Zu Inhalt springen

Wie Du Kalorien Cycling für den Aufbau von Muskeln und den Abbau von Fett verwenden kannst

Wie Du Kalorien Cycling für den Aufbau von Muskeln und den Abbau von Fett verwenden kannst

Überblick

  1. Kalorien Cycling ist eine Ernährungsmethode, die geplante Erhöhungen und Reduzierungen der Kalorienzufuhr im Lauf der Woche umfasst, die typischerweise über eine Veränderung der Kohlenhydratzufuhr zustande kommen.
  2. Kalorien Cycling kann es Dir einfacher machen, extrem Schlank zu werden und zu bleiben und gleichzeitig Muskeln und Kraft bei minimaler Zunahme an Körperfett aufzubauen. Diese Ernährungsmethode besitzt jedoch keine speziellen fettverbrennenden oder muskelaufbauenden Vorzüge.
  3. Damit Kalorien Cycling funktionieren kann, musst Du Deine Kalorienzufuhr korrekt festlegen und kontrollieren und einen entsprechenden zyklischen Mahlzeitenplan befolgen (mehr zu den Details in diesem Artikel).

 

Kalorien Cycling

Wenn Du ein eifriger Fitnessstudiobesucher bist, der mit gutem Recht skeptisch bezüglich dem ist, was er über Fitness hört, sieht und liest, dann mag diese Ernährungsstrategie vielleicht nach einem weiteren sinnlosen Hype klingen, der Menschen dazu bringen soll, nutzlose Pillen, Pülverchen und PDFs zu kaufen.

Und Du könntest hiermit zumindest teilweise sogar richtig liegen.

Viele selbsternannte Gurus wollen Dir Kalorien Cycling als magische Silberkugel bzw. einen Weg verkaufen, Deinen Stoffwechsel zu hacken und den Turbo bei der Fettverbrennung zu zünden, während Du gleichzeitig Deinen Körper vor den Folgen des "Hungermodus" schützt.

Andere wollen Dir Kalorien Cycling als eine intelligente und effektive Anwendung des traditionellen Bodybuilding Masseaufbau Prinzips verkaufen - als einen Weg fettfreie Muskelmasse aufzubauen, während Du definiert bleibst - und vielleicht sogar als das "Geheimnis" des Aufbaus von Muskeln während Du gleichzeitig Fett verlierst.

Und nichts hiervon ist wahr.

Kalorien Cycling ist kein Weg ins gelobte Land und wenn Du ein Anfänger oder ein nur etwas fortgeschrittener Trainierender bist (dis zu 4 Jahre korrekte Ernährung und korrektes Training), dann ist alles, was Du bekommen wirst, eine komplexere Mahlzeitenplanung und Vorbereitung.

Wenn Du jedoch ein etwas weiter fortgeschrittener Trainierender bist, dann verdient Kalorien Cycling einen Platz in Deiner Werkzeugkiste. Intelligent angewandt kann es Dir dabei helfen, Deine Zunahme an Körperfett zu minimieren, während Du Muskelmasse aufbaust und einen niedrigen Körperfettanteil über einen längeren Zeitraum aufrechterhältst.

Lies weiter, wenn Du herausfinden möchtest, wie dies funktioniert.

 

Was ist Kalorien Cycling?

Kalorien Cycling ist eine Ernährungsmethode, die geplante Erhöhungen und Reduzierungen der Kalorienzufuhr im Lauf der Woche umfasst, die typischerweise über eine Veränderung der Kohlenhydratzufuhr zustande kommen.

Es gibt viele unterschiedliche Protokolle des Kalorien Cyclings, aus denen Du wählen kannst, aber die meisten umfassen einen zyklischen Wechsel zwischen Tagen mit hoher, mittlerer und niedriger Kalorienzufuhr im Lauf der Woche.

  • An den kalorienreichen Tagen konsumierst Du typischerweise mehr Kalorien, als Du verbrauchst (positive Energiebilanz).
  • An den kalorienarmen Tagen konsumierst Du typischerweise weniger Kalorien, als Du verbrauchst (negative Energiebilanz).
  • An den Tagen mit mittlerer Kalorienzufuhr konsumierst Du typischerweise so viele Kalorien, wie Du verbrauchst (neutrale Energiebilanz).

 

Der exakte Mix und der Aufbau der Tage mit hoher, niedriger und mittlerer Kalorienzufuhr hängen von Deinen Zielen und Präferenzen ab.

