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Arbutin

Arbutin ist ein pflanzlicher Wirkstoff, der vor allem aus den Blättern von Pflanzen wie der Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi), Heidelbeere oder Preiselbeere gewonnen wird. Chemisch handelt es sich um ein Hydrochinon-Glucosid, das in der Natur als sekundärer Pflanzenstoff vorkommt. Arbutin ist vor allem für seine hautaufhellenden und antimikrobiellen Eigenschaften bekannt und wird sowohl in der Naturheilkunde als auch in der modernen Kosmetik breit eingesetzt. Insbesondere in Hautpflegeprodukten gegen Pigmentflecken, Altersflecken und ungleichmäßigen Hautton hat sich Arbutin als milde, aber wirksame Alternative zu synthetischen Substanzen in der Kosmetikindustrie etabliert. Auch in der Phytotherapie spielt es eine Rolle bei der Behandlung von Harnwegsinfekten.

Welche Vorteile bringt Arbutin?

Arbutin wird in der Naturheilkunde für verschiedene Anwendungen geschätzt – sowohl äußerlich als auch innerlich. Einige dieser Wirkungen wurden auch in Studien untersucht, und die Ergebnisse dieser Arbeiten bringen Arbutin mit einer Vielzahl von Effekten in Verbindung. Diese sind natürlich wie immer kritisch zu interpretieren, da sie nicht ohne weiteres übertragbar sind. Das Potenzial von Arbutin scheint allerdings groß und die Zukunftsperspektive scheint interessant. Hier sind einige Anwendungsbereiche der traditionellen Medizin sowie aktuelle Forschungsergebnisse:

  • Hautaufhellung: Arbutin hemmt das Enzym Tyrosinase, das für die Melaninbildung verantwortlich ist. Dadurch kann es helfen, Hyperpigmentierung, Altersflecken und ungleichmäßige Hauttöne zu reduzieren (1,2,4).
  • Antimikrobielle Wirkung: In der pflanzlichen Urologie der Naturheilkunde wird Arbutin – insbesondere aus Bärentraubenblättern – zur Behandlung von Blasenentzündungen und Harnwegsinfekten eingesetzt, da es antibakteriell wirken soll. Studien haben dagegen einen antiviralen Effekt festgestellt (4).
  • Antioxidative Eigenschaften: Arbutin wird in Studien mit einer antioxidativen Wirkung in Verbindung gebracht, die potenziell mit ihrer schützenden Wirkung von Hautzellen vor oxidativem Stress und frühzeitiger Alterung zusammenhängt (3,5).
  • Antidiabetischer Effekt: Untersuchungen an Ratten brachten Arbutin mit einer verbesserungs der Glukosetoleranz, der Insulinresistenz und einer Dyslipidämie bei Ratten mit Diabetes Typ 2 in Verbindung (6)

Diese Effekte sind jedoch nur eine Auswahl der verschiedenen Wirkungen, mit denen Arbutin in Studien in Verbindung gebracht werden konnte. Gerade im Bereich der Tierstudien wurde großes Potenzial in Bezug auf verschiedene Krankheitsbilder festgestellt. Eine gute Zusammenfassung dieser Arbeiten liefern Mishra p. et al. (2024)

Wie wirkt Arbutin?

Die Wirkung von Arbutin entfaltet sich über verschiedene Mechanismen:

  • Tyrosinase-Hemmung: Durch die Blockade des Enzyms Tyrosinase wird die Umwandlung von Tyrosin in Melanin gehemmt – was eine aufhellende Wirkung auf die Haut zur Folge hat.
  • Antimikrobielle Umwandlung im Körper: Im alkalischen Urin wird Arbutin zu Hydrochinon gespalten, das antibakteriell wirkt – besonders gegen Escherichia coli, einen der Hauptverursacher von Harnwegsinfektionen.
  • Radikalfänger: Als Antioxidans neutralisiert Arbutin freie Radikale, die Zellschäden und Hautalterung verursachen können.

Nebenwirkungen und Risiken

Arbutin gilt in der Regel als gut verträglich, dennoch sind einige Hinweise zu beachten:

  • Langzeitanwendung: Eine übermäßige oder sehr langfristige Anwendung kann zu Hautreizungen führen.
  • Hydrochinon-Abspaltung: Im Körper kann Arbutin zu Hydrochinon umgewandelt werden, das in hohen Dosen toxisch wirken kann. Daher sollte es nicht in großen Mengen oder ohne ärztliche Rücksprache innerlich eingenommen werden.
  • Schwangerschaft: Aufgrund unzureichender Studienlage wird von einer Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit abgeraten.

Fazit

Arbutin ist ein vielseitiger Naturstoff mit großem Potenzial – besonders in der Hautpflege und der pflanzlichen Urologie. Seine sanfte, aber effektive Wirkung auf Pigmentflecken und seine verschiedenen Eigenschaften machen ihn zu einem beliebten Wirkstoff in Naturheilkunde und Kosmetik. Bei sachgemäßer Anwendung ist Arbutin in der Regel gut verträglich, sollte aber wie alle bioaktiven Substanzen mit Bedacht und unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden.

Quellen:

  1. Shu, P., Wang, Y., & Zhang, L. (2024). The Effect of α-Arbutin on UVB-Induced Damage and Its Underlying Mechanism. Molecules (Basel, Switzerland), 29(9), 1921. https://doi.org/10.3390/molecules29091921
  2. Arbutin. (2007). In Dermatologic Clinics. ScienceDirect. https://www.sciencedirect.com/topics/medicine-and-dentistry/arbutin
  3. Boo Y. C. (2021). Arbutin as a Skin Depigmenting Agent with Antimelanogenic and Antioxidant Properties. Antioxidants (Basel, Switzerland), 10(7), 1129. https://doi.org/10.3390/antiox10071129
  4. Xu, Y., Zhang, T., Mu, S., Peng, Y., Wu, D., Yang, L., Li, Q., Wu, Z., & Zhang, J. (2025). Discovery of Arbutin as Novel Potential Antiviral Agent Against Tomato Yellow Leaf Curl Virus. Journal of agricultural and food chemistry, 73(7), 3967–3976. https://doi.org/10.1021/acs.jafc.4c11365
  5. Takebayashi, J., Ishii, R., Chen, J., Matsumoto, T., Ishimi, Y., & Tai, A. (2010). Reassessment of antioxidant activity of arbutin: multifaceted evaluation using five antioxidant assay systems. Free radical research, 44(4), 473–478. https://doi.org/10.3109/10715761003610760
  6. Abduh, M. S., Alzoghaibi, M. A., Alzoghaibi, A. M., Bin-Ammar, A., Alotaibi, M. F., Kamel, E. M., & Mahmoud, A. M. (2023). Arbutin ameliorates hyperglycemia, dyslipidemia and oxidative stress and modulates adipocytokines and PPARγ in high-fat diet/streptozotocin-induced diabetic rats. Life sciences, 321, 121612. https://doi.org/10.1016/j.lfs.2023.121612
  7. Mishra, P., Ahsan, F., Mahmood, T., Bano, S., Shamim, A., Ansari, V. A., & Yadav, J. (2024). Progress of arbutin from dietary supplement to advanced medicine. Expert Findings in Drug Discovery, 2(n.v.), Article e70013. https://doi.org/10.1002/efd2.70013