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Purpur-Wasserdost

Purpur Wasserdost (Gravel Root), der auch unter der lateinischen Bezeichnung Eupatorium Purpureum bekannt ist, ist eine Pflanze, deren Knolle, Wurzel und oberhalb der Erde wachsende Teile zur Herstellung von Medizin verwendet werden. Trotz ernsthafter Sicherheitsbedenken wird Purpur Wasserdost bei Problemen im Bereich des Harntrakts inklusive Nierensteinen, Infektionen der Blase, der Harnröhre und der Prostata, sowie schmerzvollem Urinieren eingesetzt.

Darüber hinaus wird Purpur Wasserdost auch bei rheumatischen Schmerzen und Gicht, sowie bei Fieber aufgrund von Malaria, Denguefieber und Typhus verwendet. Weitere Anwendungsbereiche von Purpur Wasserdost umfassen die Reduzierung von Magensäure und eine Steigerung des Urinflusses, sowie eine Verwendung als Brechmittel, zur Anregung des Schwitzens und als Stimulans und Tonikum.

Wie wirkt Purpur Wasserdost?

Purpur Wasserdost könnte bei bestimmten Leiden durch ein Reduzieren von entzündlichen Schwellungen wirken.

Wie effektiv ist Purpur Wasserdost?

Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Daten, um eine Aussage bezüglich der Effektivität von Purpur Wasserdost bei Nierensteinen, Infektionen des Harntrakts, Arthritisschmerzen, Gicht und Fieber treffen zu können. Es bedarf weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen, um die Effektivität von Purpur Wasserdost bei diesen Anwendungen bewerten zu können.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Es gibt zahlreiche Bedenken bezüglich der Verwendung von Purpur Wasserdost zu medizinischen Zwecken, da Purpur Wasserdost Chemikalien enthält, die als hepatoxische Pyrrolizidinalkaloide bezeichnet werden. Diese Chemikalien können den Blutfluss in den Venen blockieren und Leberschäden hervorrufen. Hepatoxische Pyrrolizidinalkaloide können außerdem Krebs und Geburtsdefekte hervorrufen. Produkte aus Purpur Wasserdost, die nicht als frei von hepatoxischen Pyrrolizidinalkaloiden zertifiziert sind, werden als nicht sicher und unbedenklich angesehen.

Es ist außerdem nicht sicher und unbedenklich Purpur Wasserdost auf brüchige oder verletzte Haut aufzutragen. Die in Purpur Wasserdost enthaltenen hepatoxischen Pyrrolizidinalkaloide können durch die beschädigte Haut vom Körper aufgenommen werden und zu einer gefährlichen körperweiten Toxizität führen. Man sollte Purpur Wasserdost Hautprodukte meiden, die nicht als frei von hepatoxischen Pyrrolizidinalkaloiden zertifiziert sind. Es ist nicht bekannt, ob es sicher und unbedenklich ist, Purpur Wasserdost auf die intakte Haut aufzutragen.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

Schwangerschaft und Stillzeit: Die Verwendung von Purpur Wasserdost Produkten, die hepatoxische Pyrrolizidinalkaloide enthalten könnten, ist während Schwangerschaft und Stillzeit nicht sicher und unbedenklich, da diese Produkte Geburtsdefekte und Leberschäden hervorrufen können.

Es ist auch nicht sicher und unbedenklich Purpur Wasserdost Produkte, die hepatoxische Pyrrolizidinalkaloide enthalten könnten, während der Stillzeit zu verwenden, da die möglicherweise enthaltenen schädlichen Chemikalien in die Muttermilch übertreten und das gestillte Kind schädigen können.

Es ist nicht bekannt, ob Purpur Wasserdost Produkte, die als frei von hepatoxischen Pyrrolizidinalkaloiden zertifiziert sind, während Schwangerschaft und Stillzeit sicher und unbedenklich sind, weshalb schwangere und stillende Frauen sicherheitshalber lieber ganz auf Purpur Wasserdost Produkte verzichten sollten.

Allergien auf Besenkraut und verwandte Pflanzen: Purpur Wasserdost könnte bei Menschen, die empfindlich auf Pflanzen der Asteraceae/Compositae Familie reagieren, allergische Reaktionen hervorrufen. Mitglieder dieser Pflanzenfamilie umfassen unter anderem Besenkraut, Chrysanthemen, Ringelblumen, Gänseblümchen und viele weitere. Wenn man unter Allergien leidet, sollte man vor der Einnahme von Purpur Wasserdost seinen Arzt konsultieren.

Erkrankungen der Leber: Es gibt Bedenken, dass die hepatoxischen Pyrrolizidinalkaloide, die in Purpur Wasserdost enthalten sein könnten, Erkrankungen der Leber verschlimmern könnten.

Wechselwirkungen

Bei einer Kombination von Purpur Wasserdost mit folgenden Medikamenten sollte man vorsichtig sein:

Lithium

Purpur Wasserdost könnte eine entwässernde (diuretische) Wirkung besitzen. Die Einnahme von Purpur Wasserdost kann die Lithiumausscheidung durch den Körper beeinträchtigen, was in erhöhten Lithiumspiegeln und ernsthaften Nebenwirkungen resultieren könnte. Aus diesem Grund ist es wichtig vor der Verwendung von Purpur Wasserdost den behandelnden Arzt zu konsultieren, wenn man Lithium einnimmt. Es kann sein, dass die Lithiumdosierung angepasst werden muss.

Medikamente, die den Abbau anderer Medikamente durch die Leber beschleunigen können

Purpur Wasserdost wird von der Leber abgebaut. Einige Chemikalien, die beim Abbau von Purpur Wasserdost durch die Leber entstehen, können schädlich sein. Medikamente, die den Abbau von Purpur Wasserdost durch die Leber beschleunigen können, könnten die toxischen Wirkungen dieser Abbauprodukte verstärken.

Dosierung

Eine angemessene Dosierung von Purpur Wasserdost hängt von unterschiedlichen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und weiteren ab. Zum augenblicklichen Zeitpunkt gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Daten, um eine Aussage über angemessene Dosierungsbereiche für Purpur Wasserdost treffen zu können. Aus diesem Grund sollte man sich an die Dosierungsanleitung auf dem Etikett halten und/oder vor der Verwendung einen Arzt oder Apotheker fragen.

Referenzen

  1. Chojkier M. Hepatic sinusoidal-obstruction syndrome: toxicity of pyrrolizidine alkaloids. J Hepatol 2003;39:437-46.
  2. Food and Drug Administration. FDA Advises Dietary Supplement Manufacturers to Remove Comfrey Products From the Market. July 6, 2001. Available at: http://www.cfsan.fda.gov/~dms/dspltr06.html.
  3. Habtemariam S. Cistifolin, an integrin-dependent cell adhesion blocker from the anti- rheumatic herbal drug, gravel root (rhizome of Eupatorium purpureum). Planta Med 1998;64:683-5.
  4. Klepser TB, Klepser ME. Unsafe and potentially safe herbal therapies. Am J Health Syst Pharm 1999;56:125-38.
  5. Roeder E. Medicinal plants in Europe containing pyrrolizidine alkaloids. Pharmazie 1995;50:83-98.