Bergminze
Die Bergminze, wissenschaftlich Calamintha nepeta genannt, ist eine aromatische Pflanze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sie ist im Mittelmeerraum und in Mitteleuropa heimisch und wächst bevorzugt auf kalkhaltigen Böden in sonnigen, trockenen Lagen. Die Pflanze wird aufgrund ihres angenehmen Dufts und ihrer vielseitigen Einsatzmöglichkeiten geschätzt – sowohl in der Küche als auch in der Naturheilkunde.
Welche Vorteile bringt Bergminze?
Die Bergminze wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet und bietet eine Reihe potenzieller gesundheitlicher Vorteile. In Studien zeigten sich für verschiedene der enthaltenen Inhaltsstoffe Effekte, die die Nutzung in der traditionellen Medizin erklären und untermauern. Wie immer gilt, dass nicht alle Studien eins zu eins auf die Anwendung bei Menschen anwendbar sind und weitere Forschung notwendig ist, um die Ergebnisse zu verifizieren. Hier sind einige der Vorteile mit entsprechenden Forschungsergebnissen:
- Förderung der Verdauung: Die in der Bergminze enthaltenen ätherischen Öle könnten Studien zufolge bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Magenkrämpfen und Völlegefühl helfen (1,2).
- Beruhigung und Entspannung: Der Duft und die Inhaltsstoffe der Bergminze könnten eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem haben, was bei Stress oder Schlafproblemen unterstützend wirken könnte (3).
- Antimikrobielle Eigenschaften: Studien zeigen, dass Bergminze antimikrobielle Wirkstoffe enthält, die gegen Bakterien und Pilze wirksam sein könnten (1,4).
- Linderung von Atemwegserkrankungen: Inhalationen mit Bergminze oder Tees aus ihren Blättern können bei Husten, Erkältungen und anderen Atemwegsbeschwerden unterstützend wirken (3).
Wie wirkt Bergminze?
Die Wirkungen der Bergminze beruhen auf ihren bioaktiven Inhaltsstoffen, darunter:
- Ätherische Öle: Diese sind verantwortlich für den charakteristischen Minzduft und wirken entzündungshemmend, krampflösend und beruhigend (1).
- Flavonoide: Sie besitzen antioxidative Eigenschaften, die die Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützen können (3,4,5).
- Gerbstoffe: Diese wirken adstringierend und können bei leichten Entzündungen lindernd wirken (6).
Einnahmeempfehlung
Bergminze wird traditionell als Tee, Tinktur oder ätherisches Öl verwendet.
Ätherisches Öl aus Bergminze sollte nur verdünnt und mit Vorsicht angewendet werden, da es bei unsachgemäßer Anwendung reizend wirken kann.
Kann man Bergminze natürlich über die Nahrung zu sich nehmen?
Die Blätter der Bergminze eignen sich hervorragend als Würzkraut in der mediterranen Küche. Sie können frisch oder getrocknet verwendet werden, um Gerichte wie Salate, Suppen und Fleischgerichte zu verfeinern. Ihr intensives Aroma ähnelt dem der Pfefferminze, ist jedoch milder und leicht blumig.
Welche Risiken bringt die Verwendung von Bergminze mit sich?
- Nebenwirkungen: Bei empfindlichen Personen oder in hohen Dosierungen können ätherische Öle der Bergminze, Magenreizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen.
- Risiken: Schwangere sollten die Bergminze meiden, da sie Wehen fördern könnte. Auch bei Kleinkindern sollte auf die Anwendung ätherischer Öle verzichtet werden.
- Allergien: Menschen mit bekannten Allergien gegen Minzen oder andere Lippenblütler sollten Bergminze vorsichtig verwenden.
Fazit
Die Bergminze (Calamintha nepeta) ist eine vielseitige und wohltuende Heil- und Küchenpflanze. Ihre ätherischen Öle und weiteren Inhaltsstoffe bieten Potenzial für zahlreiche gesundheitliche Vorteile, insbesondere bei Verdauungsbeschwerden und Atemwegsproblemen. Dennoch sollte die Anwendung mit Bedacht erfolgen, insbesondere bei empfindlichen Personen, Schwangeren und Kindern. In der Küche überzeugt die Bergminze mit ihrem feinen Aroma und bereichert eine Vielzahl von Gerichten auf natürliche Weise.
Quellen:
- Božović M, Ragno R. Calamintha nepeta (L.) Savi and its Main Essential Oil Constituent Pulegone: Biological Activities and Chemistry. Molecules. 2017 Feb 14;22(2):290. doi: 10.3390/molecules22020290. PMID: 28216606; PMCID: PMC6155702. (antimicrobial, antioxidant and anti-inflammatory)
- Demirci B., Temel H.E., Portakal T., Kırmızıbekmez H., Demirci F., Başer K.H.C. Inhibitory effect of Calamintha nepeta subsp. glandulosa essential oil on lipoxygenase. Turk. J. Biochem. 2011;36:290–295.
- Ceker, Selcuk & Agar, Guleray & Alpsoy, Lokman & Nardemir, Gokce & KIZIL, Hamit. (2013). Protective role of essential oils of Calamintha nepeta L. on oxidative and genotoxic damage caused by aflatoxin B1in vitro. Fresenius Environmental Bulletin. 22. 3258 - 3263.
- El Brahimi, R., El Barnossi, A., El Moussaoui, A., Chebaibi, M., Kachkoul, R., Baghouz, A., Nafidi, H. -A., Salamatullah, A. M., Bourhia, M., & Bari, A. (2023). Phytochemistry and Biological Activities of Essential Oils from Satureja calamintha Nepeta. Separations, 10(6), 344. https://doi.org/10.3390/separations10060344 antioxidant and antibacterial
- Salhi, Nadia & Deluyker, Dorien & Bito, Virginie & Zaid, Abdelhamid & El Rhaffari, Lhoussaine. (2024). In vitro biological activities of Calamintha nepeta L. aqueous extracts. Journal of Applied Biomedicine. 22. 155-163. 10.32725/jab.2024.017.
- Chung, K. T., Wong, T. Y., Wei, C. I., Huang, Y. W., & Lin, Y. (1998). Tannins and human health: a review. Critical reviews in food science and nutrition, 38(6), 421–464.[ https://doi.org/10.1080/10408699891274273