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Arnika

Arnika (Arnica montana), auch bekannt als Bergwohlverleih, ist eine Heilpflanze, die in Europa und Nordamerika in den Alpen und anderen Gebirgsregionen vorkommt. Seit Jahrhunderten wird Arnika in der traditionellen Medizin verwendet, insbesondere zur Behandlung von Prellungen, Muskel- und Gelenkschmerzen und Entzündungen. Ihre therapeutischen Eigenschaften werden vor allem auf die enthaltenen Sesquiterpenlactone, Flavonoide und ätherischen Öle zurückgeführt.

Welche Vorteile kann Arnika bringen?

Arnika wird vor allem in der äußerlichen Anwendung verwendet und ist in Form von Cremes, Salben, Tinkturen und Gele weit verbreitet. Zu den häufigsten Einsatzgebieten, bei denen die Behandlung einen Vorteil bringen kann, gehören:

  • Prellungen und Blutergüsse: Arnika wird traditionell bei Blutergüssen und Prellungen verwendet, da sie die Heilung beschleunigen und Schwellungen reduzieren kann (1,2).
  • Entzündungen: Aufgrund ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften wird Arnika oft bei Verstauchungen, Muskelzerrungen und Gelenkschmerzen eingesetzt. In Studien hat sich gezeigt, dass Helenalin die Aktivität bestimmter Entzündungsmarker reduziert, was zu einer Schmerzlinderung führt (3,4,5).
  • Rheumatische Beschwerden: Bei rheumatischen Erkrankungen wie Arthrose wird Arnika zur Linderung von Gelenkschmerzen und Schwellungen eingesetzt. Einige klinische Studien deuten darauf hin, dass Arnika bei Arthrose eine ähnlich gute Wirkung wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) zeigen kann (1,4,5,6).
  • Insektenstiche: Arnika wird auch verwendet, um den Juckreiz und die Schwellung von Insektenstichen zu lindern (7).

Wie wirkt Arnika?

Arnika wirkt primär durch ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Inhaltsstoffe wie Helenalin und Dihydrohelenalin. Diese Verbindungen hemmen die Produktion von Prostaglandinen und anderen entzündungsfördernden Substanzen im Körper, was zu einer Verringerung von Schmerzen und Schwellungen führt (1,8,9).

Die wichtigsten bioaktiven Inhaltsstoffe in Arnika sind:

  • Helenalin: Ein Sesquiterpenlacton, das entzündungshemmend wirkt und eine zentrale Rolle in der Wirkung der Pflanze spielt.
  • Flavonoide: Diese wirken antioxidativ und unterstützen die körpereigenen Abwehrmechanismen.
  • Ätherische Öle: Sie enthalten unter anderem Thymol, das antiseptische Eigenschaften hat.
  • Cumarine: Diese haben gerinnungshemmende Eigenschaften, was für die Durchblutung förderlich sein kann.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Obwohl Arnika viele Vorteile bietet, ist Vorsicht geboten, insbesondere bei der inneren Anwendung. Arnika ist in roher Form giftig und darf nicht oral eingenommen werden, da sie Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen und schwere Vergiftungen verursachen kann (1). Für die äußerliche Anwendung ist es in der Regel sicher, jedoch können bei empfindlicher Haut allergische Reaktionen auftreten. Es wird empfohlen, Arnika nur auf unbeschädigter Haut anzuwenden (1).

Wechselwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

  • Schwangerschaft und Stillzeit: Aufgrund möglicher toxischer Wirkungen sollte Arnika während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen oder großflächig angewendet werden.
  • Blutverdünnende Medikamente: Personen, die Blutverdünner einnehmen, sollten bei der Anwendung von Arnika vorsichtig sein, da es möglicherweise die Wirkung solcher Medikamente verstärken kann.

Fazit

Arnika ist eine bewährte Heilpflanze mit starken entzündungshemmenden, schmerzlindernden und durchblutungsfördernden Eigenschaften. Sie wird besonders bei Prellungen, Blutergüssen und rheumatischen Beschwerden erfolgreich eingesetzt. Aufgrund ihrer potenziellen Nebenwirkungen sollte die Anwendung jedoch gut dosiert und vor allem äußerlich erfolgen.

Quellen

  1. Smith, A. G., Miles, V. N., Holmes, D. T., Chen, X., & Lei, W. (2021). Clinical Trials, Potential Mechanisms, and Adverse Effects of Arnica as an Adjunct Medication for Pain Management. Medicines (Basel, Switzerland), 8(10), 58. https://doi.org/10.3390/medicines8100058
  2. Jurcău R., Jurcău I. The effectiveness of Arnica Montana treatment, in sports post-trauma ankle sprains. Eficienţa tratamentului cu Arnica Montana, în entorse de gleznă post-traumatism sportive. Palestrica Third Millenn. Civiliz. Sport. 2013;14:33–39.
  3. Kriplani, P., Guarve, K., & Baghael, U. S. (2017). Arnica montana L. - a plant of healing: review. The Journal of pharmacy and pharmacology, 69(8), 925–945. https://doi.org/10.1111/jphp.12724
  4. Cameron, M., & Chrubasik, S. (2013). Topical herbal therapies for treating osteoarthritis. The Cochrane database of systematic reviews, 2013(5), CD010538. https://doi.org/10.1002/14651858.CD010538
  5. Knuesel, O., Weber, M., & Suter, A. (2002). Arnica montana gel in osteoarthritis of the knee: an open, multicenter clinical trial. Advances in therapy, 19(5), 209–218. https://doi.org/10.1007/BF02850361
  6. Widrig, R., Suter, A., Saller, R., & Melzer, J. (2007). Choosing between NSAID and arnica for topical treatment of hand osteoarthritis in a randomised, double-blind study. Rheumatology international, 27(6), 585–591. https://doi.org/10.1007/s00296-007-0304-y
  7. Huber, R., Bross, F., Schempp, C., & Gründemann, C. (2011). Arnica and stinging nettle for treating burns - a self-experiment. Complementary therapies in medicine, 19(5), 276–280. https://doi.org/10.1016/j.ctim.2011.08.001
  8. Lyss, G., Schmidt, T. J., Merfort, I., & Pahl, H. L. (1997). Helenalin, an anti-inflammatory sesquiterpene lactone from Arnica, selectively inhibits transcription factor NF-kappaB. Biological chemistry, 378(9), 951–961. https://doi.org/10.1515/bchm.1997.378.9.951
  9. Lyss, G., Knorre, A., Schmidt, T. J., Pahl, H. L., & Merfort, I. (1998). The anti-inflammatory sesquiterpene lactone helenalin inhibits the transcription factor NF-kappaB by directly targeting p65. The Journal of biological chemistry, 273(50), 33508–33516. https://doi.org/10.1074/jbc.273.50.33508
  10. Baillargeon, L., Drouin, J., Desjardins, L., Leroux, D., & Audet, D. (1993). Les effets de l'Arnica Montana sur la coagulation sanguine. Essai clinique randomisé [The effects of Arnica Montana on blood coagulation. Randomized controlled trial]. Canadian family physician Medecin de famille canadien, 39, 2362–2367.