchakbayeva, A., Kadyrbayeva, G., Tleubayeva, M., Akhayeva, T., Tastambek, K., Sainova, G., Serikbayeva, E., Tolenova, K., Makhatova, B., Anarbayeva, R., Shimirova, Z., & Tileuberdi, Y. (2023). Antimicrobial and Other Biomedical Properties of Extracts from Plantago major, Plantaginaceae. Pharmaceuticals, 16(8), 1092. https://doi.org/10.3390/ph16081092
- Nazarizadeh, A., Mikaili, P., Moloudizargari, M., Aghajanshakeri, S., & Javaherypour, S. (2013). Therapeutic uses and pharmacological properties of Plantago major L. and its active constituents. Journal of Basic and Applied Scientific Research, 3(4), 212–221.
- Naderi, A., Mozaffarpur, S. A., Shirafkan, H., Bayani, M., & Memariani, Z. (2024). Effect of Plantago major on cough severity in acute bronchitis: A double-blind randomized clinical trial. Caspian journal of internal medicine, 15(4), 651–658. https://doi.org/10.22088/cjim.15.4.651
- Haddadian, K., Haddadian, K., & Zahmatkash, M. (2014). A review of Plantago plant.
- Chiang L, Chiang W, Chang M, Ng L, Lin C. Antiviral activity of Plantago major extracts and related compounds in vitro. Antiviral Res. 2002;55:53–62. doi: 10.1016/S0166-3542(02)00007-4.
- Turgumbayeva A, Zhakipbekov K, Shimirova Z, Akhelova S, Amirkhanova A, Koilybayeva M, Seitimova G, Abdambayev D (2022) Study of phytochemical compounds of Plantago major leaves grown in Kazakhstan. Pharmacia 69(4): 1019-1026.[ https://doi.org/10.3897/pharmacia.69.e96526