Weizenkleie
Weizenkleie ist die äußere Hülle des Weizenkorns. Weizenkleie wird auch zu medizinischen Zwecken eingesetzt.
Weizenkleie wird als Quelle für Ballaststoffe zur Verhinderung von Darmkrankheiten inklusive Darmkrebs, Magenkrebs, Brustkrebs, Erkrankungen der Gallenblase, Hämorriden und Hiatushernie verwendet. Sie wird außerdem zur Behandlung von Verstopfung, Reizdarmsyndrom, hohen Cholesterinspiegeln, hohem Blutdruck und Diabetes vom Typ 2 verwendet.
Wie wirkt Weizenkleie?
Weizenkleie hilft bei Verstopfung, indem sie die Geschwindigkeit der Darmpassage der Nahrung erhöht und sowohl die Menge des Stuhls als auch die Häufigkeit des Stuhlgangs steigert.
Wie effektiv ist Weizenkleie?
Weizenkleie ist bei folgenden Anwendungsbereichen möglicherweise effektiv
- Verstopfung: Die Einnahme von Weizenkleie scheint bei der Behandlung milder Verstopfungen und zur Wiederherstellung einer normalen Darmfunktion effektiv zu sein. Weizenkleie scheint den Stuhl jedoch nicht weicher zu machen.
- Reizdarmsyndrom: Die Einnahme von Weizenkleie kann bei Menschen, die unter einem milden bis moderaten Reizdarmsyndrom leiden, Magenschmerzen reduzieren und die Darmfunktion verbessern. Weizenkleie ist jedoch wahrscheinlich nicht so effektiv wie Guar Gummi.
- Senkung des Blutdrucks: Die Einnahme von Weizenkleie scheint eine geringfügige, aber signifikante Senkung des Blutdrucks zu bewirken.
- Verhinderung von Magenkrebs
- Verhinderung von Hämorriden
Weizenkleie ist bei folgenden Anwendungsbereichen möglicherweise ineffektiv:
- Verhinderung von Darm- und Rektalkrebs: Mehrere große Studien mit einem gut durchdachten Studiendesign kamen zu dem Ergebnis, dass Ballaststoffe inklusive Weizenkleie das Auftreten von präkanzerösen Tumoren nicht verhindern, auch wenn frühere Untersuchungen Hinweise darauf gaben, dass Ballaststoffe helfen könnten.
- Diabetes vom Typ 2: Die Einnahme von Weizenkleie scheint die Blutzuckerkontrolle nicht konsistent zu verbessern. Des Weiteren verbessert sie Blutdruck, Blutfettwerte, Homocystein Werte, C reaktives Protein oder andere Faktoren, die bei Patienten mit Diabetes vom Typ 2 mit Herzkrankheiten in Verbindung gebracht werden, nicht.
Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Daten, um eine Aussage bezüglich der Effektivität von Weizenkleie bei Brustkrebs, Erkrankungen der Gallenblase und Hiatushernie treffen zu können. Es bedarf weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen, um die Effektivität von Weizenkleie bei diesen Anwendungen bewerten zu können.
Sicherheit und Nebenwirkungen
Die Verwendung von Weizenkleie ist für die meisten Menschen sicher und unbedenklich. Sie kann jedoch Blähungen und Magenbeschwerden hervorrufen, was insbesondere bei der ersten Verwendung gilt.
Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen
Schwangerschaft und Stillzeit: Weizenkleie scheint während Schwangerschaft und Stillzeit unbedenklich zu sein.
Dosierung
Folgende Dosierungen wurden im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen untersucht:
Oral:
- Bei Verstopfung: 20 bis 25 Gramm Weizenkleie pro Tag. 40 Gramm pro Tag scheinen nicht effektiver als 20 Gramm pro Tag zu sein.
- Zur Behandlung eines Reizdarmsyndroms: 30 Gramm Weizenkleie pro Tag für bis zu 12 Wochen.
- Bei hohem Blutdruck: 3 bis 6 Gramm Vollkornweizenmehl, Weizenflocken und brauner Reis in Kombination mit einem speziellen Ernährungsprogramm (National Cholesterol Education Programm (NCEP) Schritt 1).
Es wurde eine so genannte adäquate Menge für Ballaststoffe pro Tag festgelegt. Diese liegt bei Kindern von 1 bis 3 Jahren bei 19 Gramm, bei Kindern von 4 bis 8 Jahren bei 25 Gramm, bei Jungen zwischen 9 und 13 Jahren bei 31 Gramm, bei Jungen zwischen 14 und 18 Jahren bei 38 Gramm, bei Mädchen zwischen 9 und 18 Jahren bei 26 Gramm, bei Männern zwischen 19 und 50 Jahren bei 38 Gramm, bei Männern über 51 Jahren bei 30 Gramm, bei Frauen zwischen 19 und 50 Jahren bei 25 Gramm und bei Frauen über 51 Jahren bei 21 Gramm. Für schwangere Frauen liegt die adäquate Menge an Ballaststoffen pro Tag bei 28 Gramm und bei stillenden Frauen bei 29 Gramm. Eine maximale verträgliche tägliche Menge an Ballaststoffen, die als die höchste Menge an Ballaststoffen definiert ist, bei der keine unerwünschten Nebenwirkungen zu erwarten sind, wurde nicht festgelegt.
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