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Eine Frage der Ernährung - Teil 8

Eine Frage der Ernährung - Teil 8

F: Die Original Zone Diät wurde im Juni 1995 veröffentlicht. Kann man nach all den Jahren der Diskussion über dieses Konzept etwas Definitives über die Makronährstoffverhältnisse sagen? Gibt es ein Verhältnis, das für die meisten Menschen unter den meisten Umständen besser als andere funktioniert?

A: Barry Sears war etwas auf der Spur, als er seine Original 40/30/30 Formel vorstellte. Es gibt eine Menge an Untersuchungen, bei denen die getestete experimentelle Diät der in The Zone präsentierten Diät sehr ähnlich war und die Resultate waren eindrucksvoll: signifikante Verbesserungen der Insulinresistenz innerhalb von Tagen, eine Verbesserung der Körperkomposition, eine bessere glykämische Kontrolle – alles gute Dinge.

Das einzige Definitive, was wir über Makronährstoffverhältnisse sagen können ist, dass jeder anders ist. Ich hatte viele Konversationen mit Barry und er war der Ansicht, dass einige Menschen besser auf niedrigere Kohlenhydratmengen reagieren werden, während andere besser mit höheren Mengen zurecht kommen werden. Er würde wahrscheinlich meine Ansicht, dass einige gut mit einem Atkins Ansatz zurecht kommen würden, nicht teilen, aber es wäre eine freundliche Diskussion. Nachdem dies gesagt wurde, denke ich, dass ein Verhältnis von 40% Kohlenhydraten, 30% Protein und 30% Fett einen guten Startpunkt für die meisten darstellt. Dieser Ansatz ist den Standardempfehlungen der Idioten der American Dietetic Association um Lichtjahre voraus, die immer noch der Ansicht sind, dass man täglich 90 Portionen Brot essen sollte.

Oh, warte. Haben sie das geändert? Ups! Sorry!

Reduzierung der Säurelast

F: Du hast im Artikel „Eine Frage der Ernährung Teil 5“ erwähnt, dass Obst wichtig für jemanden ist, der eine säurelastige Ernährung ausgleichen möchte – eine Ernährung mit viel Fleisch. Trifft dies auch auf jemanden zu, der versucht Gewicht zu verlieren? Wird zu viel Obst nicht zu zuviel Körperfett führen? Sind bestimmte Obstsorten besser als andere, wenn es um einen Fettabbau geht?

A: Du kannst eine säurelastige Ernährung mit Gemüse oder Obst oder einer Kombination aus beidem ausgleichen. Gemüse hat weniger Kalorien und einen geringeren glykämischen Einfluss. Wenn diese Faktoren einen Grund zur Sorge darstellen sollten, dann iss mehr von dem grünen Zeugs. Du musst Dir nur dann Sorgen über zu viel Obst machen, wenn Du ein echtes Problem mit einer Insulinresistenz oder Deinem Blutzucker hast und selbst dann sollten zuckerarmes Obst wie Beeren, Kirschen, Äpfel und Grapefruit in Ordnung sein. Eine Studie, die am Scripps Research Institute durchgeführt wurde zeigte, dass der Verzehr einer halben Grapefruit vor einer Mahlzeit geringfügig zu einem Fettabbau beitrug.

Ich verstehe, dass Du Dir im Augenblick nur über einen Fettabbau und den Aufbau eines tollen Körpers Gedanken machst, aber es ist erwähnenswert, das eine über 26 Jahre andauernde Studie mit Männern in Schweden gezeigt hat, dass ein Konsum von Obst im Allgemeinen mit einer höheren Lebenserwartung in Verbindung steht (1).

Erinnere Dich daran, dass noch niemand durch Äpfel fett geworden ist. Wenn Du versuchst Fett zu verlieren, dann sind nicht Obst und Gemüse das, worüber Du Dir Gedanken machen solltest.

Wie kannst Du unterwegs essen, ohne Deine Bauchmuskeln zu verlieren?

F: Ich bin viel unterwegs und manchmal ende ich an Orten, wo die einzige Möglichkeit etwas zu Essen zu bekommen, ein McDonalds ist. Was soll ich in dieser Situation bestellen, das satt macht, aber nicht meine Chancen auf sichtbare Bauchmuskeln im Sommer zerstört?

A: Vor ein paar Jahren reiste ich quer durch das Land von New York City nach Los Angeles. Mir wurde damals recht schnell klar, dass ich, wenn ich nicht verhungern wollte, lernen musste, wie ich Raststätten und Fastfood Restaurants verwenden konnte, ohne meinen Körper zu ruinieren. So etwas ist nicht leicht, aber es ist machbar.

Das bestgehütete Geheimnis bei McDonalds ist der Frühstücksburrito. Du kannst auch die Rühreier oder den Eier McMuffin während der Frühstücksstunden bestellen (die um 10:30 oder 11:00 Uhr enden). Zum Mittagessen kannst Du einen der Salate ausprobieren oder Burger ohne Brötchen essen. Bei Subway kannst Du Pute oder Roastbeef mit Gemüse und Avocados wählen. Bestelle das 15 Zentimeter Sandwich (wähle nie die 30 cm Option) in einer Vollkornvariante. Wähle Öl als Dressing (welches eine Mischunng aus Olivenöl und Rapsöl darstellt).

Zu gut, um wahr zu sein?

F: Glaubst Du als Ernährungsexperte, dass es möglich ist gleichzeitig Muskeln aufzubauen und Fett abzubauen? Wenn dies möglich ist, wie sollte man am besten vorgehen? Der gesunde Menschenverstand sagt, dass Du die Kalorienzufuhr erhöhen musst, um Muskeln aufzubauen, während Du die Kalorienzufuhr reduzieren musst, um Fett zu verlieren.

