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Aprikose

Die Aprikose (Prunus armeniaca), auch Marille genannt, ist eine Frucht der Rosengewächse (Rosaceae). Sie stammt ursprünglich aus Zentralasien, wird heute jedoch weltweit kultiviert. Der Aprikosenbaum ist ein kleiner, widerstandsfähiger Baum, der vor allem in wärmeren Klimazonen gedeiht. Die Frucht ist bekannt für ihr süß-säuerliches Aroma, ihre orangefarbene Schale und ihr weiches, saftiges Fruchtfleisch. Aprikosen werden sowohl frisch als auch in getrockneter Form oder als Zutat in Marmeladen, Säften und Backwaren geschätzt. Neben ihrem kulinarischen Wert hat die Aprikose eine lange Tradition in der Heilkunde.

Welche Vorteile bietet die Aprikose?

Die Aprikose ist reich an Nährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten. Hier sind einige der Studien, die zur Aprikose oder zu enthaltenen Wirkstoffen durchgeführt wurden. Wie immer gilt es, die Studien kritisch zu betrachten und zu berücksichtigen, dass nicht alle Studien ohne weiteres übertragbar sind:

  • Hautgesundheit: Aufgrund ihres hohen Gehalts an Beta-Carotin, einem Vorläufer von Vitamin A, trägt die Aprikose zur Förderung der Hautgesundheit bei und wird auch im Anti-Aging-Bereich eingesetzt. (1,2,3)
  • Verdauung: Die Ballaststoffe in der Aprikose unterstützen eine gesunde Verdauung und können so Verstopfungen vorbeugen. Getrocknetes Obst wird häufig als wirksames, aber mildes Abführmittel genutzt. (4,5,6)
  • Immunsystem: Der Vitamin-C-Gehalt der Aprikose hat einen wichtigen Einfluss auf das Immunsystem (7).
  • Augengesundheit: Das enthaltene Beta-Carotin und Lutein unterstützen in Studien die Augengesundheit und konnten helfen, eine altersbedingte Makuladegeneration zu verhindern. (8,9,10)
  • Antioxidative Wirkung: Die Kerne der Aprikose wiesen in verschiedenen Untersuchungen eine antioxidative Wirkung auf. Auch das in der Aprikose enthaltene Vitamin C und das Lutein wirken antioxidativ (7,8,11,12).
  • Antimikrobielle Wirkung: Studien haben gezeigt, dass Wirkstoffe im Kern der Aprikose einen antimikrobiellen Effekt haben, wodurch sie den Körper gegen pathogene Bakterien und Viren unterstützen könnten (11,12).
  • Schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung: Forscher konnten Aprikosenkerne mit einem analgetischen und entzündungshemmenden Effekt in Verbindung bringen (11,12,13).

Wie wirkt die Aprikose?

Die gesundheitsfördernden Wirkungen der Aprikose basieren auf ihrer reichhaltigen Zusammensetzung:

  • Beta-Carotin: Wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt und unterstützt unter anderem die Gesundheit der Augen (10).
  • Vitamin C: Wirkt als starkes Antioxidans, das freie Radikale neutralisiert und das Immunsystem stärkt (7).
  • Ballaststoffe: Fördern eine gesunde Darmflora und regulieren die Verdauung (5).
  • Polyphenole: Antioxidative Verbindungen, die entzündungshemmend wirken und so die Gesundheit unterstützen können (14).
  • Kalium: Hat eine ganze Reihe positiver Effekte auf die Gesundheit (15).

Diese Inhaltsstoffe machen die Aprikose zu einer vielseitigen Frucht, die sowohl präventiv als auch unterstützend für verschiedene Körperfunktionen im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung in Betracht gezogen werden sollte.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Obwohl die Aprikose viele gesundheitliche Vorteile bietet, gibt es einige Aspekte, die zu beachten sind:

  • Kerngifte: Die Kerne der Aprikose enthalten Amygdalin, das im Körper zu Blausäure umgewandelt werden kann. Der Verzehr größerer Mengen kann zu Vergiftungserscheinungen führen.
  • Allergien: Manche Menschen können auf Aprikosen allergisch reagieren, insbesondere bei Pollenallergikern (Kreuzallergien).
  • Zuckergehalt: Getrocknete Aprikosen enthalten eine hohe Konzentration an Zucker und sollten in Maßen konsumiert werden, insbesondere bei Diabetes.