Wenn Du z.B. Fett verlieren möchtest, dann könntest Du an fünf Tagen pro Woche ein Kaloriendefizit einhalten und an den verbleibenden Tagen so viele Kalorien zu Dir nehmen, wie Du verbrauchst, um Deinem Körper eine Pause zu gönnen.

Als weiter fortgeschrittenem Trainierenden kann Dir dies bei der Aufrechterhaltung Deiner Muskelmasse helfen, während Du schlanker wirst, was besonders dann gilt, wenn Du versuchst einen niedrigen Körperfettanteil zu erreichen.

Wenn Du Muskeln und Kraft aufbauen möchtest, während Du gleichzeitig Deinen Aufbau von Körperfett minimierst, dann kannst Du das Verhältnis von kalorienarmen und kalorienreichen Tagen umkehren und an fünf Tagen pro Woche einen leichten Kalorienüberschuss beibehalten, während Du an den restlichen beiden Tagen nur Deine Erhaltungskalorienmenge zu Dir nimmst oder sogar ein Kaloriendefizit einhältst.

Das ist zumindest die Theorie, aber wie gut funktioniert all das in der Praxis? Finden wir es heraus.

 

Warum verwenden Menschen Kalorien Cycling?

Der primäre Grund dafür, dass Menschen Kalorien Cycling verwenden, besteht darin, dass sie gehört haben, dass es einer konventionelle Bodybuilding Ernährung mit ihren langen Phasen eines Kalorienüberschussel und ihren langen Diätphasen haushoch überlegen ist.

Mit Kalorien Cycling hoffen Anwender für gewöhnlich eines von drei Dingen zu erreichen:

  • Eine drastische Steigerung des Fettabbaus durch eine Anregung des Stoffwechsels, eine Reduzierung von Hunger und eine Verbesserung ihrer Trainingseinheiten.
  • Einen gleichzeitigen Aufbau von Muskelmasse und einen Abbau von Fett, durch eine Maximierung der Muskelzuwächse für mehrere Tage und anschließend mehreren Tagen Fettabbau, wobei der Fettabbau im Lauf der Zeit den Fettaufbau übertrifft.
  • Kontinuierliche Muskelzuwächse zu erreichen, während sie sehr schlank bleiben.

 

Unglücklicherweise ist dies in der Realität nicht genauso der Fall. Auch wenn sie nicht völlig Unrecht haben, übertreiben solche Versprechungen die Realität, in der Kalorien Cycling unter bestimmten Umständen geringfügige Vorzüge für einige Menschen besitzen kann. Kalorien Cycling ist keine bahnbrechende Innovation, die den Status Quo von Ernährung und Diät auf den Kopf stellt.

Beginnen wir damit zu betrachten, wie Kalorien Cycling den Gewichtsabbau beeinflusst, was seine stärkste Wirkung darstellt.

 

Ist Kalorien Cycling gut für den Gewichtsabbau?

Ja, Kalorien Cycling ist effektiv für den Gewichtsabbau. Es gilt jedoch weiterhin, dass jede Diät, die Dich ein Kaloriendefizit über einen längeren Zeitraum einhalten lässt, unabhängig davon, wann und wie Du diese Kalorien konsumierst, in einem Gewichtsabbau resultieren wird. Mit anderen Worten ausgedrückt wirst Du, wenn Du weniger Energie zu Dir nimmst, als Du im Lauf der Zeit verbrennst, Gewicht verlieren.

Laut den Aussagen einiger Fürsprecher eines Kalorien Cyclings soll dieses jedoch das Kaloriendefizit über eine Anregung des Stoffwechsels und der Fettverbrennung erhöhen, was eine signifikante Steigerung des Fettabbaus im Lauf der Zeit erlauben soll.

Solche Aussagen sind jedoch Blödsinn.

Um zu verstehen warum, musst Du zuerst verstehen, was in Deinem Körper auf zellularere Ebene geschieht, wenn Du Gewicht verlierst.

Wenn Du Deine Kalorienzufuhr für einen Fettabbau reduzierst, findet eine Reihe von chemischen, hormonellen und stoffwechseltechnischen Veränderungen in Deinem Körper statt.

