Zu Inhalt springen

Reiskleie

Reis ist eine Pflanze. Die äußere Schicht des Reiskorns (Reiskleie) und das Öl, das aus der Reiskleie hergestellt wird, werden als Medizin verwendet. Reiskleieöl ist in Japan, Asien und insbesondere Indien als „gesundes Öl“ beliebt. Man sollte Reiskleie nicht mit anderen Arten von Kleie wie Haferkleie und Weizenkleie verwechseln. Reiskleie wird zur Behandlung von Diabetes, hohem Blutdruck, hohen Cholesterinspiegeln, Alkoholismus, Übergewicht und AIDS, zur Verhinderung von Magen- und Darmkrebs, zur Verhinderung von Herz-Kreislauf Krankheiten, zur Stärkung des Immunsystems, zur Steigerung der Energie und zur Verbesserung der sportlichen Leistungsfähigkeit, zur Verbesserung der Leberfunktion und als Antioxidans verwendet. Reiskleieöl wird bei hohen Cholesterinspiegeln eingesetzt. Einige Menschen tragen Reiskleie bei einem allergischen Hautausschlag, der als ektopische Dermatitis bezeichnet wird, direkt auf die Haut auf.

Wie wirkt Reiskleie?

Reiskleie könnte dabei helfen, den Cholesterinspiegel zu senken, da das Öl Substanzen enthält, die die Absorption von Cholesterin reduzieren und die Cholesterinausscheidung steigern könnten. Eine der in Reiskleie enthaltenen Substanzen könnte die Kalziumabsorption reduzieren, was dabei helfen könnte, die Bildung bestimmter Typen von Nierensteinen zu reduzieren.

Wie effektiv ist Reiskleie?

Reiskleie ist bei hohen Cholesterinspiegeln, wenn sie zu einer fettreduzierten Ernährung hinzugefügt wird, möglicherweise effektiv. Das Befolgen einer fettarmen Ernährung und die Einnahme von 85 Gramm vollfetter Reiskleie scheint die Gesamtcholesterinspiegel um 8% und die Spiegel des schlechten LDL Cholesterins um 14% zu senken. Reiskleie scheint andere Blutfette wie Triglyzeride oder das gute HDL Cholesterin nicht zu beeinflussen. Die Einnahme von 11,8 Gramm Reiskleie in einer fettreduzierten Form scheint nicht so gut zu wirken. Vollfette und fettreduzierte Reiskleie scheinen, wenn es um eine Reduzierung erhöhter Cholesterinspiegel geht, genauso gut wie Haferkleie zu wirken. Auch Reiskleieöl scheint bei hohen Cholesterinspiegeln effektiv zu sein. Es gibt Hinweise darauf, dass Reiskleieöl den Gesamtcholesterinspiegel um 14%, den LDL Cholesterinspiegel um 20% und die Triglyzeridspiegel um 20% senken, sowie die HDL Cholesterinspiegel um 41% erhöhen kann.

Reiskleie ist auch bei einer Verwendung zur Verhinderung von Nierensteinen bei Menschen mit hohen Kalziumspiegeln, zu Behandlung von allergischem Hautausschlag und zur Verhinderung von Magenkrebs möglicherweise effektiv. Reiskleie ist möglicherweise ineffektiv, wenn sie zur Verhinderung von Darm- oder Rektalkrebs eingesetzt wird. Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Daten, um eine Aussage bezüglich der Effektivität von Reiskleie bei Diabetes, hohem Blutdruck, Alkoholismus und AIDS, sowie bei einer Verwendung zur Unterstützung des Gewichtsabbaus, zur Stärkung des Immunsystems, zur Steigerung der Energie, zur Verbesserung der sportlichen Leistungsfähigkeit, zur Verbesserung der Leberfunktion und zur Verhinderung von Herz-Kreislauf Krankheiten treffen zu können. Es bedarf weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen, um die Effektivität von Reiskleie bei diesen Anwendungen bewerten zu können.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Reiskleie ist für die meisten Menschen bei oraler Einnahme sicher und unbedenklich. Eine erhöhte Menge an Kleie in der Ernährung kann während der ersten Wochen unvorhersehbaren Stuhlgang, Blähungen und Magenbeschwerden hervorrufen. Reiskleie ist für die meisten Menschen möglicherweise sicher und unbedenklich, wenn Sie zu Bädern hinzugefügt wird. Sie kann jedoch Jucken und Hautrötungen hervorrufen. Bei einigen Menschen kam es zu einem Jucken und Hautausschlägen durch Reiskleie, die von einem Schädling namens Getreidekrätzenmilbe befallen war, doch ein solcher Befall kommt nur selten vor.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

