Blaustern
Der Blaustern (Scilla), auch bekannt als Sternhyazinthe, ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Diese Zwiebelpflanzen sind vor allem in Europa, Asien und Afrika verbreitet und werden für ihre zarten, blauen bis violettfarbenen Blüten geschätzt, die im Frühjahr blühen. Neben ihrer ästhetischen Bedeutung haben einige Blaustern-Arten auch eine lange Tradition in der Volksmedizin.
Welche Vorteile bringt der Blaustern?
Der Blaustern wird in der traditionellen Medizin vor allem für seine potenziellen heilenden Eigenschaften genutzt. Trotz dieser regen Anwendung in der traditionellen Medizin ist die Studienlage derzeit noch sehr begrenzt, weswegen deutlich mehr Forschung notwendig ist, um die Effekte verifizieren zu können. Einige Studien sind dennoch angegeben, diese sind allerdings wie immer kritisch zu betrachten, da sie nicht ohne weiteres übertragbar sind. Zu den möglichen gesundheitlichen Vorteilen gehören:
- Herzstärkung: Der Blaustern wurde traditionell zur Unterstützung der Herzfunktion eingesetzt. Auch Forscher haben sich mit einer Wirkung auf die Herzgesundheit auseinandergesetzt. (1,2)
- Antioxidative Wirkung: In einer Studie konnten Forscher eine Verbindung zwischen Scilla und einer antioxidativen Wirkung feststellen (1).
- Diuretische Wirkung: Die Pflanze soll harntreibend wirken und wurde verwendet, um die Ausscheidung von überschüssigem Wasser aus dem Körper zu fördern und so bei der Behandlung von Ödemen zu helfen.
- Beruhigende Wirkung: In der Volksmedizin wurde Blaustern auch als beruhigendes Mittel bei Nervosität und Schlaflosigkeit eingesetzt.
- Entzündungshemmende Wirkung: Studien haben Blaustern mit einer antientzündlichen Wirkung in Verbindung bringen können (3)
- Antimikrobielle Effekte: Untersuchungen zeigten, dass Wirkstoffe im Blaustern gegen verschiedene Erreger wirken können (3).
Wie wirkt der Blaustern?
Die gesundheitlichen Wirkungen des Blausterns sind vor allem auf seine chemischen Inhaltsstoffe zurückzuführen:
- Herzwirksame Glykoside: Diese Verbindungen, wie Scillarin, können auf das Herz-Kreislauf-System wirken (2).
- Flavonoide: Diese sekundären Pflanzenstoffe tragen zu den antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften der Pflanze bei (2,4,5).
- Saponine: Sie können schleimlösend wirken und zur Linderung von Atemwegserkrankungen beitragen (6).
Der Blaustern wirkt hauptsächlich auf das Herz-Kreislauf-System, die Nieren und das zentrale Nervensystem, was ihn in der traditionellen Medizin zu einem vielseitigen Heilmittel macht.
Nebenwirkungen und Risiken
Obwohl der Blaustern einige therapeutische Potenziale aufweist, gibt es auch Risiken und Nebenwirkungen:
- Toxizität: Einige Arten des Blausterns sind in hohen Dosen giftig und können schwere Vergiftungen verursachen, die sich durch Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen und sogar Herzstillstand äußern können.
- Allergische Reaktionen: Wie bei vielen Pflanzen können allergische Reaktionen auftreten, insbesondere bei empfindlichen Personen.
- Schwangerschaft und Stillzeit: Die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit wird nicht empfohlen, da die Wirkungen auf Mutter und Kind nicht ausreichend untersucht sind.
Fazit
Der Blaustern ist eine Pflanze mit beeindruckender Schönheit und medizinischer Tradition. Er bietet potenzielle gesundheitliche Vorteile, insbesondere bei der Unterstützung der Herzfunktion und der Förderung der Harnausscheidung. Aufgrund der möglichen Toxizität und der unzureichenden wissenschaftlichen Belege sollte die Anwendung jedoch mit Vorsicht und nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Quellen:
- Sakthivel, K., Subramani, P., Ranganathan, S., Venkadesan, D., Sivasankari, H., & Kumar, B. (2013). Cardioprotective and antioxidant potential of Scilla hyacinthina. Journal of Biological Sciences, 13, 313–322. https://doi.org/10.3923/jbs.2013.313.322
- Yadav, P. B., Lekhak, U. M., Ghane, S. G., & Lekhak, M. M. (2021). Phytochemicals, antioxidants, estimation of cardiac glycoside (Scillaren A) and detection of major metabolites using LC-MS from Drimia species. South African Journal of Botany, 140, 259–268. https://doi.org/10.1016/j.sajb.2020.05.002
- Toit, K., Kweyama, A., & Bodenstein, J. (2011). Anti-inflammatory and antimicrobial profiles of Scilla nervosa (Burch.) Jessop (Hyacinthaceae). South African Journal of Science, 107(5/6), 96–100. https://doi.org/10.4102/sajs.v107i5/6.259
- Izzi V, Masuelli L, Tresoldi I, Sacchetti P, Modesti A, Galvano F, et al. The effects of dietary flavonoids on the regulation of redox inflammatory networks. Front Biosci. 2012;17:2396–2418. doi: 10.2741/4061.
- Kay CD, Hooper L, Kroon PA, Rimm EB, Cassidy A. Relative impact of flavonoid composition, dose and structure on vascular function: A systematic review of randomised controlled trials of flavonoid-rich food products. Mol Nutr Food Res. 2012;56:1605–1616. doi: 10.1002/mnfr.201200363.
- Tatli Cankaya II, Somuncuoglu EI. Potential and Prophylactic Use of Plants Containing Saponin-Type Compounds as Antibiofilm Agents against Respiratory Tract Infections. Evid Based Complement Alternat Med. 2021 Jul 23;2021:6814215. doi: 10.1155/2021/6814215. PMID: 34349828; PMCID: PMC8328696.