Die stärkste dieser Veränderungen ist ein Abfall der Spiegel eines Hormons namens Leptin, welches primär von den Fettzellen des Körpers produziert wird. Dieser Abfall der Leptinspiegel ist eine der Ursachen für die Nebenwirkungen, die mit Diäten in Verbindung stehen und allgemein als "Stoffwechselanpassung" oder inakkuraterweise auch als "Stoffwechselschädigungen" bekannt sind. Leptin spielt bei vielen Körperfunktionen eine wichtige Rolle, aber seine Hauptaufgabe besteht darin, das Gehirn bezüglich der Energieverfügbarkeit informiert zu halten. Genauer gesagt "achtet" Leptin sehr genau auf die Beziehung zwischen den Kalorien, die durch grundlegende Stoffwechselfunktionen verbrannt werden und den Kalorien, die aus der Nahrung und Körperfett gewonnen werden.

Auf kurze Sicht (Stunden, Tage), steigen und sinken die Leptinspiegel basierend auf Deiner täglichen Kalorienzufuhr. Die Leptinspiegel steigen, nachdem Du eine Mahlzeit gegessen hast und reichlich Energie zur Verfügung steht, um Deinem Gehirn zu signalisieren, Hunger zu reduzieren, die Aktivitätslevel zu erhöhen und eine normale, gesunde Stoffwechselrate aufrecht zu erhalten.

Auf lange Sicht (Wochen, Monate, Jahre) steigen und fallen die Leptinspiegel basierend auf Deinem Körperfettanteil. Wenn Dein Körperfettanteil hoch sind, dann sind auch die Leptinspiegel hoch und Dein Gehirn reagiert hierauf damit, dass es das Sättigungsgefühl nach den Mahlzeiten erhöht und reguliert wie aktiv Du während des Tages bist und wie stark Deine Stoffwechselrate ansteigt.

Mit anderen Worten ausgedrückt werden Deine durchschnittlichen Langzeitleptinspiegel durch Deinen Körperfettanteil bestimmt, während kurzfristige Erhöhungen und Reduzierungen Deiner Leptinspiegel Durch Deine Kalorienzufuhr (und insbesondere Deine Kohlenhydratzufuhr) bestimmt werden.

Sobald die Leptinspiegel sinken und über mehrere Tage niedrig bleiben, wie dies bei einer Diät der Fall ist, sendet dies ein starkes Signal ans Gehirn, dass ein Verhungern droht und dass es alle notwendigen Maßnahmen zur Erhöhung der Nahrungszufuhr und zur Reduzierung des Energieverbrauchs ergreifen sollte.

Wenn Du diesen Artikel liest, dass wirst Du dies wahrscheinlich bereits selbst erlebt haben. In der ersten Stufen einer gut geplanten Kalorienrestriktion - bei den meisten Menschen die ersten acht Wochen - ist alles ein Kinderspiel: Das Gewicht auf der Waage sinkt, Deine Taille schrumpft, Du hast selten Hunger und Du fühlst Dich im Großen und Ganzen so wie immer.

Nach etwa zwei bis drei Monaten erlebst Du jedoch, dass Deine Energiespiegel sinken und Deine Trainingsmotivation, Deine Stoffwechselrate und Dein Gewichtsabbau alle zu wünschen übrig lassen, während Hunger, Gelüste und Reizbarkeit deutlich zunehmen.

Was die Sicht Deine Körpers angeht, bist Du am Verhungern und er musst mit aller Kraft darum kämpfen, zu überleben. Sein primäres Ziel besteht jetzt darin, das Kaloriendefizit zu eliminieren, das Du so sorgfältig versuchst aufrecht zu erhalten.

Traurigerweise ist dies eine der Wahrheiten des Diätens und so lange Du Dich in einem Kaloriendefizit befindest, ist dies etwas, das Du lediglich kontrollieren, aber nicht "heilen" kannst. Doch nun zu den guten Nachrichten:

Wenn Du beginnst mehr zu essen, dann werden Deine Leptinspiegel steigen und Du wirst Dich sofort energiegeladener fühlen. Dein Körper "belohnt" Dich in gewisser Hinsicht für eine Reduzierung oder Eliminierung Deines Kaloriendefizits, was er als Notwendig für sein Überleben ansieht.

Nachdem Du Deine Diät schließlich beendet hast, werden Deine Leptinspiegel niedriger als zu dem Zeitpunkt ausfallen, zu dem Dein Körperfettanteil höher war, aber sie sollten weiterhin hoch genug sein (und Dein Körper wird ausreichend empfindlich auf Leptin reagieren), dass Du Dich wieder gesund und vital fühlen wirst.

