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Pterostilben

Pterostilbene

Pterostilbene ist eine Verbindung, die mit Resveratrol verwandt ist, aber zwei zusätzliche Methylgruppen enthält. Man glaubt, dass Pterostilbene eine große Bandbreite an Vorzügen besitzt, zu denen unter anderem eine Senkung der Cholesterinspiegel, eine Verbesserung der Insulinsensitivität und eine Verbesserung der Wahrnehmung und der mentalen Funktionen gehört.

Woher kommt Pterostilbene?

Pterostilbene kommt natürlich in Trauben, Blaubeeren und Vijayasar (auch als indischer Kino Baum bekannt) vor. Anders als Resveratrol findet es sich jedoch nicht in Rotwein wieder (Adrian et al, 2000), was möglicherweise damit zusammenhängt, dass diese Verbindung nicht stabil genug ist, um den Weinherstellungsprozess unbeschadet zu überstehen.

Vorzüge von Pterostilbene

Die meisten Vorzüge von Pterostilbene stehen mit der allgemeinen Gesundheit in Verbindung. Einige der Vorzüge können jedoch auch positiv für Bodybuilder sein.

Vorzüge von Pterostilbene in Zusammenhang mit Insulin

Eine indische Studie, die mit Probanden durchgeführt wurde, die unter Diabetes Mellitus litten, konnte zeigen, das seine zwölfwöchige Supplementation mit dem Pterostilbene enthaltenden Vijayasar die Blutzuckerspiegel signifikant senken konnte (ICMR, 1998). Ähnliche Wirkungen konnten im Rahmen von mit Tieren durchgeführten Untersuchungen beobachtet werden (Rimando et al, 2005). Somit ist es möglich, dass Pterostilbene ähnliche Wirkungen wie das weit verbreitete Diabetesmedikament Metformin besitzen könnte (Pari & Satheesh, 2006), dessen Wirkungen die Anregung einer höheren Insulinsensitivität und einer besseren Glukoseaufnahme durch das Körpergewebe umfassen. Im Kontext von Bodybuilding und Sporternährung kann Pterostilbene deshalb als Insulin Wirkungsverstärker verwendet werden, der dabei hilft Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Aminosäuren und sogar Kreatin in die Zellen zu schleusen. Dieser Prozess kann dabei helfen, den Körper während Zeiten, in denen schnell Nährstoffe benötigt werden, wie dies während eines intensiven Trainings der Fall ist, mit all dem zu versorgen, was er dringend braucht. Dies kann zu einer gesteigerten Leistungsfähigkeit und einer besseren Regeneration führen.

Vorzüge von Pterostilbene für die Herz-Kreislauf Gesundheit

Mit Tieren durchgeführte Studien haben vielversprechende Resultate gezeigt. Wenn Hamster, die unter hohen Cholesterinspiegeln litten, mit Pterostilbene gefüttert wurden, konnte im Vergleich zur Kontrollgruppe eine Reduzierung der Spiegel des ungesunden LDL Cholesterins um 29% und eine Erhöhung der Spiegel des gesunden HDL Cholesterins um 7% beobachtet werden. Die Autoren der Studie trafen außerdem die Aussage, dass die Wirkungen von Pterostilbene stärker als bei Resveratrol ausfallen könnten (Rimando et al, 2005).

Vorzüge von Pterostilbene in Bezug auf die kognitive Funktion

Es gibt eine mit Ratten durchgeführte Studie, die die Auswirkungen von Pterostilbene auf die kognitive Funktion betrachtete. Wenn ältere Ratten mit Pterostilbene gefüttert wurden, konnte eine Verbesserung bezüglich Lernfähigkeit und Gedächtnisleistung beobachtet werden (Joseph et al, 2008). Dies könnte – insbesondere bei älteren Trainierenden – eine Verbesserung der Geist-Muskel Verbindung unterstützen.

Sicherheit, Nebenwirkungen und Nachteile

Im Rahmen der Humanstudie konnten keine unerwünschten Nebenwirkungen beobachtet werden (ICMR 1998). Wenn Mäusen große Mengen von Pterostilbene von bis zu 3.000 mg pro Kilogramm Körpergewicht verfüttert wurden, konnten keine toxischen Wirkungen beobachtet werden (Ruiz et al, 2009). Somit weist Pterostilbene bei einer Einnahme im Bereich der empfohlenen Dosierung ein recht gutes Sicherheitsprofil auf.

Anekdotenhafte Hinweise deuten jedoch darauf hin, dass es einen niedrigen Blutzuckerspiegel hervorrufen könnte. Dies ist nicht abwegig, wenn man die Insulin antreibenden Eigenschaften dieses Supplements in Betracht zieht. Anwender, die unter Diabetes oder anderen ernsthaften Gesundheitsproblemen leiden, sollten vor der Verwendung von Pterostilbene ihren Arzt konsultieren.

Einnahmeempfehlung und Timing der Einnahme

Die Dosierung von Pterostilbene ist vom Körpergewicht und den Zielen des Anwenders abhängig. Dosierungen im Bereich von 50 bis 125 mg zweimal täglich wurden im Rahmen von Studien verwendet. Wenn man die Insulin verstärkende Wirkung dieser Verbindung in Betracht zieht, macht es Sinn Pterostilbene vor oder während dem Training mit anderen Nährstoffen wie Kohlenhydraten, Protein und/oder Kreatin einzunehmen.

Supplements

Pterostilbene ist nur selten als Monopräparat erhältlich. Es findet sich in einigen Pre-Workout, Intra-Workout und Kohlenhydrat Supplements wieder.

Kombinationen mit anderen Supplements

Um von den Insulin verstärkenden Eigenschaften von Pterostilbene zu profitieren, kann es mit Protein, Kohlenhydraten, Kreatin, L-Carnitin oder anderen insulinabhängigen Inhaltsstoffen kombiniert werden.

Referenzen

  1. Adrian et al (2000), Assay of Resveratrol and Derivative Stilbenes in Wines by Direct Injection High Performance Liquid Chromatography. M. Adrian, P. Jeandet, A. C. Breuil, D. Levite, S. Debord and R. Bessis, Am. J. Enol. Vitic, 2000, vol. 51, no. 1, pages 37-41
  2. ICMR (1998), Flexible dose open trial of Vijayasar in cases of newly-diagnosed non-insulin-dependent diabetes mellitus. Indian Council of Medical Research (ICMR), Collaborating Centres, New Delhi. Indian J Med Res, 108:24-9.
  3. Joseph et al (2008), Cellular and behavioral effects of stilbene resveratrol analogues: implications for reducing the deleterious effects of aging. J Agric Food Chem, 56(22):10544-51
  4. Pari & Satheesh (2006), Effect of pterostilbene on hepatic key enzymes of glucose metabolism in streptozotocin- and nicotinamide-induced diabetic rats. Life Sci, 79(7):641-5.
  5. Rimando et al (2005), Pterostilbene, a New Agonist for the Peroxisome Proliferator-Activated Receptor α-Isoform, Lowers Plasma Lipoproteins and Cholesterol in Hypercholesterolemic Hamsters. J. Agric. Food Chem, 53:3403–3407
  6. Ruiz et al (2009), Dietary administration of high doses of pterostilbene and quercetin to mice is not toxic. J Agric Food Chem, 57(8):3180-6