A: Laut meinem Freund Charles Poliquin ist die ganze Masseaufbau und Diät Geschichte obsolet. Hier ist das, was er mir gesagt hat: „Ich kann einen 90 Kilo schweren Typen mit einem Körperfettanteil von 20% innerhalb von 8 Wochen ohne Veränderung des Körpergewichts auf einen Körperfettanteil von 6% bringen. Das würde einen Verlust von 13 Kilo Fett und einen Aufbau von 13 Kilo Muskeln bedeuten.

Die ganze Sache hat natürlich einen Haken. Hierfür müsste man zweimal täglich trainieren und Poliquin beschreibt seine Ernährungsstrategie folgendermaßen: „Für gewöhnlich gebe ich ihnen 4,5 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag und die Kohlenhydrate stammen von 10 mal Lecken an einer getrockneten Pflaume.“ Ich bin mir nicht sicher, dass ich vollständig mit diesen Empfehlungen übereinstimme, aber wer bin ich schon, um den Meister in Frage zu stellen?

Eigenurin?

F: Mehr als ein UFC Kämpfer glaubt, dass das Trinken des eigenen Urins eine medizinische Wirkung hat. Ist da irgendetwas Wahres dran?

A: Die Idee, des Trinken des eigenen Urins aus Gesundheitsgründen ist nicht so irrsinnig, wie sie auf den ersten Blick klingen mag, weshalb diese UFC Kämpfer, die Du erwähnt hast, bei der Wahl ihres Getränks nicht alleine sind.

Menschen trinken seit tausenden von Jahren ihren Urin. In der Bibel scheint es in Salomons Buch der Sprüche 5:15 eine kryptische Referenz hierauf zu geben: „Trinke Wasser aus Deiner eigenen Zisterne.“ (Okay, wahrscheinlich spricht er über eheliche Treue, aber es ist nicht so, dass man den Originalautor fragen könnte.) Es gibt einen Sanskrit Text, der nicht weniger als 107 Verse über die Vorzüge des „reinen Wassers Deines eigenen Urins“ umfasst. Und im Jahr 1978 sagte Morarji Desai, der Premierminister von Indien Dan Rather, dass eine Urintherapie die perfekte Lösung für Millionen von Indern wäre, die sich keine medizinische Betreuung leisten können.

Urin ist steril und frei von Pathogenen, so lange Du nicht unter einer Nieren- oder Harntraktsinfektion leidest. Er besteht zu 95% aus Wasser. Der Rest ist Harnstoff, Salz und gelöste oder als Suspension vorliegende nicht toxische Feststoffe. Das Trinken des eigenen Urins ist also sicher und unbedenklich. Und die Gesundheitsvorzüge? Niemand weiß das wirklich. Urin enthält kleine Mengen an Hormonen, Proteinen und Antikörpern, welche wahrscheinlich die Quelle für den Glauben darstellen, dass Urin medizinische Qualitäten aufweist.

Doch nur weil wir keine westliche Wissenschaft haben, die die Gesundheitsvorzüge unterstützt, bedeutet das nicht, dass es keine gibt. Wie sollte man eine Finanzierung für eine solche Studie bekommen? Indem man zur nationalen Gesundheitsbehörde geht und nach Geld für eine klinische Studie zu urinbasierten Therapien fragt?

Da wird nicht viel geschehen. Und selbst dann, wenn Du eine private Finanzierung und die Genehmigung des Universitätskomitees bekommen würdest, was würdest Du der Kontrollgruppe geben? Apfelessig?

Das Gewürz des Lebens

F: Ich habe von einigen erstaunlichen Gesundheitsvorzügen von Zimt gehört. Verbessert Zimt wirklich die Insulinsensitivität? Und wenn ja, bedeutet dies, dass ich Apfelkuchen in meine Ernährung aufnehmen kann, so lange dieser Zimt enthält?

A: Zwei vielversprechenden Studien des USDA Wissenschaftlers Richard Anderson und Kollegen zeigen in der Tat, dass Zimtextrakte den Blutzuckerspiegel senken könnten. Im Rahmen einer Studie aus dem Jahr 2003 reichte gerade einmal ein Gramm Zimt pro Tag aus, um Menschen mit Diabetes vom Typ II dabei zu helfen, ihren Nüchternblutzucker, ihre Triglyzeridwerte und ihren LDL Cholesterinsiegel nach 40 Tagen der Behandlung zu senken, wobei die Spiegel dieser Werte hiernach für 20 Tage weiter fielen. Und im Rahmen einer anderen Studie konnten die wasserlöslichen Verbindungen von Zimt, die als polyphenole Polymere bezeichnet werden, den Zuckerstoffwechsel in Fettzellen um den Faktor 20 erhöhen.

Andere Studien konnten keine solch vielversprechenden Vorzüge finden. Darüber hinaus ist Zimt zusätzlich dazu, dass er alles sehr gut schmecken lässt, reich an Antioxidantien. Etwas Zimt zu Speisen und Getränken hinzuzufügen kann nicht schaden und könnte Dir sogar dabei helfen, Deine Insulinsensitivität etwas zu verbessern. Für sich alleine wird Zimt Diabetes nicht heilen und auch Apfelkuchen nicht in ein Gesundheitsnahrungsmittel verwandeln.

Referenzen:

  1. Strandhagen, et al, "High fruit intake may reduce mortality among middle-aged and elderly men", Eur J Clin Nutrition 2000; 54: 337-341

Von Jonny Bowden
Quelle: https://www.t-nation.com/diet-fat-loss/question-of-nutrition-8

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