Schwangerschaft und Stillzeit: Reiskleie ist in nahrungsmittelüblichen Mengen sicher und unbedenklich. Es gibt jedoch nicht genug Informationen, um eine Aussage darüber treffen zu können, ob die Verwendung größerer Mengen, die als Medizin verwendet werden, sicher und unbedenklich ist.

Erkrankungen des Magen- und Darmtrakts: Man sollte Reiskleie nicht verwenden, wenn man unter Problemen im Bereich des Verdauungstraktes wie Darmgeschwüren, Anhaftungen, Erkrankungen, die eine Verengung oder Blockade des Verdauungstrakts zur Folge haben können, langsame Verdauung oder Störungen im Bereich von Magen und Darm leidet. Die in Reiskleie enthaltenen Ballaststoffe könnten den Verdauungstrakt blockieren.

Schluckbeschwerden: Man sollte Reiskleie mit Vorsicht verwenden, wenn man unter Schluckbeschwerden leidet. Die in Reiskleie enthaltenen Ballaststoffe könnten einen Würgereiz hervorrufen.

Wechselwirkungen

Bei einer Kombination von Reiskleie mit folgenden Medikamenten sollte man vorsichtig sein:

Oral eingenommene Medikamente

Reiskleie enthält große Mengen an Ballaststoffen. Ballaststoffe können die Menge an Medikamentenwirkstoff, die der Körper absorbiert, reduzieren. Die Einnahme von Reiskleie in Verbindung mit oral eingenommenen Medikamenten kann die Wirksamkeit dieser Medikamente reduzieren. Um diese Interaktion zu verhindern, sollte man Reiskleie mindestens eine Stunde nach oral eingenommenen Medikamenten zu sich nehmen.

Dosierung

Folgende Dosierungen wurden im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen untersucht:

Oral

Zur Senkung hoher Cholesterinspiegel: 12 bis 84 Gramm Reiskleie pro Tag oder 4,8 Gramm Reiskleieöl pro Tag

Zur Reduzierung von Nierensteinen: 10 Gramm Reiskleie zweimal täglich für 3 bis 5 Jahre.

