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Aescin

Aescin, auch Escin genannt, ist ein bioaktives Wirkstoffgemisch aus Saponinen, das hauptsächlich in den Samen der Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) vorkommt. Es ist der medizinisch wirksamste Bestandteil der Pflanze und verantwortlich für viele ihrer pharmakologischen Effekte. Aescin wird seit Jahrzehnten in der Pflanzenheilkunde und Phytotherapie eingesetzt – insbesondere bei Erkrankungen des venösen Gefäßsystems. Die moderne Forschung befasst sich zunehmend mit Aescin aufgrund seiner gefäßstärkenden, entzündungshemmenden und abschwellenden Eigenschaften. In der Naturmedizin ist es vor allem in Salben, Gelen und Kapseln zur Behandlung von Venenleiden und Ödemen zu finden.

Welche gesundheitlichen Vorteile bietet Aescin?

Die Kastanie ist als Pflanze jedem ein Begriff und auch in der traditionellen Medizin wird sie bei verschiedenen Problemen eingesetzt. Wie sie ihre Wirkung entfaltet, ist weit weniger bekannt und welche Rolle der Wirkstoff Aescin dabei spielt. Wissenschaftliche Untersuchungen deuten bei dem Kastanien-Wirkstoff auf medizinisches Potenzial hin, allerdings ist mehr Forschung notwendig, um hier abschließende Aussagen treffen zu können.

  • Stärkung der Venen: Aescin erhöhte in Studien die Spannkraft der Venenwände und verbesserte die Mikrozirkulation, was es besonders wirksam bei Krampfadern und chronisch venöser Insuffizienz machen könnte (1,2).
  • Entzündungshemmung: Es hemmt entzündungsfördernde Enzyme wie Hyaluronidase und Prostaglandine, wodurch Schwellungen und Schmerzen reduziert werden könnten (1,2).
  • Ödemreduktion: Aescin verhindert Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe und wird daher bei postoperativen oder traumatischen Ödemen eingesetzt (1,2).
  • Antioxidative Wirkung: Studien weisen darauf hin, dass Aescin antioxidative Eigenschaften besitzt und so Zellen vor oxidativem Stress schützt (3).

Wie wirkt Aescin im Körper?

Auch hier gilt: Um abschließende Aussagen zur Wirkung treffen zu können, ist mehr Forschung notwendig. Bisher wird jedoch davon ausgegangen, dass Aescin über folgende Faktoren seine Wirkung entfaltet:

  • Kapillardichtung: Aescin reduziert die Durchlässigkeit der Kapillargefäße, wodurch weniger Flüssigkeit ins Gewebe austritt.
  • Vasoprotektion: Es schützt und stabilisiert die Endothelzellen der Gefäße.
  • Lymphfluss Förderung: Aescin fördert den Abtransport von Gewebsflüssigkeit über das Lymphsystem.
  • Modulation von Entzündungsprozessen: Es hemmt die Ausschüttung proinflammatorischer Botenstoffe und stabilisiert Zellmembranen.

Gibt es Nebenwirkungen oder Risiken?

  • Magen-Darm-Beschwerden: In seltenen Fällen kann Aescin Übelkeit oder Magenreizungen verursachen.
  • Kontaktallergien: Bei äußerlicher Anwendung sind Hautreaktionen möglich.
  • Nicht für Schwangere: Aufgrund potenzieller gefäßaktiver Effekte sollte Aescin während der Schwangerschaft nur nach Rücksprache mit ärztlichem Fachpersonal eingenommen werden.
  • Vorsicht bei Nierenerkrankungen: Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Einnahme mit Vorsicht zu betrachten.

Fazit

Aescin ist ein natürlicher Wirkstoff mit umfangreich dokumentierten Vorteilen für das Gefäß- und Lymphsystem. Es wird in der traditionellen Medizin vor allem bei Venenleiden, Ödemen und Entzündungen eingesetzt und ist sowohl in der Naturheilkunde als auch in der modernen Phytotherapie fest etabliert. Seine potenziell gefäßstabilisierenden und abschwellenden Eigenschaften könnten ihn zu einem wichtigen Bestandteil vieler pflanzlicher Arzneimittel machen und die Forschung legt dem Wirkstoff großes medizinisches Potenzial nahe.

Quellen:

  1. Gallelli L. (2019). Escin: a review of its anti-edematous, anti-inflammatory, and venotonic properties. Drug design, development and therapy, 13, 3425–3437. https://doi.org/10.2147/DDDT.S207720
  2. Verhaeghe, R., & Verhamme, P. (2009). Chapter 19 – Drugs acting on the cerebral and peripheral circulations. In J. K. Aronson (Ed.), Side Effects of Drugs Annual (Vol. 31, pp. 345–348). Elsevier. https://doi.org/10.1016/S0378-6080(09)03119-5
  3. Cheng, P., Kuang, F., & Ju, G. (2016). Aescin reduces oxidative stress and provides neuroprotection in experimental traumatic spinal cord injury. Free Radical Biology and Medicine, 99, 405–417. https://doi.org/10.1016/j.freeradbiomed.2016.09.002