Das gilt auch für die niedrigeren Körperfettanteile, die Mensche aus "ästhetischen" Gründen anstreben - 10 bis 15% bei Männern und 20 bis 25% bei Frauen. Bei einem solche Körperfettanteil stabilisieren sich die Leptinspiegel und generieren einen neuen so genannten Setpoint und so lange Du weiterhin reichlich nahrhafte Lebensmitte isst und eine vernünftige Kalorienzufuhr aufrecht erhältst, kannst Du eine solche Körperentwicklung mit Leichtigkeit aufrechterhalten.

Du musst nicht besonderes wie Kalorien Cycling verwenden, um dies zu erreichen. Halte ein kontinuierliches und aggressives aber nicht übertriebenes Kaloriendefizit ein, iss genug Protein und nahrhafte Nahrungsmittel, absolviere ausreichend Training mit schweren Grundübungen und etwas Cardiotraining und Du solltest kein Problem damit haben, einen schlanken und athletischen Körper zu entwickeln.

Aber was ist, wenn Du einen niedrigeren Körperfettanteil anstrebst? Was ist, wenn Du wirklich definiert werden möchtest? Du weißt schon, unter 10% Körperfett bei Männern und unter 20% bei Frauen.

Dies ist ein anderes und schwierigeres Terrain - das Terrain der Alpträume bezüglich niedriger Leptinspiegel. Sobald Dein Körperfett diese Bereiche erreicht (oder sich ihnen annähert), wird die Leptinproduktion verschwindend gering.

Bei vielen führt dies unweigerlich zu Phasen von unerträglichem Hunger, Lethargie und Reizbarkeit und allzu oft endet dies in einem unkontrollierten Fressgelage, das in einem Wiederaufbau eines Teils des verlorenen Fettes resultiert.

Es gibt nicht viel, das man hiergegen tun kann. Wenn Du als Mann einen Körperfettanteil von unter 8% und als Frau einen Körperfettanteil von unter 18% erreicht hast, dann musst Du wahrscheinlich zwischen einem extrem definierten Körper und den Gefühl, sich wie ein normaler Mensch zu fühlen, wählen.

Erinnere Dich daran, dass das meiste Leptin in Deinem Körper von Deinen Fettzellen produziert wird, weshalb Du umso weniger Leptin in Deinem Körper haben wirst, je schlanker Du wirst. Abgesehen von synthetischem Leptin, das 1000 Dollar pro Tag kosten würde, gibt es nichts, das Du tun kannst, um den durch Leptin vermittelten Nebenwirkungen eines niedrigen Körperfettanteils entgegen zu wirken

Ich habe das selbst mehrfach am eigenen Körper erlebt. Es macht Spaß, bereit für ein Fotoshooting zu sein...

...aber es macht nicht so viel Spaß, mit den Nebenwirkungen hiervon zurecht kommen zu müssen, die folgendermaßen aussahen:

  • Ich hatte bei allen großen Grundübungen wie Kniebeugen, Bankdrücken, Kreuzheben, Schulterdrücken und Klimmzügen etwa 5% meiner Kraft verloren und wurde trotz verzweifelter Anstrengungen nicht stärker.
  • Ich hatte nicht viel Antrieb, Energie oder Enthusiasmus für meine Trainingseinheiten.
  • Ich war bezüglich meiner Nahrungsmittelauswahl recht eingeschränkt, was Restaurantbesuche und Treffen mit Freunden weniger angenehm machte.
  • Ich fühlte mich nach dem Essen nie völlig befriedigt. Ich begann mich vor Mahlzeiten hungriger zu fühlen und ich hatte das Gefühl deutlich mehr essen zu müssen, um mich befriedigt zu fühlen.

 

Zusätzlich hierzu führte ich 5,5 Stunden Training mit Gewichten und eine Stunde HIIT Cardio pro Woche aus, weshalb ich nicht einfach mein Trainingspensum drastisch erhöhen konnte, um mehr Kalorien zu verbrennen.

Ich sage jetzt nicht, dass Du nicht hart und definiert werden solltest - in der Tat bin ich der Ansicht, dass die meisten Menschen diesen Prozess zumindest einmal erleben sollten. Es ist eine Sache der Disziplin, des Durchhaltevermögens und der hinausgezögerten Belohnung und diese Fähigkeiten können in vielen Situationen wertvoll sein.

