Aronstab
Der Aronstab (Arum maculatum) ist eine giftige Wildpflanze, die in Europa heimisch ist und häufig in schattigen Wäldern wächst. Er ist bekannt für seine charakteristischen pfeilförmigen Blätter und die auffällige, rote Frucht, die sich im Herbst bildet. Historisch wurde der Aronstab in der Volksmedizin zur Behandlung von Atemwegserkrankungen und Hautleiden verwendet. Aufgrund seiner Giftigkeit wird er jedoch heute fast ausschließlich in der Homöopathie eingesetzt.
Welche Vorteile bringt Aronstab?
Die Anwendung von Aronstab in der modernen Medizin ist stark eingeschränkt. In der traditionellen Heilkunde und Homöopathie wurde und wird der Aronstab jedoch noch immer für folgende Zwecke genutzt:
- Linderung von Atemwegserkrankungen: Homöopathische Präparate des Aronstabs werden zur Behandlung von Heiserkeit, Halsschmerzen und Entzündungen der Atemwege eingesetzt.
- Förderung der Wundheilung: In der Volksmedizin wurden Blätter oder Wurzelstücke äußerlich angewendet, um kleine Hautverletzungen zu behandeln. Die Wirksamkeit dieser Anwendungen wurde auch in Studien untersucht und bis zu einem gewissen Grad nachgewiesen (1,2). Mehr Forschung ist allerdings nötig, um den Effekt abschließend zu verifizieren
- Schmerzlinderung: Es gibt Berichte über die Verwendung des Aronstabs zur Linderung sind auch hier die wissenschaftlichen Nachweise nicht gerade zahlreich (2).
Des Weiteren wurde der Aronstab in Untersuchungen aber auch noch mit anderen Effekten in Verbindung gebracht. Auch hier gilt allerdings, dass noch mehr Forschung nötig ist, um die Ergebnisse umfassend zu verifizieren.
- Antioxidative Eigenschaften (2,3)
- Entzündungshemmende Wirkung (2)
- Entzündungsfördernde Wirkung (2,5)
- Antimikrobielle Wirkung (2,3,4)
- Immunmodulierende Wirkung (2)
Wie wirkt Aronstab?
Die Wirkung des Aronstabs wird auf seine Inhaltsstoffe zurückgeführt, die in der Pflanze in unterschiedlichen Konzentrationen vorhanden sind:
- Oxalatkristalle: Diese feinen, nadelförmigen Kristalle können bei Kontakt mit Schleimhäuten oder Haut starke Reizungen verursachen. In homöopathischen Dosierungen sollen sie jedoch entzündungshemmend wirken können. Die Forschung unterstützt diese Hypothese allerdings kaum
- Saponine: Bekannt für zahlreiche Effekte, tragen sie höchstwahrscheinlich maßgeblich zu den verschiedenen Wirkungen des Aronstab bei (6,7).
Anwendungsempfehlung
Aronstab sollte niemals in roher oder selbst zubereiteter Form angewendet werden, da alle Pflanzenteile hochgiftig sind. Homöopathische Präparate, die in stark verdünnter Form erhältlich sind, bieten eine Alternative und sollten allerdings immer gemäß den Anweisungen eines Arztes oder Fachpersonals verwendet werden.
Welche Risiken bringt die Verwendung von Aronstab mit sich?
- Nebenwirkungen: Bei unsachgemäßer Anwendung können Symptome wie Brennen im Mund, Erbrechen, Durchfall und sogar Atemnot auftreten. Der Verzehr der Beeren oder der Wurzel kann lebensbedrohlich sein.
- Risiken: Kinder und Haustiere sind besonders gefährdet, da die roten Beeren attraktiv wirken, jedoch hochgiftig sind.
- Interaktionen: Die Wechselwirkungen mit Medikamenten sind nicht ausreichend erforscht, da Aronstab selten in der Schulmedizin verwendet wird.
Fazit
Der Aronstab ist eine interessante, aber auch giftige Pflanze, die in der traditionellen Medizin historisch genutzt wurde. Heutzutage findet er fast ausschließlich in der Homöopathie Anwendung. Aufgrund seiner Giftigkeit ist Vorsicht geboten, und die Verwendung sollte stets unter fachkundiger Anleitung erfolgen. Der direkte Kontakt mit der Pflanze sollte vermieden werden, insbesondere bei Kindern und Haustieren.
Quellen:
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- Farahmandfar R, Esmaeilzadeh Kenari R, Asnaashari M, Shahrampour D, Bakhshandeh T. Bioactive compounds, antioxidant and antimicrobial activities of Arum maculatum leaves extracts as affected by various solvents and extraction methods. Food Sci Nutr. 2019 Jan 28;7(2):465-475. doi: 10.1002/fsn3.815. PMID: 30847124; PMCID: PMC6392860.
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- Alencar VB, Alencar NM, Assreuy AM, Mota ML, Brito GA, Aragão KS, Bittencourt FS, Pinto VP, Debray H, Ribeiro RA, Cavada BS. Pro-inflammatory effect of Arum maculatum lectin and role of resident cells. Int J Biochem Cell Biol. 2005 Sep;37(9):1805-14. doi: 10.1016/j.biocel.2005.02.027. Epub 2005 Apr 13. PMID: 15914076.
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- Bouzier, Audrey & Rojas, Janne & Koumba Ibinga, Sidrine & Ahmed, Lamarti & Martin, Patrick & Salcedo, Marielba. (2023). The impact of saponins on health-Review. 13. 362. 10.33263/BRIAC134.362.