Pestwurz
Die Pestwurz (lateinischer Name Petasites hybridus) ist ein Strauch, der in Europa und Teilen von Asien und Nordamerika typischerweise auf feuchtem Marschboden wächst. Der englische Name – Butterbur – geht auf die traditionelle Verwendung der Blätter dieser Pflanze zum Umwickeln von Butter bei warmem Wetter zurück. Die Pestwurz wurde historisch gesehen zur Behandlung einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen verwendet, zu denen Schmerzen, Kopfschmerzen, Erregbarkeit, Husten, Fieber und Leiden im Bereich von Verdauungs- und Harntrakt gehören. Darüber hinaus wurde die Pestwurz zur Verbesserung der Heilung von Wunden auf die Haut aufgetragen. Heute zutage wird die Pestwurz im Bereich der Volksheilkunde bei nasalen Allergien, allergischen Hautreaktionen, Asthma und Migränekopfschmerzen verwendet. Die Blätter, der Wurzelstamm und die Wurzel der Pestwurz werden verwendet, um feste Extrakte herzustellen, die bei Tabletten verwendet werde. Einige Pestwurzextrakte werden auch auf die Haut aufgetragen.
Was sagt die Wissenschaft?
Ein Review der wissenschaftlichen Literatur berichtet davon, dass Pestwurzextrakte im Rahmen einer mit 125 Probanden durchgeführten klinischen Studie bei Allergiesymptomen wie juckenden Augen genauso effektiv wie orale Antihistamine waren. Laut eines systematischen Literaturreviews gibt es Hinweise, die die Effektivität von Pestwurz bei der Behandlung von Migräne unterstützen. Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass ein Pestwurzextrakt die mit einer nasalen Allergie in Verbindung stehenden Symptome reduzieren kann. Es gibt jedoch nicht genügend wissenschaftliche Daten, um eine Aussage über Effizienz und Sicherheit von Pestwurz bei der Behandlung von allergischen Hautreaktionen und Asthma treffen zu können.
Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen
Die rohe und unverarbeitete Pestwurzpflanze enthält Chemikalien, die als Pyrrolizidin Alkaloide bezeichnet werden. Diese Alkaloide können Leberschäden hervorrufen, die in ernsthaften Erkrankungen resultieren können. Aus diesem Grund sollte man nur Pestwurzprodukte verwenden, bei denen die in Pestwurz enthaltenen Pyrrolizidin Alkaloide entfernt wurden und die als frei von Pyrrolizidin Alkaloiden gekennzeichnet sind. Mehrere Studien, unter denen sich auch einige mit Kindern und Jugendlichen durchgeführte Untersuchungen befinden, berichteten, dass Pestwurzprodukte die frei von Pyrrolizidin Alkaloiden sind, bei oraler Einnahme im Rahmen des empfohlenen Dosierungsbereichs für bis zu 12 bis 16 Wochen sicher und gut verträglich sind.
Die Sicherheit einer längerfristigen Einnahme wurde bis jetzt noch nicht bestimmt. Pestwurz kann Nebenwirkungen inklusive Aufstoßen, Kopfschmerzen, juckende Augen, Verdauungsprobleme, Asthma, Erschöpfung und Benommenheit hervorrufen. Bei Menschen, die empfindlich auf Pflanzen wie Besenkraut, Chrysanthemen, Ringelblume und Gänseblümchen reagieren, kann Pestwurz allergische Reaktionen hervorrufen. Pestwurz sollte nur unter ärztlicher Aufsicht an Kinder verabreicht werden.