Aber jeder der sagt, dass Du diese Art von Körperentwicklung an 365 Tagen pro Jahr ohne zumindest einige Aspekte Deiner Gesundheit zu opfern aufrechterhalten kannst, der lügt. Und jeder, der dies ohne Anstrengungen zu schaffen scheint, der gibt dies entweder nur vor oder verwendet verbotene Substanzen.

Es gibt jedoch etwas, das natural Trainierende tun können, um das Leid niedriger Leptinspiegel zu lindern und das bringt uns zurück zum Kalorien Cycling.

Erinnern wir und daran, dass es zwei Faktoren gibt, auf deren Basis unsere Leptinspiegel steigen und fallen:

  1. Auf kurze Sicht Deine Kalorienzufuhr
  2. Auf lange Sicht Dein Körperfettanteil

 

Wenn Du diätest um schlank zu werden, dann gibt es nichts, was Du gegen Nummer zwei unternehmen kannst, aber Du kannst Nummer eins nutzen, um die Leptinproduktion Deines Körpers temporär zu erhöhen.

Durch eine periodische Erhöhung Deiner Kalorienzufuhr - Kalorien Cycling - kannst Du Deine Leptinspiegel für einige Stunden oder sogar Tage erhöhen und dies kann einige der unerwünschten Nebenwirkungen einer Kalorienrestriktion lindern.

Kalorien Cycling kann Dir auch helfen, wenn Du versuchst einen niedrigen Körperfettanteil aufrecht zu erhalten, wobei der Nutzen beschränkt ist, da Dein Körper unabhängig davon, wie viel du isst, mit so wenig Körperfett nur eine begrenzte Menge an Leptin produzieren kann.

Egal für welchen Zweck Du Kalorien Cycling einsetzt, musst Du zwei Regeln befolgen:

 

1. Die meisten Deiner zusätzlichen Kalorien müssen aus Kohlenhydraten bestehen.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Nahrungsfette keinen Einfluss auf die Leptinspiegel besitzen, während eine signifikante Erhöhung der Kohlenhydratzufuhr eine substantielle Erhöhung der Leptinproduktion anregt, die so lange anhält, wie Deine Kohlenhydratzufuhr erhöht ist (1). Es ist unklar welche Auswirkungen Protein auf die Leptinspiegel hat, aber im Vergleich zu Kohlenhydraten sind diese Auswirkungen wahrscheinlich insignifikant. Einige Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass eine proteinreiche Ernährung die Leptinsensitivität verbessern könnte, weshalb es eine gute Idee ist, die Proteinzufuhr hoch zu halten, wenn Du versuchst, Deine Leptinproduktion anzuregen.

Indem Du die meisten Deiner zusätzlichen Kalorien in Form von Kohlenhydraten zuführst, füllst Du außerdem Deine Glykogenspeicher wieder auf, was positive Auswirkungen auf Deine Trainingsleistungen und Deinen Muskelaufbau besitzt.

Mit anderen Worten ausgedrückt bedeutet Kalorien Cycling, wenn Du Deine Leptinspiegel erhöhen willst, nichts anderes als Kohlenhydratladen, da dies der primäre Nährstoff ist, der die Leptinproduktion erhöht.

 

2. Du musst zwei oder drei Tage lang Deine Erhaltungskalorienmenge zu Dir nehmen

Warum kannst Du nicht einfach eine kohlenhydratreiche Ernährungsweise verwenden, wenn Du definieren werden oder einen niedrigen Körperfettanteil aufrechterhalten willst? Wenn Kohlenhydrate die Leptinspiegel erhöhen, könntest Du dann nicht einfach jeden Tag reichlich davon essen, um Deine Leptinproduktion dauerhaft zu erhöhen?

Unglücklicherweise würde das nicht funktionieren, da die anhebenden Auswirkungen von Kohlenhydraten auf die Leptinspiegel nur kurzlebig sind. Somit werden Deine durchschnittlichen Leptinspiegel unabhängig davon, wie viele Kohlenhydrate Du isst, mehr oder wenig gleich bleiben. Eine einzelne kohlenhydratreiche Mahlzeit oder ein einzelner kohlenhydratreicher Tag wird auch keinen großen Unterschied machen, da hierdurch die Leptinspiegel nicht ausreichend erhöht werden, um bezüglich Deiner Physiologie einen signifikanten Unterschied zu machen.