Referenzen

  1. Alberts DS, Martinez ME, Roe DJ, et al. Lack of effect of a high-fiber cereal supplement on the recurrence of colorectal adenomas. Phoenix Colon Cancer Prevention Physicians' Network. N Engl J Med 2000;342:1156-62.
  2. Anon. Consensus statement on cereals, fibre and colorectal and breast cancers. Proceedings of the European Cancer Prevention consensus meeting. Santa Margheritia, Italy, 2-5 October 1997. Eur J Cancer Prev 1998;7:S1-83.
  3. Chiesara E, Borghini R, Marabini. Dietary fibre and drug interactions. Eur J Clin Nutr 1995;49:S123-8.
  4. Covington TR, et al. Handbook of Nonprescription Drugs. 11th ed. Washington, DC: American Pharmaceutical Association, 1996.
  5. Ebisuno S, Morimoto S, Yasukawa S, Ohkawa T. Results of long-term rice bran treatment on stone recurrence in hypercalciuric patients. Br J Urol 1991;67:237-40.
  6. Ebisuno S, Morimoto S, Yoshida T, et al. Rice-bran treatment for calcium stone formers with idiopathic hypercalciuria. Br J Urol 1986;58:592-5.
  7. Fuchs CS, Giovannucci EL, Colditz GA, et al. Dietary fiber and the risk of colorectal cancer and adenoma in women. N Engl J Med 1999;340:169-76.
  8. Fujiwaki T, Furusho K. The effects of rice bran broth bathing in patients with atopic dermatitis. Acta Paediatr Jpn 1992;34:505-10.
  9. Gerhardt AL, Gallo NB. Full-fat rice bran and oat bran similarly reduce hypercholesterolemia in humans. J Nutr 1998;128:865-9.
  10. Ghoneum M. Anti-HIV activity in vitro of MGN-3, an activated arabinoxylane from rice bran. Biochem Biophys Res Commun 1998;243:25-9.
  11. Guerra MJ, Jaffe WG [Nutritional studies with rice bran]. Arch Latinoam Nutr 1975;25:401-17.
  12. Iida T, Hirakawa H, Matsueda T, et al. [Therapeutic trials for promotion of faecal excretion of PCDFs by the administration of rice bran fiber and cholestyramine in Yusho patients]. Fukuoka Igaku Zasshi 1993;84:257-62.
  13. Jahnen A, Heynck H, Gertz B, et al. Dietary fibre: the effectiveness of a high bran intake in reducing renal calcium excretion. Urol Res 1992;20:3-6.
  14. Jariwalla RJ. Rice-bran products: phytonutrients with potential applications in preventive and clinical medicine. Drugs Exp Clin Res 2001;27:17-26.
  15. Kestin M, Moss R, Clifton PM, Nestel PJ. Comparative effects of three cereal brans on plasma lipids, blood pressure, and glucose metabolism in mildly hypercholesterolemic men. Am J Clin Nutr 1990;52:661-6.
  16. Kumar B, Chaudhuri DK. Isolation, partial characterization of antithiamine factor present in rice-bran and its effect on TPP-transketolase system and Staphylococcus aureus. Int J Vitam Nutr Res 1976;46:154-9.
  17. Ludwig DS, Pereira MA, Kroenke CH, et al. Dietary fiber, weight gain, and cardiovascular disease risk factors in young adults. JAMA 1999;282:1539-46.
  18. Noronha IL, Andriolo A, Lucon AM, et al. [Rice bran in the treatment of idiopathic hypercalciuria in patients with urinary calculosis]. Rev Paul Med 1989;107:19-24.
  19. Ohkawa T, Ebisuno S, Kitagawa M, et al. Rice bran treatment for hypercalciuric patients with urinary calculous disease. J Urol 1983;129:1009-11.
  20. Ohkawa T, Ebisuno S, Kitagawa M, et al. Rice bran treatment for patients with hypercalciuric stones: experimental and clinical studies. J Urol 1984;132:1140-5.
  21. Reddy BS. Role of dietary fiber in colon cancer: an overview. Am J Med 1999;106:16S-9S.
  22. Schatzkin A, Lanza E, Corle D, et al. Lack of effect of a low-fat, high-fiber diet on the recurrence of colorectal adenomas. Polyp Prevention Trial Study Group. N Engl J Med 2000;342:1149-55.
  23. Sugano M, Koba K, Tsuji E. Health benefits of rice bran oil. Anticancer Res 1999;19:3651-7.
  24. Terry P, Lagergren J, Ye W, et al. Inverse association between intake of cereal fiber and risk of gastric cardia cancer. Gastroenterology 2001;120:387-91.
  25. Tomlin J, Read NW. Comparison of the effects on colonic function caused by feeding rice bran and wheat bran. Eur J Clin Nutr 1988;42:857-61.
  26. Uenotsuchi T, Satoh E, Kiryu H, Yano Y. Pyemotes dermatitis caused by indirect contact with husk rice. Br J Dermatol 2000;143:680-2.
  27. Vissers MN, Zock PL, Meijer GW, Katan MB. Effect of plant sterols from rice bran oil and triterpene alcohols from sheanut oil on serum lipoprotein concentrations in humans. Am J Clin Nutr 2000;72:1510-5.
  28. Watkins TR, Geller M, Kooyenga DK, Bierenbaum ML. Hypocholesterolemic and antioxidant effect of rice bran oil non-saponifiables in hypercholesterolemic subjects. Environmental & Nutritional Interactions 1999;3:115-22.
  29. Weisburger JH, Reddy BS, Rose DP, et al. Protective mechanisms of dietary fibers in nutritional carcinogenesis. Basic Life Sci 1993;61:45-63.