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Abuta

Abuta ist eine Gattung von Pflanzen aus der Familie der Menispermaceae, die in den tropischen Regionen Südamerikas beheimatet ist. Besonders bekannt ist die Art Abuta Grandifolia, auch "Liane" oder Cipo-abuta genannt, die in den Regenwäldern des Amazonas vorkommt. Abuta grandifolia ist eine große Kletterpflanze, die in tropischen Regenwäldern gedeiht. Sie zeichnet sich durch ihre robusten, verholzten Stängel und ihre großen, herzförmigen Blätter aus. Sie produziert kleine, gelbliche Blüten und Beeren, die von Tieren des Waldes verbreitet werden. Abuta Grandiflora hat eine lange Geschichte in der traditionellen Medizin und wird von indigenen Völkern Südamerikas wegen ihrer vielfältigen Heilwirkungen geschätzt.

Welche Vorteile verspricht sich die traditionelle Medizin von Abuta Grandiflora?

Die medizinische Verwendung von Abuta geht auf indigene Heiltraditionen Südamerikas zurück. Dabei werden hauptsächlich die Wurzeln, Rinde und Blätter verwendet. Die Pflanze kommt in der traditionellen Medizin in vielfältigen Anwendungsbereichen zum Einsatz und wird aufgrund ihrer vermeintlich heilenden Eigenschaften in verschiedenen Kulturen zur Behandlung einer ganzen Reihe von Beschwerden eingesetzt.

  • Schmerzstillend und entzündungshemmend: Abuta wird im Rahmen der traditionellen Medizin oft als Schmerzmittel und zur Linderung von Entzündungen eingesetzt. Besonders bei Beschwerden wie Rheuma, Gelenkschmerzen und Kopfschmerzen wird die Pflanze gerne verwendet. Die schmerzlindernde Wirkung wird auf bestimmte Alkaloide und andere bioaktive Verbindungen zurückgeführt, die in der Pflanze vorkommen (1).
  • Menstruationsbeschwerden und Geburtenhilfe: Abuta hat in der traditionellen Medizin eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Frauenleiden. Es wird zur Linderung von Menstruationskrämpfen, zur Regulierung des Menstruationszyklus und als Unterstützung bei Geburten verwendet. Die Pflanze soll eine krampflösende Wirkung auf die Gebärmutter haben und wird daher von Hebammen in einigen indigenen Kulturen verwendet, um Geburtswehen zu erleichtern (2).
  • Verdauungsprobleme: Traditionell wird Abuta auch zur Behandlung von Magenbeschwerden und Verdauungsproblemen eingesetzt. Sie kann dabei helfen, Magenkrämpfe und Durchfall zu lindern, und wird in einigen Kulturen zur Behandlung von Malaria und Fieber eingesetzt.
  • Blutdruckregulierend: Abuta wird in der traditionellen Medizin zur Senkung des Blutdrucks eingesetzt, insbesondere bei Menschen, die an Hypertonie leiden. Einige Forschungen deuten darauf hin, dass die Pflanze blutgefäßerweiternde Eigenschaften besitzt, die zu einer Verbesserung der Blutzirkulation führen könnten.

Wie wirkt Abuta?

Die pharmakologischen Eigenschaften von Abuta werden auf die in der Pflanze enthaltenen Alkaloide und Flavonoide zurückgeführt. Einige der wichtigsten bioaktiven Verbindungen sind:

Isoquinolin-Alkaloide: Diese chemischen Verbindungen, die in vielen tropischen Pflanzen vorkommen, sind für ihre krampflösenden und entzündungshemmenden Wirkungen bekannt (3).

Tetrandrin: Ein Alkaloid, das in Abuta vorkommt und stark entzündungshemmende Eigenschaften hat (4). Außerdem gibt es Arbeiten, die Tetrandrin mit einer gefäßerweiternden und blutdrucksenkenden Wirkung in Verbindung bringen (5).

Flavonoide: Diese Verbindungen sind für ihre antioxidativen, entzündungshemmenden und blutdrucksenkenden Eigenschaften bekannt, die auch bei Probanden von Studien beobachtet werden konnten (6).

