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Alanwurzel

Die Alanwurzel, auch bekannt als Anacyclus pyrethrum, gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ist vor allem im Mittelmeerraum und in Nordafrika heimisch. In der traditionellen Medizin – besonders im Ayurveda und der Unani-Heilkunde – hat sie eine lange Geschichte als kraftvolles Naturmittel. Sie wird häufig auch als Spanischer Pfeffer oder Akkarkara bezeichnet und ist für ihre intensive, leicht brennende Wirkung bekannt, die bereits beim Kauen der Wurzel spürbar wird. Botanisch erinnert die Alanwurzel an eine kleine Kamille, doch im Gegensatz zur zarten Erscheinung steht ihre in der Naturheilkunde nachgesagte Wirkung im Körper: stimulierend, vitalisierend und kräftigend. In der modernen Phytotherapie wird sie zunehmend als Adaptogen und pflanzliches Aphrodisiakum erforscht – besonders im Zusammenhang mit hormonellem Gleichgewicht, Libido und Stressresilienz.

Welche gesundheitlichen Vorteile bietet die Alanwurzel?

In der traditionellen Medizin werden der Alanwurzel eine ganze Reihe verschiedener gesundheitlicher Vorteile nachgesagt. Wissenschaftliche Arbeiten deuten ebenfalls auf ein breitgefächertes medizinisches Potenzial der Pflanze hin, es ist allerdings mehr Forschung notwendig, um die bisherigen Funde ausreichend zu validieren. Bisherige Studien sind außerdem kritisch zu betrachten, da es sich teilweise um Tierstudien Handelt und die Ergebnisse im Allgemeinen nicht immer übertragen werden können.

  • Stärkung der Libido und Fruchtbarkeit: In der traditionellen Anwendung wird die Alanwurzel als Aphrodisiakum für Männer und Frauen geschätzt. Sie soll die Libido steigern, die Samenqualität verbessern und die hormonelle Balance unterstützen (1,2).
  • Adaptogene Wirkung: Ähnlich wie Ginseng oder Ashwagandha kann die Alanwurzel helfen, die körpereigene Stressresistenz zu verbessern. Dies macht sie interessant für Menschen mit chronischem Stress, Erschöpfung oder Burn-out-Tendenzen (3).
  • Antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften: Verschiedene Studien konnten die Wirkstoffe in der Alanwurzel sowohl mit antioxidativen als auch mit entzündungshemmenden Eigenschaften in Verbindung bringen (2,3,4
  • Antimikrobielle Wirkung: Untersuchungen legen ein großes antimirkobielles Potenzial nahe, das von den Wirkstoffen, die in der Pflanze enthalten sind, ausgeht (2,5,6)
  • Zahngesundheit: Die scharf schmeckende Wurzel wurde traditionell gegen Zahnschmerzen und Zahnfleischentzündungen gekaut. Ihre lokalanästhetischen Eigenschaften können kurzfristige Linderung verschaffen (2,7).
  • Antidiabetische Eigenschaften: Eine Reihe verschiedener wissenschaftlicher Arbeiten zeigte, dass die Wirkstoffe in der Pflanze dabei helfen könnten, Symptome von Diabetes zu lindern (2,8,9).
  • Positive Effekte auf Depressionen: Verschiedene Studien implizieren positive Wirkung auf Depressionen (2,10)

Wie wirkt die Alanwurzel im Körper?

Die Wirkung der Alanwurzel basiert Studien zufolge auf einem Mix aus sekundären Pflanzenstoffen, darunter vor allem Alkylamide, Sesquiterpenlactone, Flavonoide und Pellitorin (2).

Gibt es Nebenwirkungen oder Risiken?

Die Alanwurzel gilt in moderater Dosierung als gut verträglich. Dennoch sind einige Punkte zu beachten und die Anwendung sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen:

  • Potenziell toxisch: Die therapeutische Anwendung von A. pyrethrum kann verschiedene toxische Reaktionen hervorrufen, darunter Haut- und Schleimhautreizungen, Magen-Darm-Beschwerden (wie Koliken, Durchfall, Krämpfe), Kopfschmerzen, Übelkeit, Atemstörungen, Ohrensausen und in schweren Fällen sogar Ohnmacht (1).
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Wegen fehlender Belege über die Wirkung sollte die Wurzel in dieser Zeit nicht verwendet werden.

