Zu Inhalt springen

Bärenklau

Bärenklau (Heracleum) ist eine Gattung der Doldenblütler (Apiaceae), die in Europa, Asien und Nordamerika heimisch ist. Sie umfasst mehrere Arten, darunter den Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) und den Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum), eine invasive Art. Bärenklau-Arten spielen in der Natur eine wichtige Rolle, sind aber auch für ihre potenziellen Gefahren bekannt, insbesondere durch phototoxische Substanzen.

Welche Vorteile bringt Bärenklau?

Bestimmte Arten des Bärenklaus werden traditionell in der Volksmedizin verwendet. Der Wiesen-Bärenklau wurde unter anderem als Heilmittel eingesetzt und ihm wurden insbesondere verdauungsfördernde und entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt. Studien haben die Wirkung von verschiedenen Heracleum Arten untersucht. Im Folgenden finden sich sowohl traditionelle Anwendungen als auch Ergebnisse aus der Forschung:

  • Verdauungsfördernd: Extrakte der Pflanze wurden traditionell zur Anregung der Verdauung verwendet.
  • Entzündungshemmend: Einige Studien weisen darauf hin, dass Inhaltsstoffe wie Furanocumarine entzündungshemmende Effekte haben könnten (1,2,3).
  • Schmerzstillend: In der Volksmedizin wurde Wiesen-Bärenklau zur Linderung von Muskelschmerzen verwendet (4), auch in Studien konnten Bärenklau-Arten mit einer schmerzstillenden Wirkung in Verbindung bringen (3).

Risiken und Nebenwirkungen

Insbesondere der Riesen-Bärenklau ist für seine phototoxischen Eigenschaften bekannt, die durch den Kontakt mit Furanocumarinen verursacht werden:

  • Hautreizungen: Der Pflanzensaft kann bei Kontakt mit Sonnenlicht schwere Verbrennungen, sogenannte phytophotodermatitis, auslösen (5).
  • Allergische Reaktionen: Der Kontakt kann bei empfindlichen Personen Hautausschläge hervorrufen.
  • Gefahr für die Umwelt: Der invasive Riesen-Bärenklau verdrängt einheimische Pflanzen und verändert das ökologische Gleichgewicht.

Wie wirkt Bärenklau?

Die Wirkung und Gefahren von Bärenklau beruhen auf seinen chemischen Inhaltsstoffen:

  • Furanocumarine: Diese Stoffe interagieren mit UV-Strahlung und können phototoxische Reaktionen hervorrufen (5). Außerdem wurden sie in Studien aber auch mit entzündungshemmenden Eigenschaften in Verbindung gebracht (1,2)
  • Ätherische Öle: Enthaltene Öle verleihen der Pflanze unter anderem vermutlich ihre potenziell therapeutischen Eigenschaften (6).
  • Polyphenole: Sie könnten antioxidative und entzündungshemmende Effekte haben (7,8).

Anwendung und Einnahme

Die Anwendung von Bärenklau sollte mit Vorsicht erfolgen. Frische Pflanzen oder Extrakte sollten nur unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden, insbesondere aufgrund der phototoxischen Risiken.

Fazit

Bärenklau ist eine vielseitige Pflanze mit sowohl traditionellen medizinischen Anwendungen als auch erheblichen Risiken. Während der Wiesen-Bärenklau in der Volksmedizin geschätzt wird, birgt insbesondere der invasive Riesen-Bärenklau gesundheitliche und ökologische Gefahren. Der Umgang mit der Pflanze sollte stets mit Vorsicht erfolgen.

Quellen:

  1. Dehghan, Hossein & Sarrafi, Yaghoub & Salehi, Peyman & Nejad Ebrahimi, Samad. (2017). α-Glucosidase inhibitory and antioxidant activity of furanocoumarins from Heracleum persicum. Medicinal Chemistry Research. 26. 10.1007/s00044-017-1796-y.
  2. Song, H. Y., Jo, A., Shin, J., Lim, E. H., Lee, Y. E., Jeong, D. E., & Lee, M. (2019). Anti-Inflammatory Activities of Isogosferol, a Furanocoumarin Isolated from Citrus junos Seed Shells through Bioactivity-Guided Fractionation. Molecules (Basel, Switzerland), 24(22), 4088. https://doi.org/10.3390/molecules24224088
  3. Hajhashemi, V., Sajjadi, S. E., & Heshmati, M. (2009). Anti-inflammatory and analgesic properties of Heracleum persicum essential oil and hydroalcoholic extract in animal models. Journal of ethnopharmacology, 124(3), 475–480. https://doi.org/10.1016/j.jep.2009.05.012
  4. Bahadori, M. B., Dinparast, L., & Zengin, G. (2016). The Genus Heracleum: A Comprehensive Review on Its Phytochemistry, Pharmacology, and Ethnobotanical Values as a Useful Herb. Comprehensive reviews in food science and food safety, 15(6), 1018–1039. https://doi.org/10.1111/1541-4337.12222
  5. Flanagan, K. E., Blankenship, K., & Houk, L. (2021). Botanical Briefs: Phytophotodermatitis Caused by Giant Hogweed (Heracleum mantegazzianum). Cutis, 108(5), 251–253. https://doi.org/10.12788/cutis.0389
  6. Pezantes-Orellana C, German Bermúdez F, Matías De la Cruz C, Montalvo JL, Orellana-Manzano A. Essential oils: a systematic review on revolutionizing health, nutrition, and omics for optimal well-being. Front Med (Lausanne). 2024 Feb 16;11:1337785. doi: 10.3389/fmed.2024.1337785. PMID: 38435393; PMCID: PMC10905622.
  7. Tsao R. Chemistry and biochemistry of dietary polyphenols. Nutrients. 2010 Dec;2(12):1231-46. doi: 10.3390/nu2121231. Epub 2010 Dec 10. PMID: 22254006; PMCID: PMC3257627.
  8. Rudrapal, M., Khairnar, S. J., Khan, J., Dukhyil, A. B., Ansari, M. A., Alomary, M. N., Alshabrmi, F. M., Palai, S., Deb, P. K., & Devi, R. (2022). Dietary Polyphenols and Their Role in Oxidative Stress-Induced Human Diseases: Insights Into Protective Effects, Antioxidant Potentials and Mechanism(s) of Action. Frontiers in pharmacology, 13, 806470. https://doi.org/10.3389/fphar.2022.806470