Fructose
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Neben Glukose ist Fruktose – welche auch unter der Bezeichnung Fruchtzucker bekannt ist - einer der beiden Hauptbestandteile von Haushaltszucker. Wie der Name nahelegt, ist Fruchtzucker auch in den meisten Obstsorten in veränderlichen Anteilen enthalten. Auch wenn Fruktose nur einen geringen Einfluss auf die Blutzuckerspiegel und die Insulinausschüttung besitzt, glauben einige Experten, dass Fruktose noch schlimmer als Glukose ist – zumindest wenn sie in exzessiven Mengen konsumiert wird.
Was ist Fruktose?
Fruktose ist ein Einfachzucker, der 50% der Inhaltsstoffe von Haushaltszucker (Sucrose) ausmacht. Einfachzucker ist ein Disaccharid, das aus je einem Molekül Glukose und einem Molekül Fruktose besteht. Während Glukose vom Körper direkt verwendet werden kann, muss Fruktose zunächst in der Leber in Glukose umgewandelt werden, bevor sie von den Zellen des Körpers als Energiequelle genutzt werden kann.
Fruktose findet sich auch in unterschiedlichen zuckerhaltigen Süßungsmitteln wie fruktosereichem Maissirup und Agavensirup wieder. Wenn Du Fruktose bei einem Produkt weit oben auf der Liste der Zutaten findest, dann kannst Du Dir sicher sein, dass dieses Produkt reich an Fruktose ist. Vor Beginn der Massenproduktion von raffiniertem Zucker verzehrte der Mensch nur selten große Mengen Fruktose. Auch wenn süßes Obst und einige Gemüsesorten Fruktose enthalten, sind dies nur selten große Mengen.
Einige Mensche absorbieren nicht all die Fruktose, die sie zu sich nehmen. Diese Störung wird auch als Fruktose Malabsorption bezeichnet und steht mit Blähungen und Verdauungsbeschwerden in Verbindung (1). Bei Menschen, die unter Fruktose Malabsorption leiden, agiert Fruktose als fermentierbares Kohlenhydrat und wird als FODMAP kategorisiert (2).
Anders als Glukose bewirkt Fruktose nur eine geringe Erhöhung der Blutzuckerspiegel. Aus diesem Grund haben Ärzte und Gesundheitsexperten in der Vergangenheit Fruktose als „sichere“ Zuckeralternative für Menschen empfohlen, die unter Diabetes vom Typ 2 leiden (3). Heute besteht jedoch die Vermutung, dass Fruktose zu unterschiedlichen Stoffwechselstörungen beitragen kann.
- Zusammenfassung: Fruktose ist ein Typ von Zucker, der 50% von Tafelzucker ausmacht. Wissenschaftler vermuten, dass ein exzessiver Verzehr von Fruktose Stoffwechselstörungen hervorrufen kann.
Warum ist Fruktose schlecht für den Körper?
Glukose und Fruktose werden vom menschlichen Körper sehr unterschiedlich verstoffwechselt. Während jede Zelle des Körpers Glukose verwenden kann, ist die Leber das einzige Organ im menschlichen Körper, das Fruktose in signifikanten Mengen verstoffwechseln kann. Wenn Menschen eine Ernährungsweise befolgen, die reich an Kalorien und Fruktose ist, wird die Leber überlastet und beginnt damit, Fruktose in Fett umzuwandeln.
Viele Wissenschaftler glauben, dass ein exzessiver Fruktosekonsum einer der Schlüsselfaktoren für viele Erkrankungen sein könnte, die Fettleibigkeit, Diabetes vom Typ 2, Herzkrankheiten und weitere umfassen. Für definitive Aussagen bedarf es weiterer Untersuchungen. Zum jetzigen Zeitpunkt diskutieren Wissenschaftler darüber, bis zu welchem Umfang Fruktose zu diesen Erkrankungen beiträgt (4). Zusammenfassung: Viele Gesundheitsexperten sind der Ansicht, dass ein exzessiver Fruktosekonsum eine der Hauptursachen für Stoffwechselstörungen ist.
Die schädlichen Auswirkungen exzessiver Fruktose
Auch wenn exzessive Mengen an Fruktose zweifelsohne ungesund sind, sind die Auswirkungen auf die Gesundheit umstritten. Es gibt jedoch eine ausreichende Menge an Hinweisen, die Gesundheitsbedenken berechtigen.
Studien zufolge kann ein hoher Fruktosekonsum folgende Auswirkungen besitzen:
- Negative Veränderungen der Blutfettwerte: Fruktose kann die VLDL Cholesterinspiegel erhöhen, eine Akkumulation von Fett rund um die Organe fördern und potentiell das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen (5, 6).
- Eine Erhöhung der Harnsäurespiegel im Blut, was zu Gicht und einem hohen Blutdruck führen kann (7).
- Fetteinlagerungen in der Leber, die potentiell zu einer nichtalkoholischen Fettleber führen können (8, 9).
- Förderung einer Insulinresistenz, welche zu Fettleibigkeit und Typ 2 Diabetes führen kann (10).
- Fruktose unterdrückt den Appetit nicht so stark wie Glukose. Als Resultat hiervon kann sie eine übermäßige Nahrungsaufnahme fördern (11).
- Ein exzessiver Fruktosekonsum kann eine Leptinresistenz hervorrufen, die Körperfettregulierung stören und zu Fettleibigkeit beitragen (12, 13).
Nicht alles hiervon konnte ohne den Schatten eines Zweifels im Rahmen von kontrollierten Studien bewiesen werden. Es gibt jedoch starke Hinweise und zukünftige Studien werden ein klareres Bild der genauen Zusammenhänge zeigen.
Zusammenfassung: Viele Studien legen nahe, dass eine hohe Fruktosezufuhr zu chronischen Erkrankungen beim Menschen beitragen könnte.
Fruktose in Form von zugesetztem Zucker ist schlecht, was jedoch nicht für Obst gilt. Es ist wichtig zu erkennen, dass all dies nicht auf Obst selbst zutrifft. Obst ist nicht nur eine stark wasserhaltige Quelle für Fruktose, sondern echte Nahrung mit einer niedrigen Kaloriendichte und einer Menge Ballaststoffen. Es ist sehr schwer, nur durch Obst eine übermäßige Menge an Kalorien zu Dir zu nehmen und Du müsstest enorme Mengen an Obst essen, um schädliche Mengen von Fruktose zu erreichen. Im Allgemeinen ist Obst im Vergleich zu zugesetztem Zucker nur eine geringfügige Quelle für Fruktose. Die schädlichen Auswirkungen von Fruktose treffen auf die typische westliche Ernährung zu, die überschüssige Mengen an Kalorien und zugesetztem Zucker liefert. Sie treffen nicht auf natürlichen Zucker zu, der sich in Obst und Gemüse wiederfindet.
Referenzen:
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26883354
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24357350
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22723585
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28878197
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2673878/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19403641
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16234313
- https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0168827808001645
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28273805
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27194405/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23280226
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18703413
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21418711