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Adonisröschen

Das Adonisröschen (Gattung Adonis) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und ist vor allem in Europa und Asien verbreitet. Die bekanntesten Arten sind das Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis) und das Herbst-Adonisröschen (Adonis aestivalis). Die Pflanze ist nicht nur aufgrund ihrer leuchtend gelben oder roten Blüten schön anzusehen sondern auch in der Naturheilkunde und Botanik aufgrund ihrer pharmakologischen Eigenschaften von Interesse.

Welche Vorteile bringt das Adonisröschen? Das Adonisröschen enthält eine Reihe von bioaktiven Verbindungen, die in der traditionellen und modernen Medizin verwendet werden. Viele dieser Verbindungen konnten in Tier-, In-Vitro- und Humanstudien mit positiven Effekten in Zusammenhang gebracht werden. Besonders hervorzuheben sind bei den Ergebnissen die herzwirksamen Glykoside, die die Pflanze enthält:

Herz-Kreislauf-Wirkung: Das Frühlings-Adonisröschen enthält Adonidin, einen Wirkstoff, der eine herzstärkende Wirkung hat. Es wirkt ähnlich wie Digitalis (Fingerhut) und wird in der Naturheilkunde zur Behandlung von Herzschwäche (Herzinsuffizienz) verwendet. Adonidin verbessert Forschern zufolge die Kontraktionskraft des Herzens und kann so helfen, die Symptome einer schwachen Herzfunktion zu lindern (1,2,3).

Harntreibend: Die Pflanze wirkte in einer Tierstudie diuretisch, fördert also die Ausscheidung von Wasser durch den Urin. Diese Eigenschaft könnte potenziell bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die mit Wasseransammlungen (Ödemen) verbunden sind, hilfreich sein, indem sie überschüssige Flüssigkeiten aus dem Körper entfernt und dadurch die Belastung für das Herz verringert (4).

Antioxidative Wirkung: Die Wirkstoffe in der Pflanze zeigten in mehreren Studien eine antioxidative Wirkung, die einen potenziellen Schutz vor freien Radikalen darstellen könnte (5).

Wie wirkt das Adonisröschen? Mehr als 120 chemische Verbindungen wurden bisher aus der Pflanzengattung Adonis isoliert und identifiziert. Neben den gut bekannten Herzglykosiden konnten auch mehrere Flavonoide nachgewiesen werden, die eine Vielzahl von pharmakologischen Eigenschaften besitzen. Diese umfassen antioxidative, antimikrobielle, entzündungshemmende, kardioprotektive, neuroprotektive und antiallergische Effekte (6,7,8,9). Die Wirkung des Adonisröschens auf die Herzgesundheit beruht hauptsächlich auf seinen herzwirksamen Glykosiden, besonders Adonidin und Cymarin. Diese Verbindungen beeinflussen die Funktion des Herzens, indem sie die Aktivität der Natrium-Kalium-ATPase in den Herzmuskelzellen hemmen.

Einnahme und Verwendung Das Adonisröschen wurde traditionell in Form von Tee, Tinkturen oder Pulver verwendet. Heute ist die Verwendung von Adonisröschen in der Phytotherapie jedoch eingeschränkt, da es ein potenziell stark wirksames Heilmittel ist, zeitgleich aber bei Überdosierung auch giftig, weswegen die Dosierung sorgfältig kontrolliert werden muss. In der modernen Medizin wird Adonisröschen aufgrund seiner herzwirksamen Effekte in einigen Ländern in Form von standardisierten Arzneimitteln zur Behandlung von leichter Herzinsuffizienz verwendet. Solche Präparate unterliegen strengen Kontrollen, um eine sichere Dosierung zu gewährleisten. Traditionell wurden Adonisröschen-Aufgüsse bei Herzproblemen und Nervosität eingesetzt, jedoch sollte von einer unkontrollierten Anwendung abgeraten werden, da die Pflanze potenziell giftige Inhaltsstoffe enthält.