Moderne Forschungen und Anwendungen

In der modernen Medizin gibt es ein wachsendes Interesse an Abuta und ihren potenziellen Anwendungen. Einige Studien haben begonnen, die Wirkungen der Isoquinolin-Alkaloide in der Pflanze genauer zu untersuchen, insbesondere hinsichtlich ihrer entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften. Es gibt auch Ansätze, Abuta-Extrakte in der Phytotherapie zur Behandlung von Gelenkschmerzen und Krämpfen zu verwenden. Die antimikrobiellen Eigenschaften der Pflanze werden ebenfalls erforscht, da sie möglicherweise zur Entwicklung von neuen, pflanzenbasierten Antibiotika beitragen könnten. Vorläufige Studien haben vielversprechende Ergebnisse gezeigt, jedoch sind weiterführende Forschungen notwendig, um die Sicherheit und Wirksamkeit von Abuta bei verschiedenen medizinischen Anwendungen zu bestätigen.

Risiken und Nebenwirkungen

Obwohl Abuta in der traditionellen Medizin weitverbreitet ist, gibt es noch wenig wissenschaftlich fundierte Informationen über mögliche Nebenwirkungen oder Langzeitrisiken. Es gibt Berichte, dass der Konsum großer Mengen der Pflanze zu Vergiftungen führen kann, insbesondere aufgrund der enthaltenen Alkaloide, die in hohen Dosen toxisch wirken können. Schwangere Frauen und Menschen mit Leber- oder Nierenerkrankungen sollten Abuta aufgrund der potenziell toxischen Wirkungen vermeiden. Darüber hinaus ist es wichtig, Abuta nur unter der Anleitung medizinischen Fachpersonals zu verwenden, da die Dosierung und Art der Zubereitung entscheidend für die Sicherheit und Wirksamkeit sind.

Fazit

Abuta ist eine faszinierende Pflanze aus dem südamerikanischen Regenwald, die seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin verwendet wird. Sie ist bekannt für ihre entzündungshemmenden, krampflösenden und schmerzlindernden Eigenschaften und spielt eine wichtige Rolle in der Frauenheilkunde und bei der Behandlung von Rheuma und Verdauungsstörungen. Trotz ihrer langen Geschichte der Verwendung sind viele ihrer medizinischen Wirkungen bisher nicht vollständig wissenschaftlich untersucht, und es besteht weiterhin ein Bedarf an umfassenderen klinischen Studien, um ihre Sicherheit und Wirksamkeit zu bestätigen. Bis dahin sollte Abuta mit Vorsicht und unter fachkundiger Anleitung verwendet werden.

Quellen:

  1. de Morais Lima, G. R., de Albuquerque Montenegro, C., de Almeida, C. L., de Athayde-Filho, P. F., Barbosa-Filho, J. M., & Batista, L. M. (2011). Database survey of anti-inflammatory plants in South America: a review. International journal of molecular sciences, 12(4), 2692–2749. https://doi.org/10.3390/ijms12042692
  2. Bussmann, R. W., & Glenn, A. (2010). Medicinal plants used in Northern Peru for reproductive problems and female health. Journal of ethnobiology and ethnomedicine, 6, 30. https://doi.org/10.1186/1746-4269-6-30
  3. Shang, X. F., Yang, C. J., Morris-Natschke, S. L., Li, J. C., Yin, X. D., Liu, Y. Q., Guo, X., Peng, J. W., Goto, M., Zhang, J. Y., & Lee, K. H. (2020). Biologically active isoquinoline alkaloids covering 2014-2018. Medicinal research reviews, 40(6), 2212–2289. https://doi.org/10.1002/med.21703
  4. Eintrag zu Bisbenzylisochinolin-Alkaloide. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 2. Juni 2020.
  5. C. Y. Kwan, F. I. Achike: Tetrandrine and related bis-benzylisoquinoline alkaloids from medicinal herbs: Cardiovascular effects and mechanisms of action. In: Acta Pharmacologica Sinica. 23. Jahrgang, Nr. 12, 2002, S. 1057–68, PMID 12466042.
  6. Panche, A. N., Diwan, A. D., & Chandra, S. R. (2016). Flavonoids: an overview. Journal of nutritional science, 5, e47. https://doi.org/10.1017/jns.2016.41