Unsere Website benutzt Cookies und Website-Analyse-Tools. Durch die Nutzung unserer Website erklären Sie sich damit einverstanden. In unserer Datenschutzerklärung finden Sie Informationen und Links zur Deaktivierung dieser Maßnahmen. Zur Datenschutzerklärung
Phosphatidylserin (PS) ist ein Glycerophosphatid, das am Phosphorsäurerest mit Serin verestert ist und außerdem essentiell für die Funktion aller Zellen im Körper. Diese Verbindungen wurden früher als Kephaline bezeichnet, da sie vor allem als Membranlipide der Hirnsubstanz und im Nervengewebe gefunden wurden. Die Kephaline haben die gleichen Wirkungen wie die Lecithine und stellen Precursoren für hormonelle Funktionen dar. Phosphatidylserin wird in geringen Mengen biosynthetisiert.
Es reguliert den Flüssigkeitshaushalt der Zelle und hilft bei einer ausreichenden Versorgung mit allen nötigen Nährstoffen. Am wichtigsten ist Phosphatidylserin aber für das Gehirn. Phosphatidylserin ist dabei ein wichtiger Regulator der normalen, gesunden Aktion der Neurotransmitter und des Informationsaustausches zwischen den Gehirnzellen (Neuronen). Normalerweise kann das Gehirn ausreichende Mengen von Phosphatidylserin selbst herstellen; gibt es aber einen Mangel an Phenylalanin, Lysin, Tyrosin, Methionin und Trytophan und die Vitamine Cholin, Folsäure und Vitamin B 12, ist das Gehirn nicht fähig, genügend Phosphatidylserin zu bilden. Niedrige Werte von Phosphatidylserin im Gehirn werden mit verschlechterter mentaler Funktion und Depressionen in Zusammenhang gebracht. Diese Symptome findet man gerade bei älteren Menschen, wo eben oft eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen nicht mehr gewährleistet ist. Hier könnte die Supplementierung Abhilfe schaffen. Phosphatidylserin wird deshalb neben der allgemeinen Gesundheitsvorsorge hauptsächlich für die Behandlung von Depression und/oder verschlechterter mentaler Funktion eingesetzt, vor allem bei älteren Menschen. Dabei konnten sehr gute Resultate erreicht werden. In einer großen Doppelblind-Studie wurden 494 alten Patienten (zwischen 65 und 93 Jahren) mit mittlerer bis schwerer Senilität entweder Phosphatidylserin oder ein Placebo für 6 Monate eingegeben. Die mentale Leistung, Verhalten und Stimmung der Patienten wurden zu Beginn und am Ende der Studie beurteilt. Am Ende konnten bedeutende Verbesserungen in der mit Phosphatidylserin behandelten Gruppe in allen 3 Bereichen festgestellt werden. In einer anderen Studie mit älteren, depressiven Patienten, verbesserte Phosphatidylserin die depressiven Symptome und das Erinnerungsvermögen der Patienten. Im Unterschied zu den typischen Antidepressiva ruft Phosphatidylserin diese Verbesserung ohne negative Nebenwirkungen hervor.
Während der Wirkungsmechanismus unbekannt ist, denkt man, dass PS die Nervenzellenintegrität aufrecht erhält, die Neurotransmitter Signaleffizienz verbessert, die Wahrnehmung verbessert, die Stimmung hebt, das Gedächtnis stärkt, die Absorption von Nährstoffen durch das Gehirn erhöht und den Nervenzellensignaltransfer verbessert. Es überrascht nicht, dass Verbraucher von PS davon berichten, schneller und klarer zu denken, sich besser an Dinge zu erinnern und weniger Anflüge von depressiven Gedankenmustern zu erleben. Insgesamt berichten Verbraucher davon, in besserer Stimmung zu sein - einem Ergebnis, das auf eine Ergänzung mit PS zurückzuführen ist.
Eine Ergänzung mit PS scheint also zu einer Verbesserung der allgemeinen Gehirnfunktion und der Gesundheit beizutragen.
Normalerweise schwankt der Cortisolspiegel während des Tages und erreicht dabei zweimal am Tag seinen Höchststand. Der Cortisolspiegel bleibt unter normalen Bedingungen innerhalb akzeptabler Grenzen und hat keine negative Wirkung auf die Gesundheit. Jedoch können Schadstoffe, die Beanspruchungen des Alltags und die Beanspruchungen durch körperliches Training Erhöhungen des Cortisolspiegels verursachen; dies kann sich nun negativ auf die Immunfunktion und den allgemeinen Gesundheitszustand auswirken. PS kann dabei den Cortisolspiegel reduzieren, dadurch die Auswirkung einer Beanspruchung reduzieren und eine Erholung vom Training sowie der allgemeinen Immunfunktion verbessern. Indirekt kann dies zu einer Zunahme der allgemeinen Muskulatur durch Erhaltung des Muskelgewebes führen.
Weil die Menge an PS, die das Gehirn nach erfolgreichem Durchdringen des Darmtrakts erreicht gering ist, werden Ergebnisse am besten über einen gewissen Zeitraum und bei regelmäßigem Verabreichen betrachtet.
PS ist kein wesentlicher Nährstoff und es besteht auch kein diesbezüglicher täglicher Bedarf(RDA). Darüber hinaus existieren keine Mangelerscheinungen.
Alle Personen bei guter Gesundheit können davon profitieren mit PS zu ergänzen, wobei dies besonders für die Athleten und die Älteren gilt, aufgrund der oben beschriebenen Vorteile.
Diese Substanz zog das Interesse von Kraftsportler auf sich, als Studien bekannt wurden, bei denen eine Nahrungsergänzung mit PS zu einem verringerten Cortisolanstieg unter körperlicher Belastung führte.
