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Bittermandel

Die Bittermandel (Prunus dulcis var. amara) ist eine Variante der süßen Mandel und gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie zeichnet sich durch ihren charakteristischen bitteren Geschmack aus, der auf den Gehalt an Amygdalin zurückzuführen ist. Bittermandeln werden seit Jahrhunderten sowohl in der Küche als auch in der traditionellen Medizin verwendet, jedoch mit Vorsicht, da sie Blausäure (Cyanwasserstoff) enthalten können.

Welche Vorteile bringt Bittermandel?

Bittermandeln werden in der Naturheilkunde für verschiedene Zwecke eingesetzt, obwohl ihre Verwendung aufgrund der Toxizität von Blausäure eingeschränkt ist. Studien setzen sich immer weiter mit der Wirkung der Bittermandel auseinander. Vor allem im Bereich der Anti - Krebsforschung scheint das enthaltene Amygdalin sehr interessante Eigenschaften zu besitzen. Zu den potenziellen gesundheitlichen Vorteilen gehören:

  • Verdauungsförderung: Bittermandelöl wird in der traditionellen Medizin zur Linderung von Verdauungsbeschwerden und Blähungen verwendet. Eine Studie brachten sie außerdem mit einer abführenden Wirkung in Verbindung (1)
  • Schmerzstillende Wirkung: Bittermandelöl wird äußerlich angewendet, um Schmerzen zu lindern, insbesondere bei Muskelkater und Gelenkbeschwerden. Untersuchungen belegten einen entzündungshemmenden Effekt, dieser könnte für die schmerzstillende Wirkung verantwortlich sein (2)
  • Hautpflege: Bittermandelöl wird häufig in kosmetischen Produkten verwendet, da es feuchtigkeitsspendende und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt (2). Es wird zur Behandlung von trockener Haut und Hautirritationen eingesetzt.
  • Antibakterielle Eigenschaften: Bittermandelöl soll antimikrobielle Eigenschaften haben und wird in der traditionellen Medizin zur Behandlung kleinerer Wunden und Infektionen eingesetzt.
  • Anti karzinogene Wirkung: Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass der Bittermandelextrakt krebshemmende Eigenschaften haben könnte, zum Teil beruhen diese möglicherweise auf einer beeinflussung der apoptotischen Wege durch die Regulierung der entsprechenden Genexpression (3,4).

Wie wirkt Bittermandel?

Die gesundheitlichen Wirkungen der Bittermandel sind vor allem auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückzuführen:

  • Amygdalin: Diese Verbindung wird im Körper zu Blausäure umgewandelt, was in kleinen Mengen als therapeutisch, in hohen Dosen jedoch als giftig gilt. Amygdalin hat potenziell entzündungshemmende, krebshemmende und antimikrobielle Eigenschaften (5).
  • Fettsäuren: Bittermandelöl enthält essenzielle Fettsäuren, die in einer Studie zur Hautpflege und -regeneration beitragen konnten (6).

Bittermandeln wirken durch ihre Inhaltsstoffe vor allem äußerlich, entzündungshemmend und pflegend, während die innerliche Anwendung aufgrund der Toxizität vorsichtig gehandhabt werden muss.

Nebenwirkungen und Risiken

Die Verwendung von Bittermandeln birgt einige Risiken, insbesondere bei innerlicher Anwendung:

  • Vergiftungsgefahr: Bittermandeln enthalten Amygdalin, das bei Verzehr im Körper zu Blausäure umgewandelt wird. Eine Überdosierung kann zu einer Blausäurevergiftung führen, die tödlich sein kann.
  • Allergische Reaktionen: Wie andere Nüsse können Bittermandeln bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Schwangere und stillende Frauen sollten Bittermandeln vermeiden, da die Auswirkungen auf das ungeborene Kind oder das gestillte Baby nicht ausreichend untersucht sind.

Fazit

Bittermandeln bieten eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen, insbesondere in der Hautpflege und Schmerzbehandlung. Aufgrund ihres Gehalts an Amygdalin und der potenziellen Umwandlung in Blausäure sollten Bittermandeln jedoch mit großer Vorsicht verwendet werden, insbesondere bei innerlicher Anwendung. Die äußerliche Anwendung von Bittermandelöl gilt als sicherer und bietet verschiedene gesundheitliche Vorteile.

Quellen

  1. Kazerani, H., & Jalali, S. (2014). Laxative effect of bitter almond (Amygdalus communis var. amara). The Iranian Journal of Veterinary Science and Technology, 6(1), 37–47. https://doi.org/10.22067/veterinary.v6i1.19398
  2. el Kouacheur, G., Cherif, K., Saidi, F., & Fauconnier, M.-L. (2022). Prunus amygdalus var. amara (bitter almond) seed oil: Fatty acid composition, physicochemical parameters, enzyme inhibitory activity, antioxidant and anti-inflammatory potential. Journal of Food Measurement and Characterization, 17, 1–14. https://doi.org/10.1007/s11694-022-01629-2
  3. Abdolahi-Majd, M., Hassanshahi, G., Vatanparast, M., & Karimabad, M. N. (2022). Investigation of the Effect of Prunus Amygdalus Amara on the Expression of some Genes of Apoptosis and Immortality in Breast Cancer Cells (MCF- 7). Current drug research reviews, 14(1), 73–79. https://doi.org/10.2174/2589977513666211202094433
  4. Shalayel, M. H. F., Al-Mazaideh, G. M., Alanezi, A. A., Almuqati, A. F., & Alotaibi, M. (2023). The Potential Anti-Cancerous Activity of Prunus amygdalus var. amara Extract. Processes, 11(4), 1277. https://doi.org/10.3390/pr11041277
  5. Barakat, H., Aljutaily, T., Almujaydil, M. S., Algheshairy, R. M., Alhomaid, R. M., Almutairi, A. S., Alshimali, S. I., & Abdellatif, A. A. H. (2022). Amygdalin: A Review on Its Characteristics, Antioxidant Potential, Gastrointestinal Microbiota Intervention, Anticancer Therapeutic and Mechanisms, Toxicity, and Encapsulation. Biomolecules, 12(10), 1514. https://doi.org/10.3390/biom12101514
  6. Declair V. (1997). The usefulness of topical application of essential fatty acids (EFA) to prevent pressure ulcers. Ostomy/wound management, 43(5), 48–54.