Welche Risiken bringt die Verwendung des Adonisröschens mit sich? Das Adonisröschen ist aufgrund seiner herzwirksamen Glykoside giftig, wenn es in zu hohen Dosen eingenommen wird. Deshalb ist Vorsicht geboten, und die Einnahme sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Zu den möglichen Risiken gehören:

  • Herzrhythmusstörungen: Eine Überdosierung kann zu schweren Herzrhythmusstörungen führen, da die Wirkstoffe die elektrischen Impulse im Herzen beeinflussen (10,11).
  • Magen-Darm-Beschwerden: Zu den möglichen Nebenwirkungen, die in Tierstudien beobachtet wurden, gehören Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, die bei empfindlichen Personen oder bei Überdosierung auftreten können (1).
  • Wechselwirkungen mit Medikamenten: Adonisröschen kann aufgrund seiner Wirkung mit herzaktiven Medikamenten interagieren. Dies kann das Risiko von toxischen Effekten erhöhen.

Wichtige Hinweise Die Anwendung des Adonisröschens sollte immer in Rücksprache mit einem Arzt erfolgen. Besonders Menschen mit bestehenden Herzproblemen oder solchen, die bereits herzaktive Medikamente einnehmen, sollten vorsichtig sein, da Wechselwirkungen auftreten können.

Quellenverzeichnis:

  1. Shang, X., Miao, X., Yang, F., Wang, C., Li, B., Wang, W., Pan, H., Guo, X., Zhang, Y., & Zhang, J. (2019). The Genus Adonis as an Important Cardiac Folk Medicine: A Review of the Ethnobotany, Phytochemistry and Pharmacology. Frontiers in pharmacology, 10, 25. https://doi.org/10.3389/fphar.2019.00025
  2. Elkiey M A, Darwish SM, Abdel Wahab SM, et al. Estimation of the cardiac glycosidal contents of Adonis autoumnalis Linn and Adonis dentate Del. Planta Med, 15, 1997, 201–204.
  3. Joubert JPJ. Cardiac glycosides. In: Toxicants of plant origin, Glycosides, ed. Cheeke PR, CRC Press, Boca Raton, 1989, 61–96
  4. Wang D. S., Zhou Z. Q., Wang S. L., Wang X. Y., Gu X. T. (1981). The pharmacology of the total glycosides of Adonis amurensis. III The diuretic effects of the total glycosides and the relationship between the effects and ion in urine. ZhongChengYao Yanjiu 5 35–36.
  5. Cüce, M. (2023). Antioxidant and antimicrobial activities of methanol extracts from Adonis paryadrica (Ranunculaceae) – a critically endangered endemic species growing in the Turkish flora. International Journal of Secondary Metabolite, 10(1), 147-157. https://doi.org/10.21448/ijsm.1271974George V. C., Dellaire G., Rupasinghe H. P. V. (2017). Plant flavonoids in cancer chemoprevention: role in genome stability. J. Nutrit. Biochem. 45 1–14. 10.1016/j.jnutbio.2016.11.007
  6. Kim S. J., Pham T. H., Bak Y., Ryu H. W., Oh S. R., Yoon D. Y. (2018). Orientin inhibits invasion by suppressing MMP-9 and IL-8 expression via the PKC/ ERK/AP-1/STAT3-mediated signaling pathways in TPA-treated MCF-7 breast cancer cells. Phytomedicine 50 35–42. 10.1016/j.phymed.2018.09.172
  7. Aziz N., Kim M. Y., Cho J. Y. (2018). Anti-inflammatory effects of luteolin: a review of in vitro, in vivo, and in silico studies. J. Ethnopharmacol. 225 342–358. 10.1016/j.jep.2018.05.019
  8. Maham, M., & Sarrafzadeh-Rezaei, F. (2014). Cardiovascular effects of Adonis aestivalis in anesthetized sheep. Veterinary research forum : an international quarterly journal, 5(3), 193–199.
  9. Guo, D., Hu, X., Zhang, H., Lu, C., Cui, G., & Luo, X. (2018). Orientin and neuropathic pain in rats with spinal nerve ligation. International immunopharmacology, 58, 72–79. https://doi.org/10.1016/j.intimp.2018.03.013
  10. Wang M. X., Feng W. X. (1982). The abnormal of heart rate induced by Adonis amurensis. Chin. J. Pract. Intern. Med. 2:50.
  11. Zhang X. E. (1999). Two cases of abnormal heart rate induced by Adonis amurensis. J. Electrocard. 18:53.