Cortisol gehört in die Gruppe der Glukokortikoide, einer in der Nebenniere produzierten katabolen Hormongruppe, deren Produktion hauptsächlich durch Stress ausgelöst wird. Nach Widerstandstraining führt die Cortisolausschüttung des Körpers zu einem Abbau von Muskulatur und zu einem Rückgang des Testosteronspiegels. Ein hoher Cortisolspiegel verschlechtert gleichfalls die Absorbierung von Kohlenhydraten und Aminosäuren.
In einer Doppelblindstudie an Sportlern untersuchte man den Einfluss von Phosphatidylserin auf den Hormonspiegel. Die Verumgruppe erhielt zwei Wochen lang täglich 800 mg Phosphatidylserin, die andere Placebo. Unmittelbar nach dem Training wurden der Cortison- und der Testosteronspiegel gemessen sowie die mentale Situation erfasst. Die Verumgruppe wies durchgängig einen deutlich geringeren Cortisonwert auf. Das Absinken des Testosteronspiegels nach dem Training war stark verringert, und die Trainingsmentalität wurde als verbessert empfunden.
Das Problem war damals, dass das verwendete PS, aus Rinderhirn gewonnen wurde. Hier drängt sich die Frage auf, ob auf diese Weise der BSE-Erreger übertragen werden könnte, der beim Menschen die unheilbare Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auslöst. In den letzten Jahren wurde jedoch eine Methode entwickelt, PS aus Soja-Lecithin herzustellen. Bei solchen, aus Pflanzen gewonnenen Präparaten kann eine Übertragung von BSE nicht nur theoretisch, sondern mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Alle derzeit im Handel erhältlichen PS-Präparate sind deshalb aus Soja-Lecithin hergestellt.
1998 allerdings konnten Fahey et al. Zeigen, dass auch die Zufuhr von pflanzlichem, aus Soja-Lecithin gewonnenem PS den gewünschten cortisolsenkenden Effekt unter Belastung zeigt. Bei den Versuchspersonen, die täglich 800mg pflanzliches PS erhielten, fiel der Cortisolausstoß beim Training um 50% geringer aus als in der Placebogruppe. Gleichzeitig kam es bei PS-Einnahme zu einer Verbesserung des Wohlbefindens und zur Verringerung von Muskelkater-Symptomen.
Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Einnahme von Phosphatidylserin in Verbindung mit Widerstandstraining zu einer Erhöhung der Muskelmasse führen kann. Die Regeneration nach dem Training wird deutlich gefördert und somit auch das Risiko für Übertraining gesenkt. Effekte über Nacht sind allerdings nicht zu erwarten, lediglich über einen längeren Zeitraum eingenommen könnten diese Positive Effekte beeinflusst werden. Zu diesem Zweck erscheint die Einnahme von zweimal 400mg PS pro Tag ratsam. Ob höhere Dosierungen stärkere Wirkungen zeigen, ist wenig wahrscheinlich. Zudem ist PS in Deutschland noch kaum bekannt, nur wenige Athleten haben bislang damit experimentiert, so dass auch keine empirischen Daten vorliegen.
Phosphatidylserin ist für die meisten Menschen möglicherweise sicher und unbedenklich. Es wurde im Rahmen von Forschungsstudien für einen Zeitraum von bis zu 6 Monaten verwendet.
Eine Verwendung von Phosphatidylserin kann jedoch Nebenwirkungen inklusive Schlaflosigkeit und Magenverstimmungen hervorrufen, was insbesondere bei Dosierungen von über 300 mg der Fall ist.
Es gibt Bedenken, dass über Produkte, die aus tierischen Quellen hergestellt werden, Krankheiten wie BSE übertragen werden könnten. Bis heute gibt es jedoch keinen bekannten Fall einer Übertragung von Krankheiten durch Phosphatidylserin Supplements auf Menschen. Wenn man auf der sicheren Seite sein möchte, sollte man Phosphatidylserin Produkte verwenden, die aus pflanzlichen Quellen hergestellt werden.
Schwangerschaft und Stillzeit: Es ist nicht genug über die Sicherheit von Phosphatidylserin während Schwangerschaft und Stillzeit bekannt. Aus diesem Grund sollten schwangere und stillende Frauen sicherheitshalber auf Phosphatidylserin verzichten.
Bei einer Kombination von Phosphatidylserin mit folgenden Medikamenten sollte man vorsichtig sein:
Trocknende Medikamente (Anticholinerge Wirkstoffe)
Einige trocknende Medikamente werden als anticholinerge Medikamente bezeichnet. Phosphatidylserin könnte die Spiegel von Chemikalien erhöhen, die die Wirkung dieser trocknenden Medikamente reduzieren könnten.
Phosphatidylserin könnte im Körper die Spiegel einer Chemikalie namens Acetylcholin erhöhen. Auch Medikamente gegen Alzheimer, die als Anticholinesterase Hemmer bezeichnet werden, erhöhen die Acetylcholin Spiegel. Eine Einnahme von Phosphatidylserin in Kombination mit Medikamenten gegen Alzheimer könnte Wirkungen und Nebenwirkungen dieser Medikamente gegen Alzheimer verstärken.
Phosphatidylserin könnte im Körper die Spiegel einer Chemikalie namens Acetylcholin erhöhen. Diese Chemikalie ähnelt einigen Medikamenten, die zur Behandlung von grünem Star, Alzheimer und anderen Krankheiten eingesetzt werden. Eine Einnahme von Phosphatidylserin mit diesen Medikamenten könnte das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen.