Baikal Helmkraut
Das Baikal-Helmkraut, botanisch Scutellaria baicalensis, ist eine mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Ursprünglich beheimatet in den weitläufigen Steppen, Gebirgsregionen und Flussauen Ostasiens – insbesondere in China, der Mongolei, Russland und Korea – zählt sie zu den ältesten in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) verwendeten Heilpflanzen. Schon seit mehr als 2000 Jahren wird die Wurzel, bekannt als Huang Qin, sowohl in der Volksheilkunde als auch in klassischen Arzneibüchern beschrieben.
Charakteristisch sind die blauvioletten Blüten, die der Pflanze ihren Namen gaben, und die kräftige Wurzel, die in der Heilkunde Verwendung findet. Durch ihre Anpassungsfähigkeit wächst das Baikal-Helmkraut sowohl in trockenen als auch in kühleren Regionen und wird bis heute kultiviert und in verschiedenen Darreichungsformen verarbeitet. Neben ihrer langen medizinischen Tradition rückt sie in den letzten Jahrzehnten zunehmend in den Fokus moderner Forschung, die sich mit ihren Inhaltsstoffen und möglichen Wirkungen befasst.
Welche Vorteile bietet das Baikal-Helmkraut für die Gesundheit?
Die Vorteile, die der Pflanze in der Naturheilkunde zugesprochen werden, sind vielfältig. Die Forschung setzt sich zunehmend mit diesen Vorteilen auseinander und sprichtihr ebenfalls ein gewisses medizinisches Potenzial zu. Allgemein ist allerdings mehr Forschung notwendig und die bisherigen Ergebnisse sind nicht ohne Weiteres übertragbar. Hier sind einige der bisherigen Ergebnisse:
- Entzündungshemmend: Studien, die mit der Pflanze durchgeführt wurden, deuten darauf hin, dass die entzündungshemmenden Eigenschaften haben könnte was sie bei Erkrankungen wie Hepatitis und anderen entzündlichen Erkrankungen hilfreich machen könnte (1,2).
- Neuroprotektiv: Scutellaria baicalensis und seine Wirkstoffe Baicalin und Baicalein haben sich als vielversprechend für den Schutz dopaminerger Neuronen erwiesen und könnten potenziell positive Auswirkungen auf Dopamin-bedingte Hirnerkrankungen wie Parkinson und Alzheimer haben (3,4).
- Antikarzinogen: Scutellaria baicalensis und seine Inhaltsstoffe haben in ersten Studien eine tumorhemmende Wirkung gezeigt und könnten so potenziell Tumorwachstum hemmen (5).
- Antidepressivum: Vorläufige Studien deuten darauf hin, dass Scutellaria baicalensis antidepressive Wirkungen haben könnte (6).
- Reich an Flavonoiden: Die Wurzeln enthalten eine Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen wie Baicalin, Baicalein und Wogonin, die antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen (2).
Wie wirkt Baikal-Helmkraut im Körper?
Die gesundheitsfördernde Wirkung der Pflanze basiert vermutlich zum größten Teil auf Flavonoiden, Phenolsäuren und weiteren sekundären Pflanzenstoffen, die synergistisch wirken (2).
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
- Vorsicht bei hohen Dosierungen: Wie viele Heilpflanzen kann auch die Kahle Schildblume bei übermäßigem Verzehr Nebenwirkungen hervorrufen, insbesondere in Form von Magen-Darm-Beschwerden.
- Nicht für jeden geeignet: Personen mit bestehenden Leberproblemen oder die gleichzeitig andere Medikamente einnehmen, sollten die Einnahme vorab dringend ärztlich abklären, da Wechselwirkungen nicht ausgeschlossen sind.
- Fehlende Forschung: Weil aktuell keine abschließenden Aussagen zur pflanze getroffen werden können, ist mehr Forschung notwendig und eine Anwendung beziehungsweise Einnahme sollte ausschließlich unter ärztlicher aufsicht erfolgen.
Fazit
Baikal Helmkraut ist eine traditionsreiche Heilpflanze mit beeindruckender Geschichte und vielfältigem Potenzial. Neben ihrer tiefen Verwurzelung in der Traditionellen Chinesischen Medizin rückt sie zunehmend in den Blickpunkt moderner Forschung. Auch wenn erste Studien vielversprechend sind, ist weitere Forschung notwendig, um die Pflanze und ihre Wirkungen umfassend beurteilen zu können.
Quellen:
- Liu Y, Gao Z, Zhao Y, et al. Exploring Bioactive Constituents and Pharmacological Effects of Scutellaria baicalensis Georgi: A Review. Natural Product Communications. 2024;19(8). doi:10.1177/1934578X241266692
- Guo, F., Li, C., Dou, J., Liang, J., Chen, Z., Xu, Z., & Wang, T. (2024). Research progress on pharmacological properties and application of probiotics in the fermentation of Scutellaria baicalensis Georgi. Frontiers in Nutrition, 11, 1407182. https://doi.org/10.3389/fnut.2024.1407182
- Zhao J., Lu S., Yu H., Duan S., Zhao J. (2018). Baicalin and ginsenoside Rb1 promote the proliferation and differentiation of neural stem cells in Alzheimer’s disease model rats. Brain Res. 1678, 187–194. 10.1016/j.brainres.2017.10.003
- Mu X., He G. R., Yuan X., Li X. X., Du G. H. (2011). Baicalein protects the brain against neuron impairments induced by MPTP in C57BL/6 mice. Pharmacol. Biochem. Behav. 98, 286–291. 10.1016/j.pbb.2011.01.011
- Chen, M., Xiao, H., Chen, B., Bian, Z., & Kwan, H. Y. (2021). The advantages of using Scutellaria baicalensis and its flavonoids for the management of non-viral hepatocellular carcinoma. Journal of Functional Foods, 78, 104389. https://doi.org/10.1016/j.jff.2021.104389
- Ma, Y., Zhou, X., Zhang, F., Huang, C., Yang, H., Chen, W., & Tao, X. (2024). The effect of scutellaria baicalensis and its active ingredients on major depressive disorder: a systematic review and meta-analysis of literature in pre-clinical research. Frontiers in pharmacology, 15, 1313871. https://doi.org/10.3389/fphar.2024.1313871