Es dauert mindestens ein paar Tage (und in einigen Fällen bis zu einer Woche oder zwei) bis Dein Gehirn die Erhöhung der Leptinspiegel wahrnimmt, ihr vertraut und positiv reagiert, was eine Erhöhung der Stoffwechselrate, eine Reduzierung des Hungers und das Umlegen anderer Schalter umfasst, die eine Diät weniger unerträglich machen (2)..

Deshalb kannst Du definiert zu werden durch eine Erhöhung Deiner Kalorien auf den Erhaltungslevel für zwei oder drei Tage deutlich verträglicher machen.

Kalorien Cycling funktioniert auch gut, wenn es um die Aufrechterhaltung Deiner hart erarbeiteten sichtbaren Bauchmuskeln nach Erreichen Deines gewünschten Körperfettanteils geht.

In diesem Fall hältst Du an Deinen Trainingstagen einen leichten Kalorienüberschuss (bis zu 5 Tage pro Woche) aufrecht. An Deinen trainingsfreien Tagen hältst Du im Gegenzug ein leichtes bis moderates Kaloriendefizit aufrecht - beides sollte in einem Bereich vom 10 bis 20% liegen, wobei das Ziel darin besteht, die durchschnittliche wöchentliche Kalorienzufuhr im Bereich der Erhaltungskalorienmenge zu halten.

Auch wenn Du idealerweise nur Deine Kohlenhydratzufuhr erhöhen und senken würdest, um dies zu erreichen, ist es ausreichend und vernünftig auf mindestens 80% Erhöhungen und Reduzierungen durch Kohlenhydrate abzuzielen.

Ich verwende im Augenblick Kalorien Cycling, um meine Muskelmasse aufrecht zu erhalten und hier ist das, was ich tue: Mein Kalorienverbrauch liegt im Augenblick bei etwa 2.900 kcal an Trainingstagen und 2.500 an trainingsfreien Tagen (2 Tage pro Woche), was sich auf einen Gesamtkalorienverbrauch von 19.500 kcal aufsummiert und ich esse etwa 3.100 kcal an meinen Trainingstagen und 2.000 kcal an meinen trainingsfreien Tagen, was meine Kalorienzufuhr pro Woche auf 19.500 kcal bringt.

Diese Zahlen sind natürlich "bewegliche Ziele", aber ich bin damit in der Lage, eine definierte Körperentwicklung aufrecht zu erhalten, während ich bei meinen Trainingseinheiten weiter Fortschritte erziele und mich nach Mahlzeiten befriedigt, energiegeladen und fokussiert fühle. Einige Menschen können dasselbe ohne Kalorien Cycling erreichen, aber die meisten finden es leichter, wenn sie mehrere Tage der Woche in einem Kalorienüberschuss verbringen können, anstatt kontinuierlich mehr oder weniger bei ihrer Erhaltungskalorienmenge zu bleiben.

Unabhängig davon, was Du mit Diener Kalorien- und Kohlenhydratzufuhr machst, wenn Du sehr schlank bist, solltest Du Dich daran erinnern, dass Du lediglich die Symptome kontrollierst und das Unvermeidliche hinauszögerst.

Deine durchschnittlichen Leptinspiegel werden recht niedrig sein und dies wird Deinen Körper bis zu einem gewissen grad negativ beeinflussen und die einzige Heilung wird darin bestehen, Deinen Körperfettanteil in einen gesünderen, besser aufrechterhaltbaren Bereich zu bringen.

Das Fazit ist, dass Kalorien Cycling in der Fettabbauphase unnötig und oft sogar kontraproduktiv ist, so lange Dein Körperfettanteil bei Männern oberhalb von 15% und bei Frauen oberhalb von 25% liegt. Wenn Du schlanker als dies bist und danach strebst, wirklich schlank zu werden oder zu bleiben, dann kann Kalorien Cycling diesen Prozess jedoch angenehmer machen.

Im nächsten Teil dieses Artikels werden wir betrachten, wie Du Kalorien Cycling während des Masseaufbaus einsetzen kannst und näher auf die Erstellung eines Kalorien Cycling Ernährungsplanes eingehen.

Referenzen:

  1. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11126336?ordinalpos=47&itool=EntrezSystem2.PEntrez.Pubmed.Pubmed_ResultsPanel.Pubmed_RVDocSum
  2. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7714088

 

Quelle: https://legionathletics.com/calorie-cycling/

Vorheriger Artikel Protein – Alles, was du wissen musst!
Nächster Artikel Meal Prep