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Teebaumöl

Was ist Teebaumöl?

Teebaumöl wird aus den Blättern des Teebaumes hergestellt. Der Teebaum bekam seinen Namen von Seeleuten aus dem 18. Jahrhundert, die aus den Blättern des Baumes, der an der sumpfigen Südostküste von Australien wächst, einen Tee herstellten, der wie Muskat roch. Man sollte den Teebaum nicht mit der Teepflanze verwechseln, die zur Herstellung von schwarzem und grünem Tee verwendet wird. Diese beiden Pflanzen sind nicht miteinander verwandt. Teebaumöl wird bei Infektionen wie Akne, Pilzinfektionen der Nägel, Läusebefall, Krätze, Fußpilz und Borkenflechte auf die die Haut aufgetragen. Es wird außerdem als lokales Antiseptikum für Schnittverletzungen und Hautabschürfungen, bei Verbrennungen, Insektenstichen und Bissen, Verbrühungen, Vaginalinfektionen, wiederkehrendem Herpes, Zahnschmerzen, Infektionen im Bereich von Mund und Nase, Halsentzündungen und Infektionen der Ohren auf die Haut aufgetragen. Einige Menschen fügen Teebaumöl zum Badewasser hinzu, um Husten, verstopfte Bronchien und Lungenentzündungen zu behandeln.

Wie effektiv ist Teebaumöl?

 

Teebaumöl ist möglicherweise effektiv für die Behandlung folgender Leiden

  • Fußpilz: Auf die Haut aufgetragen wirkt eine 10% Teebaumöl Salbe etwa genauso gut wie eine Tolnaftate 1% Creme, wenn es um die Linderung von Fußpilzsymptomen wie Hautabschuppungen, Entzündungen, Jucken und Brennen geht. Eine Salbe mit 10% Teebaumöl scheint jedoch die Infektion nicht zu heilen. Hierfür bedarf es einer Teebaumöl Lösung in einer Konzentration von 25 oder 50%. Das Auftragen einer Teebaumöl Lösung in einer Konzentration von 25 bis 50% scheint bei 50% der Menschen, die eine solche Lösung für 4 Wochen verwenden, sowohl die Symptome zu lindern als auch die Infektion zu heilen. Eine Teebaumöl Lösung in einer Konzentration von 25 bis 50% scheint jedoch bezüglich einer Heilung der Infektion nicht so effektiv wie Clotrimazol oder Terbinafin zu sein.
  • Pilzinfektionen der Nägel (Nagelpilz): Das Auftragen einer 100% Teebaumöl Lösung zweimal täglich für 6 Monate kann Pilzinfektionen der Zehennägel bei etwa 18 % der Menschen, die diese Behandlung ausprobieren, heilen. Es kann außerdem bei etwa 56 % der Patienten nach drei Monaten und 60% der Patienten nach sechs Monaten der Behandlung das Erscheinungsbild der Nägel verbessern und die Symptome lindern. Es scheint bezüglich der Wirkung mit der täglichen Verwendung einer Clotrimazol 1% Lösung vergleichbar zu sein. Niedrigere Konzentrationen von Teebaumöl scheinen weniger effektiv zu sein. Es gibt z.B. Hinweise darauf, dass eine Teebaumöl Creme mit 5% Teebaumöl, die dreimal täglich für 2 Monate aufgetragen wird, keine Vorzüge besitzt.
  • Milde bis moderate Akne: Das Auftragen eines 5% Teebaumöl Gels scheint bei der Behandlung von Akne genauso effektiv wie 5% Benzoyl Peroxid zu sein. Teebaumöl wirkt zwar etwas langsame als Benzoyl Peroxid, doch es scheint die Gesichtshaut weniger stark zu reizen.
  • Fieberbläschen (Herpes labialis). Bisher durchgeführte wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass das Aufragen von 6 % Teebaumöl Gel fünfmal täglich Fieberbläschen nicht signifikant lindert.
  • Allergische Hautreaktionen auf Nickel: Sich verdichtende Hinweise legen nahe, dass unverdünntes Teebaumöl die Fläche und die Röte der Hautreaktionen bei Menschen, die allergisch auf einen Kontakt mit Nickel reagieren, reduzieren könnte.
  • Hefeinfektionen im Bereich von Haut und Mund bei Menschen, die unter AIDS leiden (oropharyngeale Candidiasis): Da Menschen, die unter AIDS leiden, ein geschwächtes Immunsystem aufweisen, leiden sie manchmal unter opportunistischen Infektionen wie oropharyngeale Candidiasis. Es gibt Hinweise darauf, dass Teebaumöl bei Patienten deren oropharyngeale Candidiasis nicht auf die üblichen Medikamente wie Fluconazol anspricht, hilfreich sein und die Symptome reduzieren könnte.
  • Vaginalinfektionen: Einige Studien legen nahe, dass Teebaumöl bei einigen bakteriellen Vaginalinfektionen hilfreich sein könnte.

Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Daten, um die Effektivität von Teebaumöl bei folgenden Leiden bewerten zu können:

Weitere Leiden und Anwendungsbereiche, bei denen die augenblickliche Studienlage nicht ausreicht, um eine Aussage bezüglich der Effektivität von Teebaumöl treffen zu können, umfassen Ohrinfektionen, Läusebefall, Krätze, Borkenflechte, Halsentzündungen, Husten und Verstopfung, Verbrennungen, Insektenstichen und Bissen und Verbrühungen, sowie die Verhinderung von Infektionen bei Schnitten und Hautabschürfungen. Hierfür bedarf es weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen.

Wie wirkt Teebaumöl?

Die in Teebaumöl enthaltenen Chemikalien können Bakterien und Pilze abtöten und allergische Hautreaktionen reduzieren.

Gibt es Sicherheitsbedenken?

Teebaumöl ist für die meisten Menschen sicher und unbedenklich, wenn es auf die Haut aufgetragen wird. Es kann jedoch zu Hautreizungen und Schwellungen kommen. Bei Menschen, die unter Akne leiden, kann Teebaumöl manchmal Nebenwirkungen wie trockene Haut, Jucken, Stechen, Brennen und Hautrötungen hervorrufen. Das Auftragen von Produkten auf die Haut, die Teebaumöl in Verbindung mit Lavendelöl enthalten, ist bei Jungen, die noch nicht in der Pubertät sind, unter Umständen nicht sicher und unbedenklich. Diese Produkte könnten hormonelle Wirkungen besitzen, die die normalen hormonellen Prozesse im Körper von Jungen stören können. In einigen Fällen hat dies zur Entwicklung eines abnormalen Brustwachstums, welches auch als Gynäkomastie bezeichnet wird, geführt. Über die Sicherheit dieser Produkte bei jungen Mädchen ist nichts bekannt. Teebaumöl ist nicht sicher und unbedenklich, wenn es oral eingenommen wird. Teebaumöl sollte nicht oral eingenommen werden. Als Faustregel gilt, dass essentielle Öle aufgrund möglicher ernsthafter Nebenwirkungen niemals unverdünnt oral eingenommen werden sollten. Die Einnahme von Teebaumöl kann zu Verwirrung, einer Unfähigkeit zu gehen, Unsicherheit, Hautausschlag und Koma führen.

Besondere Vorsichtsmaßnamen und Warnungen

Schwangerschaft und Stillzeit: Teebaumöl scheint sicher zu sein, wenn es auf die Haut aufgetragen wird. Es sollte jedoch nicht oral eingenommen werden, da es toxisch wirken kann.

Gibt es Wechselwirkungen mit Medikamenten?

Es ist nicht bekannt, ob Teebaumöl mit Medikamenten interagiert. Aus diesem Grund sollte man vor der Verwendung von Teebaumöl mit seinem Arzt sprechen, wenn man Medikamente einnimmt.

Gibt es Interaktionen mit Heilkräutern oder Supplements?

Es existieren keine bekannten Interaktionen mit Heilkräutern oder Supplements

Gibt es Interaktionen mit Nahrungsmitteln?

Es existieren keine bekannten Interaktionen mit Nahrungsmitteln.

Dosierung

Folgende Dosierungen wurden wissenschaftlich untersucht:

Auf die Haut aufgetragen:

  • Bei Nagelpilz: Eine 100% Teebaumöl Lösung zweimal täglich für 6 Monate, auf den betroffenen Bereich aufgetragen.
  • Bei Fußpilz: eine 25 bis 50% Teebaumöl Lösung zweimal täglich für einen Monat auf den betroffenen Bereich aufgetragen. Es wurde auch eine 10% Teebaumöl Creme zweimal täglich für einen Monat verwendet.
  • Bei Akne: 5% Teebaumöl Gel einmal täglich auf den betroffenen Bereich aufgetragen.

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