Fazit

Die Aprikose ist eine schmackhafte und nährstoffreiche Frucht, die zahlreiche gesundheitliche Vorteile bietet. Von der Unterstützung der Verdauung bis hin zur Förderung der Haut- und Augengesundheit ist die Aprikose ein vielseitiges Lebensmittel, das sowohl frisch als auch getrocknet genossen werden kann. Neben ihrem kulinarischen Wert hat die Aprikose auch einen festen Platz in der Naturheilkunde. Wie bei allen Lebensmitteln sollte jedoch auf einen maßvollen Konsum geachtet werden, insbesondere bei getrockneten Aprikosen und Aprikosenkernen.

Quellen:

  1. Ruiz, D., Egea, J., Tomás-Barberán, F. A., & Gil, M. I. (2005). Carotenoids from new apricot (Prunus armeniaca L.) varieties and their relationship with flesh and skin color. Journal of Agricultural and Food Chemistry, 53(16), 6368–6374. https://doi.org/10.1021/jf0480700
  2. VanBuren, C. A., & Everts, H. B. (2022). Vitamin A in Skin and Hair: An Update. Nutrients, 14(14), 2952. https://doi.org/10.3390/nu14142952
  3. Milani, M., & Colombo, F., on behalf of the To-Re Trial Study Group. (2023). Skin Anti-Aging Effect of Oral Vitamin A Supplementation in Combination with Topical Retinoic Acid Treatment in Comparison with Topical Treatment Alone: A Randomized, Prospective, Assessor-Blinded, Parallel Trial. Cosmetics, 10(5), 144. https://doi.org/10.3390/cosmetics10050144
  4. Kaczmarczyk, M. M., Miller, M. J., & Freund, G. G. (2012). The health benefits of dietary fiber: beyond the usual suspects of type 2 diabetes mellitus, cardiovascular disease and colon cancer. Metabolism: clinical and experimental, 61(8), 1058–1066. https://doi.org/10.1016/j.metabol.2012.01.017
  5. Yang, J., Wang, H. P., Zhou, L., & Xu, C. F. (2012). Effect of dietary fiber on constipation: a meta analysis. World journal of gastroenterology, 18(48), 7378–7383. https://doi.org/10.3748/wjg.v18.i48.7378
  6. Attaluri, A., Donahoe, R., Valestin, J., Brown, K., & Rao, S. S. (2011). Randomised clinical trial: dried plums (prunes) vs. psyllium for constipation. Alimentary pharmacology & therapeutics, 33(7), 822–828. https://doi.org/10.1111/j.1365-2036.2011.04594.x
  7. Carr, A. C., & Maggini, S. (2017). Vitamin C and Immune Function. Nutrients, 9(11), 1211. https://doi.org/10.3390/nu9111211
  8. Buscemi, S., Corleo, D., Di Pace, F., Petroni, M. L., Satriano, A., & Marchesini, G. (2018). The Effect of Lutein on Eye and Extra-Eye Health. Nutrients, 10(9), 1321. https://doi.org/10.3390/nu10091321
  9. Wu, J.; Cho, E.; Willett, W.C.; Sastry, S.M.; Schaumberg, D.A. Intakes of Lutein, Zeaxanthin, and Other Carotenoids and Age-Related Macular Degeneration During 2 Decades of Prospective Follow-up. JAMA Ophthalmol. 2015, 133, 1415.
  10. Johra, F. T., Bepari, A. K., Bristy, A. T., & Reza, H. M. (2020). A Mechanistic Review of β-Carotene, Lutein, and Zeaxanthin in Eye Health and Disease. Antioxidants, 9(11), 1046. https://doi.org/10.3390/antiox9111046
  11. Raj V, Jain A, Chaudhary J. 2012.Prunus armeniaca (apricot): An overview, Journal of Pharmacy Research, 5(8), 3964–3966
  12. Tahiroğlu, V., Alayunt, N., & Timür, İ. (2022). Health effects of apricot kernel. ResearchGate. https://doi.org/10.13140/RG.2.2.15137.48485
  13. Minaiyan, M., Ghannadi, A., Asadi, M., Etemad, M., & Mahzouni, P. (2014). Anti-inflammatory effect of Prunus armeniaca L. (Apricot) extracts ameliorates TNBS-induced ulcerative colitis in rats. Research in pharmaceutical sciences, 9(4), 225–231.
  14. Singh, A., Yau, Y. F., Leung, K. S., El-Nezami, H., & Lee, J. C. (2020). Interaction of Polyphenols as Antioxidant and Anti-Inflammatory Compounds in Brain-Liver-Gut Axis. Antioxidants (Basel, Switzerland), 9(8), 669. https://doi.org/10.3390/antiox9080669
  15. Office of Dietary Supplements. (n.d.). Potassium - Fact sheet for health professionals. National Institutes of Health. Retrieved January 27, 2025, from[ https://ods.od.nih.gov/factsheets/Potassium-HealthProfessional/#h13