Fazit

Die Alanwurzel ist ein bemerkenswerter Vertreter der traditionellen Pflanzenheilkunde, der bei verschiedensten Problemen eingesetzt wurde. Studien legen ebenfalls ein großes medizinisches Potenzial nahe, mehr Forschung ist allerdings notwendig, um die einzelnen Wirkungen der Pflanze abschließend bestimmen zu können.

Quellen:

  1. Jawhari F.Z., El Moussaoui A., Bourhia M., Imtara H., Mechchate H., Es-Safi I., Ullah R., Ezzeldin E., Mostafa G.A., Grafov A., et al. Anacyclus pyrethrum (L): Chemical Composition, Analgesic, Anti-Inflammatory, and Wound Healing Properties. Molecules. 2020;25:5469. doi: 10.3390/molecules25225469.
  2. Elazzouzi, H., Fadili, K., Cherrat, A., Amalich, S., Zekri, N., Zerkani, H., Tagnaout, I., Hano, C., Lorenzo, J. M., & Zair, T. (2022). Phytochemistry, Biological and Pharmacological Activities of the Anacyclus pyrethrum (L.) Lag: A Systematic Review. Plants (Basel, Switzerland), 11(19), 2578. https://doi.org/10.3390/plants11192578
  3. Rimbau V., Risco E., Canigueral S., Iglesias J. Anti-inflammatory Activity of Some Extracts from Plants used in the Traditional Medicine of North-African Countries. Phytother. Res. 1996;10:421–423. doi: 10.1002/(SICI)1099-1573(199608)10:5<421::AID-PTR851>3.0.CO;2-U.
  4. awhari F.Z., Moussaoui A.E.L., Bourhia M., Imtara H., Saghrouchni H., Ammor K., Ouassou H., Elamine Y., Ullah R., Ezzeldin E., et al. Anacyclus pyrethrum var. pyrethrum (L.) and Anacyclus pyrethrum var. depressus (Ball) Maire: Correlation between Total Phenolic and Flavonoid Contents with Antioxidant and Antimicrobial Activities of Chemically Characterized Extracts. Plants. 2021;10:149. doi: 10.3390/plants10010149.
  5. Elazzouzi H., Soro A., Elhilali F., Bentayeb A., Alaoui M., Belghiti E. Phytochemical study of Anacyclus pyrethrum (L.) of Middle Atlas (Morocco), and in vitro study of antibacterial activity of pyrethrum. Adv. Nat. Appl. Sci. 2014;8:131–140.
  6. Chavan P.A. Evaluation of Antimicrobial Activity of Various Medicinal Plants Extracts of Latur Zone against Pathogens. Int. J. Life Sci. Sci. Res. 2016;2:612–618. doi: 10.21276/ijlssr.2016.2.5.18.
  7. Patel V.K., Patel R.V., Bhatt H., Gopalakrishna G., Devasankariah G. A clinical appraisal of Anacyclus pyrethrum root extract in dental patients. Phytother. Res. 1992;6:158–159. doi: 10.1002/ptr.2650060313.
  8. Kumar V.K., Lalitha K.G. In vitro study on α-amylase inhibitory activity of an Ayurvedic medicinal plant, Anacyclus pyrethrum DC root. Indian J. Pharm. 2014;46:350–351. doi: 10.4103/0253-7613.132204.
  9. Shahraki M.R., Dehvari J., Shahrakipoo M., Shahreki E., Sharaki R.A., Dashipour A.R. The Effects of Anacyclus pyrethrum Alcoholic Root Extract on FSH, LH, Testosterone and Sperm Count in Diabetic Male Rats. Zahedan J. Res. Med. Sci. 2019;21:e88515. doi: 10.5812/zjrms.88515.
  10. Sujith K., Suba V., Ronald Darwin C. Neuropharmacological Profile of Ethanolic Extract of Anacyclus Pyrethrum in Albino Wistar Rats. Int. J. Pharm. Sci. Res. 2011;2:2109–2114.