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Echtes Herzgespann

Das echte Herzgespann, welches auch unter den Bezeichnungen Löwenschwanz und Herzspannkraut, sowie unter seinem lateinischen Namen Leonurus cardiaca bekannt ist, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütler, deren oberhalb der Erde wachsende Teile zur Herstellung von Medizin verwendet werden. Echtes Herzgespann wird zur Behandlung von Herzkrankheiten inklusive Herzinsuffizienz, unregelmäßigem Herzschlag, schnellem Herzschlag und Herzsymptomen aufgrund von Angstzuständen eingesetzt. Es wird außerdem bei ausbleibender Menstrualperiode, Blähungen und einer überaktiven Schilddrüse verwendet. Einige Menschen tragen echtes Herzgespann bei Jucken und Gürtelrose direkt auf die Haut auf. Die Samen von zwei Spezies (Leonurus artemisia und Leonurus heterophyllus) werden zur Verbesserung der Sehkraft und als allgemeines Tonikum verwendet.

Wie wirkt echtes Herzgespann?

Echtes Herzgespann könnte die Herzfrequenz reduzieren und das Blut verdünnen. Es könnte außerdem Tonus des Uterus und den Blutfluss anregen.

Wie effektiv ist echtes Herzgespann?

Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Daten, um eine Aussage bezüglich der Effektivität von echtem Herzgespann bei Herzkrankheiten, einer Schilddrüsenüberfunktion, Jucken, Gürtelrose, Blähungen und ausbleibender Menstrualperiode treffen zu können. Es bedarf weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen, um die Effektivität von echtem Herzgespann bei diesen Anwendungen bewerten zu können.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Echtes Herzgespann ist für die meisten Menschen möglicherweise sicher und unbedenklich. Mögliche Nebenwirkungen umfassen Durchfall, Reizungen des Magens, Uterusblutungen, Schläfrigkeit und allergische Reaktionen. Ein Kontakt mit der Haut kann Hautausschläge und eine gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber Sonnenbestrahlung hervorrufen.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

Schwangerschaft und Stillzeit: Die Einnahme von echtem Herzgespann ist während der Schwangerschaft nicht sicher und unbedenklich und sollte gemieden werden. Echtes Herzgespann kann den Uterus anregen und könnte Fehlgeburten hervorrufen. Auch stillende Mütter sollten eine Verwendung von echtem Herzgespann meiden. Es ist nicht genug über die Sicherheit von echtem Herzgespann während der Stillzeit bekannt.

Herzkrankheiten: Echtes Herzgespann kann die Behandlung von Herzkrankheiten beeinträchtigen. Wenn man unter einer Herzkrankheit leidet, sollte man vor der Verwendung von echtem Herzgespann den behandelnden Arzt konsultieren.

Operationen: Echtes Herzgespann kann die Funktion des zentralen Nervensystems verlangsamen. Es gibt Bedenken, dass echtes Herzgespann die Funktion des zentralen Nervensystems zu stark reduzieren könnte, wenn es mit Anästhetika oder anderen Medikamenten kombiniert wird, die während oder nach Operationen zum verwendet werden. Aus diesem Grund sollte man die Verwendung von echtem Herzgespann mindestens 2 Wochen vor anstehenden Operationen beenden.

Uterusblutungen: Echtes Herzgespann könnte die Durchblutung des Uterus anregen, weshalb es von einigen Frauen zur Einleitung der Menstrualperiode verwendet wird. Wenn man unter Uterusblutungen leidet, sollte man echtes Herzgespann mit Vorsicht verwenden, da es dieses Leiden verschlimmern könnte.

Wechselwirkungen

Man sollte echtes Herzgespann nicht mit folgenden Medikamenten kombinieren:

Sedativa (das ZNS unterdrückende Wirkstoffe)

Echtes Herzgespann könnte Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen. Medikamente, die Schläfrigkeit verursachen, werden als Sedativa bezeichnet. Die Einnahme von echtem Herzgespann in Verbindung mit Sedativa könnte die Schläfrigkeit zu stark verstärken.

Dosierung

Eine angemessene Dosierung von echtem Herzgespann hängt von unterschiedlichen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und weiteren ab. Zum augenblicklichen Zeitpunkt gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Daten, um eine Aussage über angemessene Dosierungsbereiche für echtes Herzgespann treffen zu können. Aus diesem Grund sollte man sich an die Dosierungsanleitung auf dem Etikett halten und/oder vor der Verwendung einen Arzt oder Apotheker fragen.

Referenzen

  1. Zou QZ, Bi RG, Li JM, et al. Effect of motherwort on blood hyperviscosity. Am J Chin Med 1989;17:65-70.