Scheinmyrte
Die Scheinmyrte, die auch unter dem lateinischen Namen Anamirta Cocculus bekannt ist, ist eine Schlingpflanze, die in Südostasien wächst. Die getrockneten Früchte und Samen der Scheinmyrte werden in einigen Teilen der Welt als Medizin verwendet. In Europa und Amerika wird Scheinmyrte aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht mehr verwendet. Picrotoxin, die aktive Chemikalie in den Samen der Scheinmyrte, wird jedoch weiterhin im Bereich der Forschung verwendet. Einige Menschen verwenden Scheinmyrte zur Behandlung abnormaler Bewegungen der Augäpfel und Schwindel. Picrotoxin, das aus den Samen der Scheinmyrte gewonnen wird, wird zur Behandlung von Epilepsie, bei nächtlichem Schwitzen und als Stimulans eingesetzt. Einige Menschen tragen Scheinmyrte Pulver zur Behandlung von Krätze direkt auf die Haut auf. In Indien werden die Blätter der Scheinmyrte als Schnupftabak zur Linderung von Malaria inhaliert. Die ganze Frucht der Scheinmyrte wird verwendet, um Fische zu paralysieren und Vögel oder Hunde zu töten. Dschungelstämme tragen aus den Samen der Scheinmyrte gewonnenes Picrotoxin für die Jagd auf ihre Pfeilspitzen auf. Picrotoxin wird in der Fischindustrie zur Lähmung von Fischen verwendet. Extrakte werden zur Behandlung von Läusen auf die Haut aufgetragen.
Wie wirkt Scheinmyrte?
Scheinmyrte enthält eine Chemikalie, die das zentrale Nervensystem anregt, Magen und Darm reizt und das Gehirn dazu anregt, Veränderungen der Atmung zu bewirken. Scheinmyrte wird außerdem zur Verlangsamung der Herzfrequenz und zur Erhöhung des Blutdrucks verwendet.
Wie effektiv ist die Scheinmyrte?
Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Daten, um eine Aussage bezüglich der Effektivität von Scheinmyrte bei abnormalen Bewegungen der Augäpfel, Schwindel, nächtlichem Schwitzen, Epilepsie, als Pulver bei Krätze auf die Haut aufgetragen, auf die Haut aufgetragen gegen Läuse und inhaliert zur Behandlung von Malaria, sowie bei einer Verwendung als Stimulans treffen zu können. Es bedarf weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen, um die Effektivität von Scheinmyrte bei diesen Anwendungen bewerten zu können.
Sicherheit und Nebenwirkungen
Scheinmyrte ist bei oraler Einnahme nicht sicher und unbedenklich. Das in Scheinmyrte enthaltene Picrotoxin kann bereits in geringen Mengen tödlich sein. Ein unbeabsichtigter Verzehr von Scheinmyrte macht eine sofortige medizinische Behandlung notwendig. Scheinmyrte kann Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Koordinationsprobleme, Depressionen, Krämpfe, Zuckungen, gesteigerten Speichelfluss, Erbrechen, gesteigerte Darmentleerung, schnelle Atmung, Benommenheit, unregelmäßigen Herzschlag, reduzierte Herzfrequenz, Bewusstlosigkeit und Tod hervorrufen.
Auch auf die Haut aufgetragen könnte Scheinmyrte nicht sicher und unbedenklich sein.
Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen
Schwangerschaft und Stillzeit: Die Verwendung von Scheinmyrte ist während Schwangerschaft und Stillzeit nicht sicher und unbedenklich. Scheinmyrte ist giftig und kann tödlich sein.
Wechselwirkungen
Zum augenblicklichen Zeitpunkt liegen keine Informationen über Wechselwirkungen von Scheinmyrte mit Medikamenten oder Supplements vor.
Dosierung
Eine angemessene Dosierung von Scheinmyrte hängt von unterschiedlichen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und weiteren ab. Zum augenblicklichen Zeitpunkt gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Daten, um eine Aussage über angemessene Dosierungsbereiche für Scheinmyrte treffen zu können. Aus diesem Grund sollte man sich an die Dosierungsanleitung auf dem Etikett halten und/oder vor der Verwendung einen Arzt oder Apotheker fragen.